Auto

Schaeffler stellt "Rolling Chassis" auf der IAA vor

Neue Skateboard-Plattform für Elektrofahrzeuge mit E-Achse oder Radnabenmotoren

Neben einer Leistungselektronik für 800-Volt-Elektroautos stellt Schaeffler stellt auf der IAA auch noch ein so genanntes rolling chassis vor. Dabei handelt es sich offenbar um eine neue Skateboard-Plattform für Elektrofahrzeuge, die unter anderem auch mit Radnabenmotoren bestückt werden kann.

Der deutsche Zulieferer bezeichnet die Neuheit als “flexible, skalierbare Plattform für neue, fahrerlose Mobilitätslösungen für den Personen- oder Güter-Transport oder für Sonderanwendungen wie etwa Reinigungsmaschinen.”

Die Plattform ist in Länge und Breite sowie bei der Batteriegröße flexibel. Die Akkus können durch ein automatisiertes System aufgeladen werden, ohne dass ein Mensch eingreift. Auch in Sachen Lenkung und Antrieb ist die Plattform variabel. Je nach den Anforderungen des Fahrzeugherstellers ist eine E-Achse als Antrieb und eine zentrale Lenkung möglich, aber auch zwei E-Achsen, die dann auch gelenkt werden können – womit sich ein Allradantrieb mit Hinterradlenkung ergibt.

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Flexibilität bei Antrieb und Lenkung: Eine E-Achse hinten plus gelenkte Vorderachse, zwei angetriebene und gelenkte E-Achsen oder vier Radnaben-Module

Das Maximum in Sachen Manövrierbarkeit ergibt sich durch den Einsatz von vier Schaeffler Corner Modules. Diese Module umfassen einen elektrischen Radnabenmotor, die Radaufhängung inklusive Luftfederung (durch die das Fahrzeug zum Einstieg abgesenkt werden kann), den Aktor für die elektromechanische Lenkung und eine Bremse. Durch die Lenkung jedes einzelnen Rades ist ein Radeinschlag von bis zu 90 Grad möglich, so dass zum Beispiel ein Shuttle seine Haltestelle erreichen könnte, indem es senkrecht zur Fahrtrichtung einparkt.

Zudem kündigt Schaeffler einen kettenlosen Antrieb für elektrische Zweiräder sowie neue Mobilitätskonzepte für die Städte der Zukunft an – möglicherweise ein Shuttlefahrzeug, das Schaeffler in seiner Presseaussendung direkt neben dieser Ankündigungen zeigte:

Außerdem will Schaeffler einen “skalierbaren, modularen Ansatz für autonomes Fahren” auf der Münchner Messe zeigen.

Zu den nicht nur für Elektroautos relevanten Neuheiten gehören Space Drive 3 Add-On, die dritte Generation eines Steer-by-Wire-Systems, das auch eine Schlüsseltechnologie für das autonome Fahren sein soll. Dabei werden Fahr- und Lenkbefehle in Form von elektronischen Signalen via Kabel auf die Räder übertragen. Die Technologie ist mit mehr als einer Milliarde gefahrenen Kilometern bereits gut erprobt. Das dreifach redundante System erfüllt hohe Sicherheitsanforderungen und erlaubt die Anbindung über das AUTomotive Open System ARchitecture (Autosar), eine offene Elektronik- und Software-Architektur von Autoindustrie und Zulieferern.

Erstmals zeigt Schaeffler den Hand Wheel Actuator (HWA) mit Force-Feedback-Modul, womit sich das Lenkrad von links nach rechts verschieben oder im autonomen Fahrmodus in der Konsole verstauen lässt. Zudem werden Schläge von der Fahrbahn unterdrückt und eine variable Lenkübersetzung möglich. In Kombination mit dem Steer-by-Wire-System Space Drive sowie mechatronische Aktuatoren am Lenkgetriebe ergibt sich eine intelligente Vorderachslenkung (iFWS).

Weiter präsentiert Schaeffler eine intelligente mechatronische Hinterachslenkung (iRWS), die insbesondere ein niedrigeres Gewicht, mehr Fahrkomfort sowie Sicherheit bieten soll.

Quelle: Schaeffler

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