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Autopilot-Rückruf in USA: Tesla-Update für 2 Mio. Elektroautos soll Missbrauch verhindern

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Bild: Tesla (Symbolfoto)

Eine vor gut zwei Jahren eingeleitete Autopilot-Untersuchung der US-Verkehrsbehörde NHTSA führt zu einem Rückruf wohl aller Elektroautos von Tesla in den USA ab dem Model S von 2012 – der allerdings durch ein Software-Update erledigt werden soll. Das geht aus Dokumenten hervor, die am Mittwoch auf der Website der NHTSA veröffentlicht wurden. Nach Ansicht der Behörde wird bei Nutzung der Autosteer-Funktion Missbrauch nicht konsequent genug verhindert. Tesla ist nach den Angaben anderer Meinung, hat sich aber trotzdem selbst zu dem Autopilot-Rückruf entschlossen.

Neue Tesla-Software mit mehr Kontrolle

Im August 2021 hatte die NHTSA den Beginn einer Voruntersuchung des Systems bekannt gegeben, nachdem seit 2018 verschiedene Tesla-Modelle mit aktiviertem Autopilot bei elf Unfällen am Rand von Straßen stehende Einsatz-Fahrzeuge mit Warnlicht gerammt hätten. Vor diesem Hintergrund wollte die Behörde unter anderem prüfen, wie Tesla sicherstellt, dass Nutzer des Assistenten auf die Straße konzentriert bleiben und die Hände am Steuer behalten.

Dazu dienen Bewegungssensoren am Lenkrad und bei neueren Modellen auch eine Überwachung durch die Innen-Kamera, aber der NHTSA reichten die Kontrollen offensichtlich nicht aus. Nach knapp einem Jahr machte sie aus der Tesla-Voruntersuchung eine offizielle technische Analyse und forderte mehrmals umfangreiche Informationen an. Von diesem Oktober bis Dezember gab es nach Angaben der Behörde Treffen dazu mit Vertretern des Unternehmens, und das Ergebnis ist der jetzt verkündete riesige Rückruf.

Laut den Unterlagen dazu betrifft er geschätzte 2.031.220 Elektroautos Model S, Model X, Model 3 und Model Y, jeweils beginnend mit dem Start der Produktion bis in diesen Dezember. Das dürften mit Ausnahme der ersten Roadster sämtliche Elektroautos sein, die Tesla in den USA je verkauft hat. Sie alle sollen ab Mitte des Monats neue Software bekommen, die den Bedenken der NHTSA gerecht wird. Nach den Angaben wird sie zusätzliche Kontrollen und Warnungen bringen, die dazu beitragen, dass Tesla-Fahrer bei der Autosteer-Nutzung aufmerksam bleiben. Bei neu produzierten Elektroautos werde die Software mit der Versionsnummer 2023.44.30 schon aufgespielt.

Autopilot-Rückruf vor Holiday Update?

Grundsätzlich kann eine technische Analyse wie die jetzt abgeschlossene zu einem von der NHTSA verhängten Rückruf führen. In diesem Fall war das aber nicht nötig, denn wie die Behörde erklärt, stimmten Tesla-Vertreter mit den Ergebnissen zwar nicht überein, entschlossen sich aber dennoch zu einem freiwilligen Rückruf, damit das Verfahren ein Ende findet. Das Update soll wie bei Tesla üblich per Funk erfolgen, sodass sich die Kosten dafür wohl in Grenzen halten.

Wie Besitzer in den USA die strengeren Autopilot-Kontrollen in der neuen Software 2023.44.30 finden, wird sich bald zeigen, wenn die ersten Elektroautos damit ausgeliefert oder aktualisiert sind. Eigentlich warten sie wie der Rest der Tesla-Welt gerade auf die Software-Version 2023.44.25, die das diesjährige „Holiday Update“ mit interessanten neuen Funktionen enthalten soll.

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