Der schönste Platz ist immer an der Theke. Doch dieses individuelle Möbelstück kann auch als Stehtisch, als Sideboard oder als Pflanztisch eingesetzt werden.
Ein Fahrrad vermutet man eher nicht in der Wohnung – zumindest nicht als Möbelstück. Dass es auch anders geht, stellt unser Projekt unter Beweis.
Denn dieses Möbelstück auf Basis eines alten Fahrrads ist so einzigartig wie vielseitig und lässt zudem viel Freiraum für die individuelle Weiterentwicklung. Erster und entscheidender Schritt ist der Bau des Holzgestells, das für sicheren Stand sorgt und individuell an Ihr altes Fahrrad angepasst werden muss. Alternativ kann man eine solche Konstruktion auch aus Stahlprofilen schweißen, wir haben uns aber für den leichter zu bearbeitenden Werkstoff Eiche-Leimholz entschieden. Die Arbeitsplatte haben wir am Lenker und mit dem Sattel verschraubt. Ob Sie wie hier einen Kasten und/oder eine Schublade benötigen, liegt ganz an Ihnen. Das Möbel kann als Theke, Sideboard oder Pflanztisch eingesetzt werden.
Theke aus altem Fahrrad bauen: So geht’s!
Ein altes Fahrrad muss nicht gleich uf den Schrottplatz. Denn es kann auch noch anderweitig verwendet werden. Unser Fahrrad war viel zu schade für den Müll und wir haben uns deswegen für ein Upcycling entschieden. So konnten wir das alte Fahrrad zu einer außergewöhnlichen Fahrrad-Bar umbauen. Diese kann aber nicht nur als Theke dienen. Auch als Sideboard oder als Pflanztisch im Garten ist dieses Upcycling-Projekt ein echter Hingucker.
Wie Sie die Fahrrad-Bar bauen, zeigen wir in diesem Artikel. Oben in der Bildergalerie finden Sie alle einzelnen Schritte. So können Sie die Fahrrad-Bar ganz einfach nachbauen >>
Praxistipp: Als Highlight sticht das Fahrrad besonders in einer knalligen Farbe heraus. Mit einem Farbsprühgerät haben wir das satte Blau aufgetragen.
Hier mehr dazu lesen: Fahrrad-Bar selber bauen
Als Träger-Fahrrad können Sie jeden x-beliebigen Drahtesel verwenden.
Jedes Fahrrad ist anders. Sie müssen daher den Bau der Holzteile immer individuell an die Gegebenheiten anpassen. Messen Sie …
… in jedem Fall die benötigte Höhe der Standplatten-Schlitze vom Boden bis zur Radnabe und planen Sie zusätzlich etwas …
… Spielraum ein. Entscheidend ist auch die Nabenbreite, die exakt passen muss und vorne und hinten unterschiedlich sein kann.
… von Ihrem Fahrrad abgenommen haben. Die Basis der trapezförmigen Platte sollte in etwa der Tischplattenbreite entsprechen.
Hier sind es rund 400 mm. Tipp: Den Höhenunterschied zwischen Lenker und Sattel können Sie hier oder durch Verstellen …
… von Lenker und Sattel ausgleichen. Als Aufnahme für die Nabenschrauben haben wir Alu-Flachprofil 3 x 30 mm verwendet.
Bohren Sie die Löcher zum Verschrauben mit den Ständerplatten und die Nabenaufnahme. Letztere müssen Sie oben aufschneiden.
Markieren Sie die Schraubenlöcher und bohren sie mit einem Winkelschrauber-Vorsatz im Kerndurchmesser vor. Alternativ …
… von außen mit einem langen Bohrer vorbohren. Mit einer Ratsche drehen Sie die Rundkopfschrauben ein.
Montieren Sie die Standplatten an den Nabenschrauben, richten Sie sie senkrecht aus und messen Sie den Abstand zwischen den Platten. Dieser Aufbau ist noch sehr instabil. Vorsicht!
Aus 28er Leimholz einen 60 bis 80 mm breiten Verbindungssteg schneiden und diesen zwischen den Standplatten montieren.
Weiter geht es mit der Deckelplatte: Ermitteln Sie den möglichen Platz für den optionalen Kasten und Schubkasten.
Den Ausschnitt exakt anzeichnen, die Ecken durchbohren und das Loch sauber mit der Tauchsäge und einer Stichsäge zuschneiden.
Anschließend schneiden Sie die seitlichen Zargen für den Kasten zu.
Die Zargen werden stumpf zusammengesetzt und verschraubt, die Schraubenköpfe später mit einem Dübel verschlossen.
Zapfensenkungen bohren (Sackloch im Dübeldurchmesser 8 mm und 4-mm-Durchgangsbohrung), dann verschrauben.
Den zurückspringenden Sperrholzboden haben wir einfach mit Rückwandschrauben von unten festgeschraubt und den Boden …
… außen schräg angefast. Anschließend Dübel über den Schraubenköpfen einleimen, bündig abschneiden und schleifen.
Umlaufend wird der Kasten von solchen gebohrten und gesenkten Montageleisten gehalten.
Als Schublade haben wir einen etwas schmaleren Kasten auf die gleiche Art und Weise gebaut wie den festen Kasten.
Da der Kasten hängend geführt wird, leimen Sie an den Seiten oben bündig zwei Laufleisten fest.
Die Führungsleisten entweder wie hier aufdoppeln oder fräsen. Etwas Spiel für die Laufleisten einplanen.
Die Leisten bohren/senken und mithilfe des Schubkastens von unten gegen die Platte schrauben. Um auch seitlich das nötige Spiel zu sichern, legen Sie einen Umleimer dazwischen!
Anschließend einen (bei Aufstellung im Raum auf jeder Seite einen) Griff am Schubkasten montieren.
Stellen Sie vier solcher Halter her. Sie müssen an die Lenkerform und den Rohrdurchmesser angepasst werden.
Ggf. vorher den Lenker am Gabelrohr verdrehen, bis er flach aufliegt. Dann die Halter festschrauben.
Beim Sattel ist dies einfacher: Hier haben wir einfach zwei Schrauben mit Unterlegscheiben durch das Polster gedreht.
Tipp: Um dem Fahrrad eine einheitliche Farbe (hier: Himmelblau) zu geben, eignet sich ein Farbsprühgerät perfekt.