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BMW X6 M50i im Test: Lohnt sich das V8-SUV-Coupé?

Noch einmal einen V8-Benziner? Mit 530 PS und 750 Nm? Gerne. Ob es allerdings wirklich ein SUV-Coupé sein muss, klärt der Test.

bmw x6 m50i im test: lohnt sich das v8-suv-coupé?

Der BMW X6 M50i hat einen 4,4l V8-Biturbo, welcher eine Leistung von 530 PS und ein maximales Drehmoment von 750 Nm entwickelt.

Es ist eine Kategorie, die nach wie vor polarisiert: SUV-Coupés. Einerseits finden sie viele Fans, andererseits erscheinen sie so manchem auf den Straßen zu groß und zu wuchtig. Trotzdem: Das Mindesthaltbarkeitsdatum dieses Segmentes scheint noch lange nicht abgelaufen zu sein. Und auch ein BMW X6 M50i muss sich der Sachkritik des Autotesters stellen, auch wenn die zunächst einmal schwerfällt. Schließlich lenkt das Biturbo-Triebwerk mit seiner perfekten Choreografie der Mechanik die Aufmerksamkeit voll auf sich, saugt sie geradezu an, vorverdichtet sie, flechtet sie erst ins zündfähige Gemisch und dann in den Verbrennungsprozess ein.

V8 schiebt gut an

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Klar, so ein Elektro-Apparat wie der iX M60 drückt noch brachialer (siehe Heft 23/2022), doch der V8-Verbrenner bewegt den 2317 kg schweren SUV distinguiert und dennoch nachdrücklich, untermalt vom glaubwürdigen Klang, dessen einzelne Fasern in diesem Fall einen dicken Teppich ergeben. Stakkato in verschieden tiefen Frequenzen, nie aufdringlich, jedoch immer präsent. Ganz nebenbei verhilft der mit 10,5: 1 verdichtete, fast quadratisch ausgelegte Motor dem X6 zu bemerkenswerten Fahrleistungen. Nullhundert? 4,2 Sekunden. Nullzweihundert? 15,5 Sekunden – da mischt sich dann schon die Stirnfläche ein. Vom Leerlauf an lässt der V8 keinen Zweifel, zupacken zu wollen. Nahezu verzögerungsfrei und mithilfe des pingelig applizierten, schnell und sanft arbeitenden Achtstufen-Automatikgetriebes spricht das Triebwerk fix an, schichtet schnell seinen Drehmoment-Berg auf, dreht gerne bis um 6000/min.

Verbrauch? Hoch.

Andererseits wehrt es sich nicht gegen die entspannte Art der Fortbewegung, gibt gerne den lässigen Bummler mit der tiefen Stimme. Verbrauch? Tja nun, minimal 9,8 l/ 100 km, Testdurchschnitt 13,7 l/ 100 km, gerne auch mal 15 plus x, wenn’s pressiert. Mit dem 82-Liter-Tank ergibt sich dennoch ein ordentlicher Radius, und Nachtanken geht ja fix. Womöglich legt der Fahrer aber auch gern mal eine Pause ein, denn ein Langstreckengleiter, der über allen Dingen und vor allem Fahrbahnunebenheiten schwebt, mag dieser X6 nicht sein. Dem steht wohl das M in der Modellbezeichnung entgegen, das neben gewaltigen 21-Zoll-Rädern (275er-Reifen vorne, 315er hinten) eine etwas unausgegorene Fahrwerksabstimmung mit sich bringt – trotz serienmäßiger Luftfederung rundum und elektromechanischer Wankstabilisierung.

Was will der X6 M50i sein?

Jedenfalls lässt die Aufbaukontrolle im Comfort-Modus einige Wünsche offen, ohne dass bei der gebotenen Vertikalbeschleunigung Bodenwellen zuverlässig geplättet würden. Der Sport-Modus erscheint da schlüssiger, weil konsequent straff mit geringen Aufbaubewegungen. Also ein heißer, wenngleich massiger Kurvenfeger? Eben nicht, denn dazu bräuchte es eine weniger distanzierte Lenkung. Die des X6 arbeitet zwar angenehm leichtgängig, jedoch rückmeldungsarm. Immerhin: Die Sitzposition zum Lenkrad passt, die Einstellmöglichkeiten sind vielfach, die Bedienung ist ohne Fallstricke. An Platz mangelt es selbst im Fond nicht wirklich, sogar der Kofferraum lässt sich gut nutzen, wenn auch nicht unbedingt für Küchengroßgeräte. Während also der X6 nicht so recht zu sich selbst findet, gelingt das dem prächtigen Triebwerk mühelos. Und obwohl der V8 allmählich sein Mindesthaltbarkeitsdatum erreicht, sollte man ihn noch nicht auf die Deponie schieben.

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