Autos (Archiv)
Die E-Mobilität funktioniere laut Wolf in China deshalb besser, weil dort eine Ladesäuleninfrastruktur in den Ballungszentren hochgezogen worden sei und das Land dank der dortigen Fertigungskosten die Autos viel günstiger als deutsche Hersteller anbieten könne. Gleichzeitig böten chinesische Anbieter eine gute Qualität.
In China gehe allerdings auch jeden zweiten Monat ein neues Kohlekraftwerk ans Netz, gab Wolf zu Bedenken. “Unter CO2-Gesichtspunkten können die Chinesen bei der Elektromobilität gar nichts. Dann fahre ich lieber einen sauberen Diesel als ein E-Auto mit Kohlestrom.”
Grundsätzlich zeigte sich Wolf überzeugt, “dass die deutschen Automobilhersteller mit ihren auch in China klangvollen Namen die aktuell verlorenen Marktanteile zurückerobern können”. Dafür müssten die Autos erschwinglich angeboten werden. Die Automobilindustrie brauche mehr finanzielle Mittel, um in verbesserte Fahrzeuge mit höherer Reichweite, bessere Batterietechnologie und günstigere Produktionsbedingungen zu investieren.
Wolf forderte zudem, mehr für synthetische Kraftstoffe zu tun. “Man könnte als Kompromiss sagen, dass ab 2045 der Verbrennungsmotor nur noch mit synthetischen Kraftstoffen betrieben werden darf”, sagte Wolf. “Wir helfen auch dem Klima mehr, wenn wir saubere Autos in die USA, nach Indien und China verkaufen, als wenn wir zwei Prozent CO2 durch ein europäisches Verbrennerverbot einsparen.”
Im Straßenverkehr erweisen sich E-Fuels als vergleichsweise ineffizient: So reicht der jährliche Strom einer Windkraftanlage für 1.600 Elektrofahrzeuge, aber nur für 250 mit E-Fuels betriebene Personenkraftwagen. Das schlägt sich auch in den Kosten wieder.