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Volkswagen in der Krise: VW-Werk in Osnabrück verliert Auftrag für Elektro-Porsche

Nächste Hiobsbotschaft für den angeschlagenen Volkswagen-Konzern: Ein E-Auto-Modell von Porsche wird nun doch nicht am VW-Standort Osnabrück gefertigt. Für das kleine Werk könnte das existenzbedrohend werden.

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Volkswagen in der Krise: VW-Werk in Osnabrück verliert Auftrag für Elektro-Porsche

Das VW-Werk im niedersächsischen Osnabrück wird doch keinen Produktionsauftrag für ein E-Auto-Modell von Porsche erhalten. Das bestätigte Volkswagen der Nachrichtenagentur dpa sowie dem NDR. Zuvor hatte die »Neue Osnabrücker Zeitung« berichtet.

Dem Bericht zufolge war eigentlich geplant, ab 2026, wenn die bisher in Osnabrück gebauten Porsche-Modelle auslaufen, dort auch deren Elektro-Nachfolger zu fertigen. Das VW-Werk sollte dann als »Überlauffertigung« Autos bauen, für die die Kapazität im Porsche-Stammwerk in Stuttgart nicht ausreicht. Mit dem Wegfall des erhofften Folgeauftrags stehe der Standort ab dem Frühjahr 2026 ohne Folgemodell da.

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Porsche ist derzeit der wichtigste Auftraggeber für den kleinen VW-Standort mit 2300 Mitarbeitern. Seit April 2022 werden dort die Verbrenner Cayman und Boxster gebaut. Hinzu kommt noch das VW-T-Roc-Cabrio, das ebenfalls im Frühjahr 2026 ausläuft.

Zukunft des zweitkleinsten Werks ungewiss

Wie es danach weitergeht, soll nun im Herbst entschieden werden. »Die Belegung des Werks Osnabrück ist – wie in jedem Jahr und für alle Werke des Konzerns – Teil der am Jahresende anstehenden Planungsrunde«, sagte ein VW-Sprecher der dpa. Osnabrück ist das zweitkleinste VW-Werk nach der Gläsernen Manufaktur in Dresden. Der Standort war 2009 nach der Insolvenz von Karmann zu VW gekommen. Zuvor war Karmann jahrzehntelang Auftragsfertiger für VW.

Der Sprecher der IG Metall, Stephan Soldanski, sprach laut NDR von einer »schockierenden Nachricht«, die »überraschend« gekommen sei. Ab Ostern 2026 lägen dem Werk keine Aufträge mehr vor. Betriebsratschef Jürgen Placke bezeichnete gegenüber der Rundfunkanstalt die Stimmung als extrem schlecht. Zwar sei über ein Nichtzustandekommen des Geschäfts schon spekuliert worden, die Art und Weise sei jedoch ungewöhnlich. Normalerweise werde so etwas in VW-Planungsrunden bekannt gegeben.

Volkswagen hat derzeit mit hohen Kosten und schlechter Auslastung seiner Werke zu kämpfen. Der Konzern schließt daher betriebsbedingte Kündigungen und Werkschließungen nicht länger aus.

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