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WSBK-Podium: Bonovo jubelt erneut mit Gerloff, doch Redding ist die Zukunft

Das Bonovo-BMW-Team hat bei der Superbike-WM in Aragon das zweite WSBK-Podium der Teamgeschichte eingefahren. Die Mannschaft rund um Teambesitzer Jürgen Röder und Teammanager Michael Galinksi jubelte am Samstag über den dritten Platz von Garrett Gerloff in Lauf eins. Am Sonntag ließ Gerloff zwei weitere Top-5-Ergebnisse folgen.

“Dieses Wochenende hatten wir zum ersten Mal drei Top-5-Platzierungen”, freut sich Jürgen Röder. Auch Galinski zeigt sich sehr zufrieden mit Gerloffs Performance: “Er hat wieder eine richtig starke Vorstellung geliefert und war wirklich bis zum Schluss mit an der Spitze. Der dritte Platz war super.”

Von Startplatz zehn aus kämpfe sich Gerloff am Samstag in die Top 3 und setzte sich in der Schlussphase gegen Weltmeister Alvaro Bautista (Ducati) durch. “Das Bike hat sich richtig gut angefühlt, es war wirklich stark, also ein großes Dankeschön an das Team”, kommentiert Gerloff.

“Als mich Alvaro in der letzten Runde überholt hat, dachte ich, das kommt gar nicht in Frage, dass ich ein weiteres Podium aufgebe. Also habe ich alles gegeben”, beschreibt Gerloff die Schlussphase des Samstags-Rennens.

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Garrett Gerloff

Garrett Gerloff verlässt Aragon als WM-Neunter

Foto: Motorsport Images

In der Zielkurve wurde es noch einmal eng mit BMW-Markenkollege Toprak Razgatlioglu. “Ich war innen und konnte nichts sehen. Ich konnte ihn hören und war mir nicht 100-prozentig sicher, wo er ist. Aber ich hatte nicht vor, ihn zu überholen, ich wollte nur sicherstellen, dass ich Alvaro hinter mir halten kann”, schildert Gerloff, der BMW und Razgatlioglu dabei half, den Vorsprung in der Fahrerwertung auszubauen.

Mit den beiden fünften Plätzen am Sonntag rundete Gerloff ein sehr erfolgreiches Wochenende ab. “Das war wahrscheinlich mein bestes Wochenende seit Langem”, bilanziert er. “Ich bin dennoch ein bisschen enttäuscht, weil ich dachte, dass ich ein bisschen mehr Pace haben würde, um auf dem dritten Platz bleiben zu können”, trauert er einem weiteren Podium hinterher.

Wie es in der WSBK-Saison 2025 weitergeht

Podestplätze werden für Gerloff im kommenden Jahr mit Blick auf die aktuell vorherrschenden Kräfteverhältnisse etwas weiter in die Ferne rücken. Nach den beiden ausstehenden WSBK-Wochenenden in Estoril und Jerez wechselt der US-Amerikaner ins Puccetti-Kawasaki-Team. Laut aktuellem Stand wird Gerloff im kommenden Jahr der einzige Kawasaki-Pilot in der Superbike-WM sein.

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Garrett Gerloff; Manuel Puccetti

Garrett Gerloff einigte sich mit Manuel Puccetti auf eine gemeinsame Zusammenarbeit

Foto: Kawasaki

Auch Scott Redding musste sich auf Grund der Bonovo-Auflösung für 2025 nach einem neuen Team umschauen. Redding steht direkt bei BMW unter Vertrag, doch die Münchner können dem Briten keinen Platz anbieten. Das Werksteam ist mit Toprak Razgatlioglu und Michael van der Mark besetzt.

Doch es ist längst klar, dass Redding in der kommenden Saison für das neue Team von Michael Galinski eine Ducati Panigale V4R pilotieren wird. Um seinen Vertrag mit BMW nicht zu verletzen, kann das neue Projekt allerdings noch nicht offiziell verkündet werden.

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Scott Redding

Scott Redding wird in der WSBK 2025 wieder eine Ducati Panigale V4R pilotieren

Foto: Aruba.it Racing – Ducati

Bei der Superbike-WM in Aragon stand Redding erneut im Schatten seiner Markenkollegen. Der ehemalige Vizeweltmeister kam nicht über zwei elfte Plätze in den beiden Hauptrennen hinaus. Bei Bonovo lobt man Redding dennoch, ein Beleg für die Fortführung der Zusammenarbeit.

“Auch Scott ist sehr starke Rundenzeiten gefahren”, so Teammanager Galinski. “Er hat einige Male die Linie verloren und musste sich zwei, drei Mal von 18 bis nach vorne kämpfen und auch da waren wir mit dem elften Platz total glücklich.”

Warum Scott Redding mit elften Plätzen zufrieden ist

Mit Startplatz 14 blieb Redding in der Superpole hinter den Erwartungen zurück. “Im Qualifying habe ich mich wirklich gut gefühlt, nur die Rundenzeit war nicht da, wo wir sein wollten, aber das Gefühl auf dem Motorrad war gut”, wundert sich der ehemalige MotoGP-Pilot.

Mit seinem Renntempo war Redding zufrieden. “Das Tempo im Rennen war da und mein Selbstvertrauen war da. Jeder weiß, dass es hier in Aragon schwierig für mich ist, also war das Gefühl ziemlich gut. Ich habe einfach Probleme mit dem Topspeed, um andere zu überholen. Wenn ich also von ein oder zwei Bike-Längen dahinter überhole, ist es sehr schwierig, das Motorrad abzubremsen”, erklärt er.

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WM-13. nach dem Aragon-Wochenende: Scott Redding zog an Jonathan Rea vorbei

Foto: BMW Motorrad

Unzufrieden war Redding mit dem Aragon-Wochenende nicht. Elfte Plätze waren immerhin besser als das, was er am zurückliegenden Wochenende in Cremona zeigte. “Mein Wochenende war ziemlich gut. Am Freitag und im Rennen am Samstag ein gutes Gefühl für das Bike zu entwickeln, hat mir Selbstvertrauen gegeben”, schildert Redding.

“Ehrlich gesagt, habe ich erwartet, hier um den 15. Platz zu kämpfen, weil Aragon in der Vergangenheit sehr schwierig für mich war”, bemerkt Redding. “Aber das Team und BMW haben einen guten Job gemacht und mir ein Paket zu geben, mit dem ich an diesem Wochenende Vertrauen aufbauen konnte. Und ich habe hier in Aragon für mich akzeptable Ergebnisse erzielt. Jetzt kann ich nach Hause fahren und meinen Sohn sehen”, erklärt Redding, der vor Kurzem Vater wurde.

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