Audis S-Modelle standen immer für ein wenig mehr, ein wenig drüber und vor allem, sportliche Ambitionen im unauffälligen Kleid. Mit den Plus-Varianten legte man auch gerne nochmal eine Schippe nach, etwa beim Audi S6 Plus C4.
- Biturbo statt Sauger Anfang 2000
- Der S-plus-Badge im Kühler und die Monoblock Felgen verraten den V8. Aber nur ganz leise.
- Elektro und Emotionen?
- Wo es herkommt und wo es hingeht (?).
- Es besteht Hoffnung
- Nicht mehr ganz so dezent, aber dennoch eine anerkannte Macht.
Wir schreiben das Jahr 1994 und die quattro GmbH schreibt an einen S6 noch ein dezentes Plus hintendran. Weil man a) den 4.2 Liter V8 aus dem Audi A8 in den A6 reingepflanzt und b) dem Triebwerk sagenhafte 326 PS entlockt hat. Das “+” wirkte tatsächlich bescheiden, Understatement und V8 gehen gerne Hand in Hand. Damit war die dezente Sportlimousine geboren, und vor allem der Sportkombi plötzlich auf so manchem Wunschzettel so mancher Papas. Gerne mit einem Tacho bis 300 km/h, wohlgemerkt. Gerade die Kombis, die hiessen damals auch schon «Avant», waren bei den Kunden sehr beliebt, da schien ein Bedarf vorhanden zu sein.
Biturbo statt Sauger Anfang 2000
Der S-plus-Badge im Kühler und die Monoblock Felgen verraten den V8. Aber nur ganz leise.
Elektro und Emotionen?
Wo es herkommt und wo es hingeht (?).
Zumindest im Verbrennerregal stehen die RS-Modelle immer noch für überragende Fahrleistungen und Leistungsdaten jenseits der 600 PS, siehe aktuell den RS6 und auch den RS7. Gemein mit dem ersten S6+ haben sie lediglich noch den V8, aber seitdem hat sich viel getan, nicht nur bei den aufgeladenen V8 Benzinern. Dass ein Audi RS E-Tron GT mit seinen 440 kW / 598 PS sich vor einem RS6 nicht zu verstecken hat ist klar. Aber kann er dem vermutlich letzten «echten» RS in Sachen Emotionen das Wasser reichen? Man kann es bezweifeln, der V8 BiTurbo der aktuellen RS6- und RS7er Modelle ist ein Meisterwerk des Motorenbaus und er klingt halt einfach zum niederknien.
Es besteht Hoffnung
Nicht mehr ganz so dezent, aber dennoch eine anerkannte Macht.
Es wird für alle Hersteller immer schwieriger, die bekannten Schriftzüge von den schnellen V8-Verbrennern auf ein vollelektrisches Pendant zu kleben, ohne der Fangemeinde vor den Kopf zu stossen. Erst kürzlich etablierte sich das Gerücht, dass Mercedes-Benz/AMG die legendären C 63er Modelle, welche aktuell nur mit potenten Hybrid-Vierzylindern angeboten werden, nun doch noch um eine Serie mit V8 BiTurbo zu erweitern. Es besteht also noch Hoffnung, dass der Kunde, pardon, der Fan doch noch ein Wörtchen mitzureden hat.
Text: Markus Kunz
Bilder: Audi, Markus Kunz