Das US-Finanzministerium hat jetzt die lange erwarteten Regeln veröffentlicht, die E-Autos erfüllen müssen, um für die Steueranreize von bis zu 7.500 US-Dollar im Rahmen des Inflation Reduction Acts (IRA) qualifiziert zu sein. Große Überraschungen bleiben dabei aus – allerdings wird die Förderfähigkeit zahlreicher E-Autos an anderer Stelle entschieden.
Neu in der Notice of Proposed Rulemaking (NPRM) sind die Regelungen, wie dieser prozentuale Wert bestimmt werden soll. Vorgesehen ist ein dreistufiger Prozess: Im ersten Schritt werden die Beschaffungsketten bestimmt, dann die „qualifizierenden, kritischen Mineralien identifiziert“ und schließlich der Gehalt dieser Mineralien berechnet.
Ebenfalls wichtig: In der NPRM werden auch Vorschläge gemacht, welche Staaten als Herkunftsland akzeptiert werden, da der Begriff „Freihandelsabkommen“ nicht gesetzlich definiert sei. Auf der Liste stehen unter anderem Australien, Kanada, Mexiko und Lithium-reiche Staaten wie Chile oder Bolivien. Indonesien als großer Nickel-Exporteur und europäische Länder sind aber noch nicht enthalten – im Falle von Europa laufen noch Verhandlungen. Der Ausgang dieser Gespräche hat somit enormen Einfluss auf die Förderfähigkeit von E-Autos, deren Batterie-Materialien in Europa verarbeitet wurden. Japan ist nach dem Abschluss einer solchen Vereinbarung etwa bereits auf der Liste geführt.
Ab 2029 müssen alle Batteriekomponenten in Nordamerika montiert werden
In der NPRM wird in diesem Fall ein vierstufiger Prozess vorgeschlagen: Identifizierung von Batteriekomponenten, die in Nordamerika hergestellt oder zusammengebaut werden, Bestimmung des inkrementellen Wertes jeder Batteriekomponente, einschließlich nordamerikanischer Batteriekomponenten, 3) Bestimmung des gesamten inkrementellen Wertes der Batteriekomponenten und 4) die Berechnung des Anteils durch die Division der Ergebnisse aus Schritt 2 und 3.
„Ab 2024 darf ein zulässiges sauberes Fahrzeug keine Batteriekomponenten enthalten, die von einem ausländischen Konzern hergestellt wurden, und ab 2025 darf ein zulässiges sauberes Fahrzeug keine kritischen Mineralien enthalten, die von einem ausländischen Konzern gewonnen, verarbeitet oder recycelt wurden“, heißt es wörtlich aus dem US-Finanzministerium.
Da die Reform der US-Steuergutschrift für E-Autos im Zuge des Inflation Reduction Acts bereits zum Jahreswechsel in Kraft getreten ist, wurden die finalen Regelungen ursprünglich noch für 2022 erwartet. Kurz vor Weihnachten wurde aber bekannt, dass die Kriterien rund um die Herkunft der Batterie erst im März veröffentlicht werden soll – und auch diesen Zeitrahmen hat die US-Regierung bis zum Monatsende voll ausgenutzt.
treasury.gov, federalregister.gov (PDF)