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Einige Fachleute verteidigen Einsatz von E-Fuels

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Einige Fachleute verteidigen Einsatz von E-Fuels

Wien – Dass das Aus für fossile Verbrenner derart hohe Wellen schlägt, liegt nicht nur daran, dass es die Bevölkerung unmittelbar betrifft. Auch aus Sicht des Klimawandels spielt die Mobilität eine wesentliche Rolle. Rund ein Fünftel der weltweiten Emissionen macht das Transportwesen aus, knapp 75 Prozent davon sind auf den Personen- und Frachtverkehr auf der Straße zurückzuführen.

Dass vor allem in der Europäischen Union Handlungsbedarf besteht, wird spätestens dann offensichtlich, wenn der CO2-Ausstoß im Zeitverlauf betrachtet wird. Zwischen 1990 und 2021 gingen die EU-Emissionen in sämtlichen Bereichen zurück – mit Ausnahme des Transportsektors.

Elektrischer Antrieb stößt an Grenzen

Die reine Elektrifizierung stößt in der Luft- und Schifffahrt aber an ihre Grenzen; und auch dort, wo mit elektrischem Antrieb eigentlich viel möglich wäre, sollen synthetische Kraftstoffe zum Einsatz kommen. Kritik gibt es reichlich – der haben Befürworter der E-Fuels aber einiges entgegenzuhalten.

“Es braucht Lösungen, die in allen Teilen der Welt funktionieren”, sagte etwa Stephan Schwarzer, Geschäftsführer der Interessengemeinschaft eFuel Alliance Österreich. Rückendeckung bekam er von der beim Pressegespräch am Dienstag geladenen Expertenrunde.

“Die EU-Klimaziele sind nicht allein mit erneuerbarer Energie aus eigener Produktion umsetzbar”, schloss sich Klimaökonom Stefan Schleicher an. Der Ertrag an Wind- und Solarenergie sei etwa im Globalen Süden deutlich höher. Strom selbst sei über so weite Strecken aber nicht transportfähig; weshalb eine Umwandlung in synthetische Kraftstoffe vonnöten sei.

Eine Entscheidung für Technologieoffenheit

David Bothe, Ökonom beim Kölner Wirtschaftsberater Frontier Economics, nutzte die Gelegenheit, um einen “systemischen Blick” einzufordern. Betrachte man die Energieträger umfassend, wären die Emissionsunterschiede nur marginal.

Wichtig sei letztlich die schnelle Verfügbarkeit; und die würden E-Fuels als Ergänzung bieten. Schließlich könne jeder Verbrenner ohne weiteres an der Zapfsäule auch nachhaltige Kraftstoffe tanken. Der Entscheid der EU-Minister, auch andere Technologien abseits des elektrischen Antriebs offenzuhalten, sei “ein Meilenstein”. (dwo, 28.3.2023)

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