Einige Fachleute verteidigen Einsatz von E-Fuels
Dass vor allem in der Europäischen Union Handlungsbedarf besteht, wird spätestens dann offensichtlich, wenn der CO2-Ausstoß im Zeitverlauf betrachtet wird. Zwischen 1990 und 2021 gingen die EU-Emissionen in sämtlichen Bereichen zurück – mit Ausnahme des Transportsektors.
Elektrischer Antrieb stößt an Grenzen
Die reine Elektrifizierung stößt in der Luft- und Schifffahrt aber an ihre Grenzen; und auch dort, wo mit elektrischem Antrieb eigentlich viel möglich wäre, sollen synthetische Kraftstoffe zum Einsatz kommen. Kritik gibt es reichlich – der haben Befürworter der E-Fuels aber einiges entgegenzuhalten.
“Die EU-Klimaziele sind nicht allein mit erneuerbarer Energie aus eigener Produktion umsetzbar”, schloss sich Klimaökonom Stefan Schleicher an. Der Ertrag an Wind- und Solarenergie sei etwa im Globalen Süden deutlich höher. Strom selbst sei über so weite Strecken aber nicht transportfähig; weshalb eine Umwandlung in synthetische Kraftstoffe vonnöten sei.
Eine Entscheidung für Technologieoffenheit
David Bothe, Ökonom beim Kölner Wirtschaftsberater Frontier Economics, nutzte die Gelegenheit, um einen “systemischen Blick” einzufordern. Betrachte man die Energieträger umfassend, wären die Emissionsunterschiede nur marginal.
Wichtig sei letztlich die schnelle Verfügbarkeit; und die würden E-Fuels als Ergänzung bieten. Schließlich könne jeder Verbrenner ohne weiteres an der Zapfsäule auch nachhaltige Kraftstoffe tanken. Der Entscheid der EU-Minister, auch andere Technologien abseits des elektrischen Antriebs offenzuhalten, sei “ein Meilenstein”. (dwo, 28.3.2023)