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Updates Austin: So viele neue Teile wie nie in der Saison 2024!

Im Endspurt der Formel-1-Saison 2024 geben die Teams noch einmal Vollgas bei der Entwicklung: Beim USA-Grand-Prix werden besonders viele Updates verwendet

updates austin: so viele neue teile wie nie in der saison 2024!

Sauber C44 von Valtteri Bottas in der Box in Austin

Der USA-Grand-Prix in Austin (alle Einheiten hier im Formel-1-Liveticker verfolgen!) sieht die größte Anzahl an technischen Updates bisher in der Saison 2024: 37 einzelne Neuerungen haben die Teams beim Automobil-Weltverband (FIA) gemeldet und damit die bisherigen Spitzenreiter Monaco und Belgien mit je 35 Updates übertroffen. (Zur Saisonübersicht der Performance-Updates!)

Weil einige Teams für Austin besonders viele technische Änderungen umgesetzt haben und Ferrari und Williams auf Updates verzichten, ist es in der inoffiziellen Update-Tabelle zur Formel-1-Saison 2024 zu interessanten Verschiebungen gekommen: Gemessen an der Anzahl der einzelnen Modifizierungen ist McLaren an Red Bull vorbei auf Platz zwei hinter Aston Martin vorgerückt und Haas ist neuer Vierter.

Als Spitzenreiter in der offiziellen Formel-1-Konstrukteurswertung wird McLaren beim USA-Grand-Prix besonders viel Aufmerksamkeit zuteil, denn das Team setzt beim 19. Rennwochenende des Jahres erst zum vierten Mal neue Performance-Teile ein. Es handelt sich in Austin um das dritte größere Update-Paket dieser Art 2024 nach Miami und Zandvoort.

Das bedeutet nicht, dass McLaren den MCL38 sonst nicht weiterentwickelt hätte: Weitere Modifizierungen betreffen jedoch lediglich streckenspezifische Anpassungen. Das wird zum Beispiel anhand des bereits elften Beam-Wings deutlich, dessen Flaps auf die jeweiligen Anforderungen vor Ort abgestimmt werden. Für den USA-Grand-Prix etwa hat sich McLaren für einen einteiligen Beam-Wing entschieden.

Ebenfalls eine streckenspezifische Änderung am McLaren sind die neuen Luftaustrittsöffnungen an den hinteren Bremsschächten, wovon sich das Team eine verbesserte Kühlung der Bremsen verspricht.

Doch das ist nur eine Kleinigkeit im Vergleich zu den Performance-Updates: McLaren bringt in Austin eine neue Frontflügel-Geometrie sowie eine neue Vorderrad-Aufhängung inklusive angepasster Bremsschächte an den Start, dazu eine neue Aufhängungsverkleidung an der Hinterachse. Damit soll die Aerodynamik des Fahrzeugs verbessert und mehr Abtrieb generiert werden.

Aber hätte man das aktuell wahrscheinlich beste Auto im Feld überhaupt umbauen müssen? McLaren-Fahrer Oscar Piastri gibt sich unbesorgt und sagt, er sei deshalb “überhaupt nicht nervös”. Begründung: “Es handelt sich bei allem um sehr, sehr kleine Teile. Es ist keine Revolution.”

“Wir haben schon seit Monaten ein starkes Auto und sind zuversichtlich, dass alles, was wir ans Auto schrauben, auch funktioniert. Wir halten also nichts besonders zurück, weil wir uns Sorgen machen. Aber jetzt findet man eben kleinere Dinge und nicht mehr größere wie noch vor einem Jahr.”

Nur zwei Updates bei Red Bull in Austin

Bei WM-Rivale Red Bull fällt die Update-Liste bedeutend kürzer aus: Die einzige Performance-Neuerung am RB20 betrifft die Unterboden-Außenkanten im hinteren Drittel. Einzelne Elemente haben dort einen größeren Anstellwinkel erhalten, was den Luftstrom in diesem Bereich stabil halten, aber mehr Abtrieb generieren soll.

