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10 Tipps für die Auswahl der perfekten Wallbox

Wer ein Elektroauto daheim laden möchte, findet ein riesiges Angebot an Wallboxen vor. Timo Feger vom Eon TestingLab hilft bei der Auswahl.

We sein Elektroauto daheim laden möchte, findet mittlerweile ein riesiges Angebot an Wallboxen vor. Das 800 Millionen Euro schwere Programm 440 der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), das zwischen 2020 und 2020 die Installation privater Ladestationen an Wohngebäuden mit 900 Euro förderte, sorgte nicht nur dafür, dass bundesweit rund eine Million private Ladepunkte entstanden. Es motivierte auch Elektrounternehmen aus aller Welt, sich mit der Technik zu beschäftigen, geeignete Ladegeräte zu entwickeln – und Kunden in Deutschland zum Kauf anzubieten.

Der Markt hat sich inzwischen wieder beruhigt und bereinigt, viele Anbieter und auch manch zweifelhafte Angebote sind wieder verschwunden. Was die Qual der Wahl aber nur geringfügig gelindert hat: Allein das Technologieunternehmen The Mobility House führt auf seiner Verkaufsplattform im Internet aktuell 167 Produkte verschiedener Hersteller zu Preisen zwischen 249 und fast 22.000 Euro. Mit Ladeleistungen zwischen 2,3 und 22 Kilowatt (kW), mit und ohne Zugangsschutz, mit ein oder zwei Ladepunkten, mit mit und ohne Internet-Anbindung, mit und ohne Kabel oder der Fähigkeit zur Einbindung einer Solaranlage samt Heimspeicher. Wer soll da den Überblick behalten?

10 tipps für die auswahl der perfekten wallbox

Timo Feger hat ihn ohne Zweifel. Der Ingenieur hat dazu aber auch die besten Voraussetzungen: Er leitet das hochmoderne TestingLab von Eon Drive in Essen. In dem von Feger gegründeten Test- und Forschungszentrum testet der Energiekonzerns auf 10.000 Quadratmetern und an über 25 Prüfstationen alle möglichen Ladetechnologien für Elektroautos. Ganz herstellerunabhängig und unter allen Witterungsbedingungen: Feger und seinen Mitarbeitern stehen dazu fünf große Klimakammern zur Verfügung. Da trennt sich sehr schnell die Spreu vom Weizen.

Wir haben ihn gefragt, was eine gute Wallbox auszeichnet – und nach welchen Kriterien er die passende Ladestation aussuchen würde. Hier seine Empfehlungen:

  1. Kennzeichnung und Handbuch: Wählen Sie ein Produkt mit CE-Kennzeichnung und einem Handbuch in deutscher Sprache. Achten Sie auch mit Blick auf eventuelle Garantiefälle auf einen vertrauenswürdigen Hersteller und Händler.
  2. Smarte Technologie: Eine smarte Wallbox bietet nicht nur die Möglichkeit, Ladevorgänge zu monitoren, sondern auch zukünftig weitere intelligente Lademodi zu nutzen.
  3. Netzwerkkabel: Wenn ohnehin Kabel verlegt werden müssen, dann verlegen Sie auch ein Netzwerkkabel zur Wallbox, um diese steuern zu können. Wenn das nicht möglich ist, können Sie die Wallbox auch per WLAN verbinden.
  4. Anbringungsort: Überlegen Sie in Ruhe, wo die Wallbox installiert werden soll, um einfach und bequem laden zu können. Bedenken Sie auch, dass Sie zukünftig vielleicht weitere oder andere E-Auto-Modelle laden möchten, bei denen der Ladeanschluss möglicherweise an einer anderen Stelle des Fahrzeugs ist.
  5. Kabellänge: Wie lang muss das Kabel sein, je nach Position der Wallbox? Pragmatischer Tipp: Mit dem Gartenschlauch austesten und so die notwendige Länge bestimmen. Dabei unbedingt genug Flexibilität für künftige Fahrzeugmodelle einplanen.
  6. Gewohnheiten: „Mit dem E-Auto fahre ich dann immer rückwärts in die Garage“ – Wollen Sie das wirklich? Beachten Sie, wie Sie heute mit Ihrem Auto parken. Genau so parken Sie auch mit dem E-Auto oder den E-Autos – und dafür sollten Wallbox und Kabel passen.
  7. Wallbox mit Kabel: Ich empfehle eine Wallbox mit einem ausreichend langen, integrierten Kabel. Das spart das Suchen im Auto und das Vergessen des Ladekabels zuhause.
  8. Display: Ein Display an der Wallbox halte ich für optional, vor allem, wenn die Wallbox auch mit dem Smartphone gesteuert werden kann. Schließlich braucht auch ein Display Energie.
  9. 11 kW oder 22 kW: Meine Empfehlung ist eine Wallbox mit 11 Kilowatt Ladeleistung. Denn diese muss beim Netzbetreiber nur angemeldet werden und damit lässt sich ein E-Auto je nach Batteriegröße und aktuellem Ladestand in wenigen Stunden vollladen. Hinzu kommt: Nicht alle Elektroautos können an einer Wechselstromwallbox mit 22 kW laden.
  10. Design: Gar nicht unwichtig – schließlich hängt die Wallbox in Ihrem Zuhause und wird täglich genutzt. Erlaubt ist hier, was persönlich gefällt.

Übrigens: Das Förderprogramm 440 der KfW ist längst ausgelaufen. Aber Zuschüsse für die Installation von Ladestationen für Elektroautos gibt es weiterhin, von Bundesländern, Kommunen und Stadtwerken. Eine Übersicht über die aktuellen Programmen finden Sie hier.

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