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Freiburger Logistiker will 100 Elektro- und H2-Lkw einflotten

Mercedes-Benz Trucks und das Unternehmen Karl Dischinger Logistikdienstleister feiern ein ganz besonderes Jubiläum. Seit 100 Jahren sind Lkw der Marke Mercedes-Benz bei dem Unternehmen aus Ehrenkirchen bei Freiburg im Breisgau im Einsatz. Aktuell beläuft sich der eigene, nahezu homogene Mercedes-Benz Lkw-Fuhrpark auf rund 120 Fahrzeuge der Baureihen Actros und Atego. Damit die Räder jederzeit laufen, hat der Logistikdienstleister für die Lkw Full-Service-Verträge bei Mercedes-Benz CharterWay abgeschlossen.

Anlässlich des Jubiläums markierten die Partner nun einen weiteren bedeutsamen Meilenstein in der Geschichte ihrer Zusammenarbeit und unterzeichneten einen Letter of Intent (LOI), der die Lieferung von 100 Null-Emissions-Lkw innerhalb der nächsten fünf Jahre umfasst. Je nach Einsatzzweck und Entwicklungsfortschritt kann es sich dabei sowohl um batterieelektrische als auch um wasserstoffbetriebene Lkw handeln. Bei der Dekarbonisierung des Transports setzt der Daimler Truck-Konzern auf batterieelektrische und wasserstoffbasierte Antriebe. Während Elektro-Lkw von Mercedes-Benz bereits seit 2021 in Serie sind, befinden sich wasserstoffbetriebene Brennstoffzellen-Lkw derzeit in der kundennahen Praxiserprobung.

Gemeinsam mit seinen Logistik-Partnern hat sich Mercedes-Benz Trucks das Ziel gesetzt, bis Ende 2026 eine lokal emissionsfreie Inbound-Logistik für das Montagewerk in Wörth zu realisieren. So sind bereits heute rund 20 eActros 300 im Anlieferverkehr nach Wörth am Rhein im Einsatz – darunter demnächst auch ein eActros 300 Lowliner der Spedition Karl Dischinger. Parallel arbeitet das Unternehmen auch an der Elektrifizierung der Inbound-Logistik der anderen deutschen Werke im Produktionsverbund von Mercedes-Benz Trucks, Kassel, Mannheim und Gaggenau.

Karlhubert Dischinger, Gesellschafter des Logistikdienstleisters, erinnert an seinen Start an der Spitze der Spedition: „Als ich 1975 in der vierten Generation das elterliche Unternehmen übernahm, hatte ich mir zum Ziel gesetzt, den Fuhrpark von 10 auf 20 Lkw zu verdoppeln. Dieses Ziel war relativ schnell erreicht, sodass wir uns weitere Ziele setzten – wie den Übergang vom reinen Transportunternehmen zu einem hoch spezialisierten Logistikdienstleister. Da wir in dem Zuge unsere Logistikaktivitäten stark ausgebaut haben, steht der Fuhrpark aktuell zwar nur noch für etwa 20 Prozent des Umsatzes. Da unsere Kunden und wir großen Wert auf Sicherheit und Zuverlässigkeit legen, kommt der eigenen Flotte aber weiterhin eine hohe Bedeutung zu. Dieses Bekenntnis zum Lkw untermauern wir durch unseren nun unterzeichneten Letter of Intent über 100 klimaschonende Lkw. Der Fuhrpark muss modern und leistungsfähig sein, daher liegt das Durchschnittsalter der Fahrzeuge bei nur zwei Jahren.“

freiburger logistiker will 100 elektro- und h2-lkw einflotten

Gemeinsamer Einsatz für die Antriebswende (von links): Oliver Berger, Manager Transport Network bei Daimler Truck, Jürgen Distl, Head of Operations Mercedes-Benz Trucks, Karlkristian Dischinger, Geschäftsführer bei Larldischinger Logistikdienstleister, Volker Speck, COO Wirtschaftsraum Südbaden bei der Kestenholz Gruppe, Karlhubert Dischinger, Gesellschafter bei Karldischinger Logistikdienstleister, Stephan Kestenholz, Präsident des Verwaltungsrats bei der Kestenholz Automotive Holding, Christian Wilz, Vorsitzender der Geschäftsleitung Mercedes-Benz Trucks FUSO Deutschland, und Thomas Kestenholz, CEO der Kestenholz Gruppe. Die Kestenholz Gruppe ist Partner und Händler von Mercedes-Benz Trucks. / Daimler Truck

„Als Badener sind wir stolz darauf, dass unser erster Lkw aus Baden kam“, so Karlhubert Dischinger weiter. 1924 erwarb sein Großvater, Karl Dischinger, bei den damaligen Benz-Werken Gaggenau – dem ältesten Lkw-Werk der Welt – seinen ersten Benz-Lieferungswagen, wie die damaligen Motorwagen der D11-Baureihe heißen. Zwei Jahre später schlossen sich die Daimler-Motoren-Gesellschaft und die Benz & Cie. zur Daimler-Benz AG zusammen. 1927 trat der Dieselmotor seinen Siegeszug an, nachdem Robert Bosch seine Einspritzpumpe zur Serienreife brachte. „Wir haben in der Partnerschaft mit Mercedes-Benz Trucks alle Innovationen mitgemacht – vom Langschnauzer bis zum Frontlenker, vom Holzvergaser bis zum Diesel und nun zum Elektro-Lkw“, berichtet Karlhubert Dischinger. Dabei habe sein Unternehmen, das seit 2016 von seinem Sohn Karlkristian Dischinger geleitet wird, immer großen Wert auf Ergonomie, Komfort und Sicherheit in der Flotte gelegt.

Angelaufen sind in Südbaden auch die Vorbereitungen auf die nächste Ära des Gütertransports: Eine feste Ladesäule mit 300 kW Leistung steht bereit, wenn der eActros 300 in diesen Tagen in den Praxisbetrieb in der Inbound-Logistik startet. Karl Dischinger Logistikdienstleister hat bei der Umstellung auf null Emissionen neben dem Zugfahrzeug auch die gezogene Einheit im Blick. Ein erster E-Trailer für die Frischelogistik ist im Betrieb, das Kühlaggregat wird elektrisch angetrieben. Eine Rekuperationsachse erzeugt die notwendige Energie.

Erste Erfahrungen mit der E-Mobilität: City-Logistik mit dem Atego BlueTec Hybrid

Erste Erfahrungen mit dem Elektroantrieb im Lkw sammelte der Logistikdienstleister schon vor fast drei Jahrzehnten. Bereits 1995 testete Karl Dischinger Logistikdienstleister den Atego BlueTec Hybrid 1222L in der Praxis auf den Straßen rund um Freiburg. Der Vierzylinder-Dieselmotor Om 924 mit 160 kW wurde mit einem wassergekühlten Elektromotor mit einer Spitzenleistung von 44 kW kombiniert. Wegen des damals noch sehr schweren Batteriepakets hatte der 15-Tonner zwar nur 2,8 Tonnen Nutzlast. Trotzdem kam dem Fahrzeug in Zusammenhang mit einer emissionsarmen Stadtbelieferung eine Schlüsselrolle zu.

Gemeinsam mit anderen Akteuren gründete das Familienunternehmen ein City-Logistik Konzept für Freiburg, um durch Kooperation auf der letzten Meile die Ware zu bündeln und damit die Stadt von Verkehr und Abgasen zu entlasten. Fast ein Jahrzehnt war das Hybridfahrzeug bei Karl Dischinger Logistikdienstleister im Praxiseinsatz.

Quelle: Daimler Truck – Pressemitteilung vom 01.10.2024

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