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BMW erprobt Elektromotor mit Doppelrotor

Neues aus der Startup Garage BMW erprobt Elektromotor mit Doppelrotor

Auf der Suche nach Innovativen Konzepten, welche Einzug in das Fahrzeug der Zukunft halten sollen, startete BMW die Startup Garage. Hier werden potenzielle Startups und langfristige strategische Partner beherbergt. Nun geht eines der Produkte in die Erprobung auf der Straße.

bmw erprobt elektromotor mit doppelrotor

Der Radnabenmotor von Deepdrive ist in drei verschiedenen Varianten erhältlich. (Bild: DeepDrive GmbH)

Auf der IAA 2021 trafen BMW und das Startup Deepdrive erstmals aufeinander. Nun, nach weiteren Jahren der Weiterentwicklung geht der erste BMW mit einem Antrieb des Startups auf Erprobungsfahrt. Doch was ist das Besondere des Antriebskonzeptes?

Der Doppelrotor

Herkömmliche elektrische Antriebe sind entweder als Innenläufer oder Außenläufer konzipiert. Das heißt, dass der Rotor entweder im Stator oder um den Stator herum läuft. Der Doppelrotor vereint nun beides in einem Konzept. Der Stator befindet sich mittig und wird von Permanentmagneten auf beiden Seiten umgeben. Der Vorteil liegt nicht nur in der Effizienz. Diese beiden rotierenden Elemente des Antriebs arbeiten hier zusammen, um den magnetischen Fluss innerhalb des Motors zu maximieren. Der magnetische Fluss verläuft vom Innenrotor durch den Stator zum Außenrotor und dann zurück zum Innenrotor. Dies bildet einen geschlossenen magnetischen Kreis.

Auch die Akustik profitiert von niedrigeren Geräuschemissionen. Dank des geringeren Drehmoment-Ripples läuft der Antrieb ruhiger.

Der Antrieb verfügt zudem über einen integrierten Siliziumkarbid-Inverter (SiC), der die Effizienz weiter verbessert und die Verluste reduziert. Diese Technologie ermöglicht eine höhere Leistungsfähigkeit und geringere Wärmeerzeugung, was die Gesamtleistung des Antriebs optimiert.

Hohe Drehmoment- und Leistungsdichte

Der Motor erreicht eine außergewöhnlich hohe Drehmomentdichte. Die Leistungsdaten des Radnabenmotors gibt der Hersteller mit 2.400 Nm Drehmoment und 250 kW in der 20 Zoll Variante an. Pro Rad versteht sich. Der Vorteil des Konzeptes besteht darin, dass durch die höhere Drehmomentdichte das Gewicht im Vergleich zu herkömmlichen Motoren sinkt. Da gerade bei Radnabenantrieben das Gewicht aufgrund der ungefederten Masse schnell zum Problem werden kann, ist dies enorm wichtig. Der Motor kommt dabei auf ein Gewicht von 27 Kilo und erreicht bis zu 97 Prozent Wirkungsgrad.

Neben der Variante für die Radnabe gibt es noch den Central Drive. Die beiden Antriebe aus der Serie sind deutlich kosteneffizienter (bis zu 30 Prozent), haben sehr geringe Eisen-Verluste und benötigen 50 Prozent weniger Magnetmaterial im Vergleich zu Motoren mit ähnlicher Leistung. Mit 4.800 Nm Drehmoment (EDU Torque, Electric Drive Unit Torque), 350 kW und einem Wirkungsgrad von 96 Prozent bring der unter 80 Kilo schwere Antrieb (inklusive Inverter, exklusive Getriebe) mehr als genug Leistung für die meisten Fahrzeuge.

Zusammenfassung

Das Startup entwickelt spannende Motoren, welche 50 Prozent Magnetmaterial und 80 Prozent Eisen einsparen. Dabei sinken die Kosten bei dem von Deepdrive patentierten Konzept um bis zu 30 Prozent pro Newtonmeter Drehmoment. Die Serienproduktion ist für 2025 geplant. Ob die Antirebe in Fahrzeugen von BMW zum Einsatz kommen, zeigen nun die Erprobungsfahren. Auch wenn es außergewöhnlich klingt, dass die Bayerischen Motorenwerke Motoren zukaufen. Letzten Endes sind die Verbauten Teile nur ein Zwischenziel zum Endprodukt. Für welche Modellreihen der Antrieb getestet wird, ist aktuell noch nicht bekannt.  (mr)

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