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Fahrbericht BMW 520d Touring: Warum beim BMW 5er der Diesel immer noch die beste Wahl für Vielfahrer ist

BMW BMW 520d Touring Wer in ein Oberklassemodell steigt, freut sich über einen leistungsstarken Sechszylinder. Doch Dienstwagenfahrer müssen mittlerweile oft zu Plug-in-Hybrid oder Elektromodell greifen. Dabei wäre der Basisdiesel des BMW 520 d Touring für viele die ideale Wahl.

Eines vorweg: man kann dem BMW 520d Touring der neuesten Generation nichts vorwerfen, denn er lässt es an nahezu nichts vermissen. Klar, mehr Leistung geht immer und zwei Zylinder mehr würden Seele sowie Ohren verwöhnen, doch auch der aufgeladene Vierzylinderdiesel erfreut mit seiner Unaufgeregtheit, die keinerlei Lethargie aufkommen lässt. Das hat seinen Preis: mindestens 61.750 Euro kostet der Basisdiesel mit seinen 145 kW / 197 PS ohne jede Sonderausstattung. Und viele dürften sich ohnehin für die Allradversion entscheiden, die gleich mit 64.350 Euro zu Buche schlägt. Mit ebenso netten wie praktischen Ausstattungsdetails ist unter 70.000 Euro nur wenig zu machen.

Doch der Basisdiesel hinterlässt im allemal dynamischen 5er Kombi einen sehr guten Eindruck. Kein Gedanke, dass man träge oder gar lahm unterwegs sein würde, denn die 400 Nm bringen Schub in nahezu alle Situationen. Das Fahrwerk bietet dabei eine gelungene Symbiose aus Komfort und Straffheit, während Lenkung und Achtgang-Automatik wie gewohnt in einem BMW glänzen, wenn nicht gar strahlen. Klar, der Vierzylinder klingt wie ein solcher und das satte Grollen des stärkeren 540d Touring mit seinen 223 kW / 303 PS / 670 Nm fehlt nicht nur ausgemachten Kilometerfressern. Doch der zwei Liter große Vierzylinder grummelt in den normalen Tempi dezent im Hintergrund und wird auch unter Leistungsanforderungen niemals störend für die Insassen. Überhaupt bietet der 5,06 Meter lange Bayern-Kombi auch als Einstiegsmodell eine Souveränität, die nicht viele Wettbewerber zeigen. Dabei kann sich der Verbrauch sehen lassen und zeigt, dass es nicht immer ein Elektromodell oder ein Plug-in-Hybride sein muss, um die realen Betriebskosten in Grenzen zu halten. Ein Normverbrauch von 5,9 Litern auf 100 Kilometern bringt zusammen mit dem 60-Liter-Tank eine Reichweite von 1.000 Kilometern, ehe es zum Nachtanken an die Zapfsäule geht. Wer oft auf langen Strecken unterwegs ist und höhere Reisegeschwindigkeiten benötigt, kommt um den Diesel nach wie vor kaum herum. Auch weil das Mild-Hybrid-System des 520d mit seinem Startergenerator und 48-Volt-Bordnetz den Verbrauch reduziert.

Viel Platz

Auch weil der Fahrer nicht früh wie beim BMW i5 Touring bei schmalen 193 km/h eingebremst wird. Der 520d läuft auf der Autobahn locker 220 km/h und beschleunigt zudem aus dem Stand in 7,5 Sekunden auf Tempo 100. Dass sich der hinterradgetriebene Oberklassekombi deutlich agiler anfühlt als man es gedacht hätte, liegt nicht zuletzt an dem geringen Leergewicht von 1.910 Kilogramm – die meisten Plug-in-Hybriden oder Elektromodelle bringen in dieser Liga 200 bis 500 Kilogramm mehr auf die Waage. Das spürt jeder Fahrer deutlich – nicht nur beim Beschleunigen, sondern auch bei Kurvenfahrt oder dem Abbremsen. Das gute Platzangebot vorne wie hinten erklärt sich nicht allein durch die deutlich gewachsenen Abmessungen, sondern auch durch einen variablen Laderaum, der sich durch Umklappen der Rücksitze von 570 auf bis zu 1.700 Liter erweitern lässt. Die Zuladung: stattliche 660 Kilogramm. Und wenn es sein muss, kann der 520er-Selbstzünder noch zwei Tonnen an den Haken nehmen.

Dass dem 5er BMW zumindest in Europa das angenehm luftige Schiebedach abhanden gekommen ist, ärgert genauso wie der Entfall der separat zu öffnenden Heckscheibe. So können in sehr engen Parklücken von oben keine Gegenstände mehr ein- oder ausgeladen werden. Schade, aber zu verkraften. Doch das ändert nichts an dem exzellenten Gesamtpaket des BMW 520d Touring, der außer seinem stattlichen Einstiegspreis keine echte Schwäche hat. Nur die Bedienung der zahlreichen Funktionen ist auf dem überladenen Touchscreen in der Mitte des Armaturenbretts nicht mehr so einfach, wie es einmal war. Das liegt jedoch zugegeben auch an der Fülle der Funktionen, die sich jedoch auch problemlos der Sprache ansteuern lassen.

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