Die einzige streckenspezifische Anpassung bei Red Bull ist eine modifizierte Verkleidung beim Übergang von Seitenkasten auf Unterboden, was der Kühlung zugutekommen soll. “Es geht darum, die Kühlschlitze im Auto zu minimieren”, erklärt das Team.

Auch Mercedes rüstet auf in Austin

Wo Ferrari auf Neues am SF-24 verzichtet, legt Mercedes am W15 nach: Ein modifizierter Frontflügel wird mit einer neuen Verkleidung der oberen Querlenker an der Vorderachse kombiniert. Das soll den Luftstrom nach hinten glätten. Von einem Unterboden-Update an den Außenkanten inklusive der Luftleitbleche vor den Seitenkästen verspricht sich die Sternmarke mehr Abtrieb.

Streckenspezifische Änderungen am W15 sind in Austin ebenfalls auf Kühlung ausgerichtet: Die Unterkante der Seitenkasten-Öffnung etwa wurde leicht zurückversetzt, wovon vor allem der Antriebsstrang profitieren soll, weil er so mehr Frischluft erhält. Auf der Höhe der Hinterrad-Aufhängung hat Mercedes zusätzliche Kühlöffnungen ins Chassis integriert, “um den Heckflügel möglichst wenig zu stören”, so heißt es.

Aston Martin legt nach im großen Stil

Ein ähnlich umfangreiches Paket hat Aston Martin dabei, darunter das sechste Unterboden-Update in diesem Jahr. In Austin kommt aber auch ein komplett neuer Frontflügel am AMR24 zum Einsatz, dazu eine überarbeitete Heckverkleidung mit neuen Linien und ein modifizierter Diffusor. Sinn und Zweck der Änderungen: Aston Martin hofft auf eine optimierte Aerodynamik und auf mehr Abtrieb.

Bei Alpine sind am A524 “mehrere Bereiche des Unterbodens” neu, darunter die Außenkanten. Auch hier ist eine neue Verkleidung im Spiel, außerdem ein modifizierter Heckflügel. Der Fokus lag hierbei auf einer verbesserten Aerodynamik und im Zusammenspiel der Updates für mehr Effizienz.

Racing Bulls meldet für den VCARB 01 schlicht einen neuen Unterboden, dessen Profil an mehreren Stellen überarbeitet worden ist. “Das schafft lokal mehr Abtrieb und reduziert Verluste auf der Unterseite des Unterbodens”, erklärt das Team.

Lange Update-Liste auch bei Sauber

Vier größere Neuerungen hat Sauber bei der FIA eingereicht, nämlich einen komplett neuen Frontflügel am C44, die dazu passende Vorderrad-Aufhängung, neue Verkleidungen für die oberen Querlenker an der Hinterachse und modifizierte Luftleitbleche an gleicher Stelle. Das soll den Luftstrom von vorne bis hinten verbessern und mehr Abtrieb generieren, insgesamt “die Aero-Balance des Autos” optimieren.

Gleich sieben Punkte nennt Haas in seiner Auflistung als überarbeitet: Der Seitenkasten des VF-24 ist auf der Höhe des Lufteinlasses stärker tailliert als bisher, was den Luftstrom zum Heck begünstigt. Zusammen mit einem Unterboden-Update soll das Auto eine insgesamt bessere Leistungsbalance erhalten. Besonderen Wert hat Haas auf die Luftleitbleche vor dem Unterboden und die Außenkanten gelegt.

Hinzu kommen für Austin ein zusätzliches Luftleitelement an der Hinterachse sowie, streckenspezifisch, eine größere Austrittsöffnung hinten an der Motorhaube. Dazu passend haben Motorhaube und Seitenkästen überarbeitete Schlitze erhalten, was für ausreichend Kühlung beim USA-Grand-Prix sorgen soll: Heiße Abluft kann so besser aus dem Auto abgeführt werden.

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