Mehreren Medienberichten zufolge steht ein zentraler Personalwechsel im Audi-Vorstand an. Oliver Hoffmann muss als Entwicklungsvorstand gehen, CEO Gernot Döllner übernimmt das Ressort in Personalunion.
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Audi-Chef Gernot Döllner muss bei Audi die massiven Verspätungen bei den Neuvorstellungen in den Griff bekommen.
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VW-Konzernchef Oliver Blume (Bild) hat Döllner von Porsche zu Audi geschickt – er selbst kommt ebenfalls von Porsche.
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Ex-Audi-Chef Markus Duesmann bekam die Audi-Entwicklungsarbeit nicht in den Griff – für gute Entwicklungsarbeiten war Audi über Jahrzehnte bekannt.
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Audi-Entwicklungs-Chef Oliver Hoffmann kommt bei der Entzerrung der durch die Verzögerungen dicht gedrängten Entwicklungs-Pläne eine Schlüsselrolle zu.
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Der Audi Activesphere ist eine spektakuläre Studie, die scheinbar unvereinbare Fahrzeugtypen gekonnt in sich zusammenführt.
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Die Front und die unteren Bereiche der Türen sind beim Activesphere durchsichtig.
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Im Basis-Zustand hat der Activesphere ein recht normales Coupé-Heck.
Per Knopfdruck schiebt sich die Heckscheibe über das Dach und gibt eine Pick-up-Ladefläche frei.
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Auf der heruntergeklappten Ladeklappe lassen sich zwei Fahrräder befestigen.
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Für Ski gibt es im Dach eine ausfahrbare Halterung.
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Der Activephere ist 4,98 Meter lang – mit aufgeklappter Ladeklappe und sperriger Beladung wächst die Fuhre in der Länge deutlich.
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Der Activesphere folgt mit seinen Offroadfähigkeiten dem aktuellen Outdoor-Trend.
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Allradantrieb und Geländeräder helfen natürlich beim Fahren im Schnee.
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Die Türen öffnen elektrisch und gegenläufig.
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In der Basis-Einstellung gibt es ein Armaturenbrett und ein Lenkrad.
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Armaturenbrett und Lenkrad lassen sich nach unten wegfahren – das verbessert das Raumgefühl bei vollautonomer Fahrt. Der Fuß des ausgestreckten Beins berührt hier übrigens nicht den Untergrund.
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Das Lenkrad ist oben und unten sowie an den Seiten abgeflacht.
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Die Mittelkonsole enthält transparent abgedeckte Fächer.
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Die Sitze sind an der Mittelkonsole aufgehängt und berühren nicht den Boden.
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Bildschirme gibt es im Activesphere nicht.
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Bei heruntergefahrenem Armaturenbrett können die Insassen durch den Front-Fußraum bis nach draußen schauen.
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Wegen vieler Glasflächen ist der Innenraum des Activesphere hell.
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Der Innenraum des Activesphere ist eine moderne Lounge.
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Auch die hinteren Sitze sind an der Mittelkonsole aufgehängt.
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Die Augmented-Reality-Brille gehört zum Activesphere dazu – ansonsten lassen sich viele seiner Funktionen nicht nutzen.
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Dank AR-Brille breitet sich vor den Insassen beispielsweise eine digitale Karte mit Höhenprofilen und Wetterinformationen aus.
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Darstellung der 3D-Navigations-Karte über die AR-Brille.
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Temperaturregelung mit einem frei positionierbarem virtuellen Drehregler.
Die Außenspiegel-Kameras sind an dünnen Armen befestigt. Im Innenraum ist die Klangkurve des gerade von der Audioanlage wiedergegebenen Songs zu sehen. Das gesamte Armaturenbrett fungiert als Lautsprecher.
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Vorn und hinten sind zwei Einzelsitze montiert, die guten Seitenhalt geben.
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Die Offroad-Räder sind 22 Zoll groß.
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Die Stollen der Seitenschweller fahren im Geländemodus automatisch aus.
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Die heruntergeklappte Ladeklappe verlängert die Ladefläche.
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Für die abmontierten Fahrrad-Vorderräder gibt es separate Haltestangen.
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Auto-Kofferräume und Golfsäcke sind anscheinend eine nie enden wollende Geschichte.
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Die beiden Elektromotoren des Activesphere leisten zusammen 325 kW (442 PS). Die 100 kWh Batterie soll sich mit einer Leistung von bis zu 270 kW laden lassen.
Gernot Döllner Vorstandsvorsitzender CEO Audi AG
Seit Markus Duesmann Anfang September 2023 den Vorstandsvorsitz der Audi AG an Gernot Döllner übergeben hatte, ist in der Ingolstädter Konzernzentrale vieles in Bewegung geraten. Der Neue stellte sofort vieles auf den Prüfstand – und sorgte damit für Unruhe. In diesem Zuge soll er sogar das Formel-1-Projekt infrage gestellt haben. Diesem Gerücht nahm Döllner in seinem ersten Interview nach der gesetzlich vorgeschriebenen 100-tägigen Schweigepflicht zwar den Wind aus den Segeln; er stehe zu der klaren Entscheidung des Vorstandes.
Doch mit dessen Arbeit scheint er nicht zufrieden zu sein, weshalb es nun wohl einen zentralen Wechsel im Audi-Führungsgremium gibt. Wie mehrere Medien übereinstimmend berichten, muss Entwicklungsvorstand Oliver Hoffmann seinen Posten räumen. Der aus dem VW-Management zu Audi gewechselte CEO, der zuvor bei Porsche tätig war und als Vertrauter des aktuellen VW-Konzern- und Porsche-Chefs Oliver Blume gilt, würde dann vorerst das Ressort in Personalunion leiten. Eine Bestätigung seitens Audi gibt es dafür bislang nicht: “Personalangelegenheiten kommentieren wir grundsätzlich nicht”, sagt ein Sprecher auf Nachfrage.
Immer wieder Verzögerungen
Die Personalie soll laut “Bild” am Donnerstag (22. Februar 2024) im Audi-Aufsichtsrat besprochen und Anfang März dem Kontrollgremium des Mutterkonzerns Volkswagen AG zur Entscheidung vorgelegt werden. Falls die Aufsichtsräte ihren Segen für den Personalwechsel geben, endet für Hoffmann eine etwa dreijährige Amtszeit. Der bald 47-Jährige leitete das Ressort seit dem 1. März 2021 und verlängerte seinen Vertrag erst im vergangenen Jahr um fünf weitere Jahre. Er arbeitet seit 2003 im VW-Konzern und kam 2006 von Lamborghini zu Audi.
Döllner sieht bei Hoffmann den Berichten zufolge die Hauptverantwortung für einen jahrelangen Entwicklungsstau bei der Entwicklung neuer Modelle, Plattformen und Software-Generationen. Große prestigeträchtige E-Auto-Projekte kommen viel später als ursprünglich geplant auf den Markt. Der Q6 E-Tron (siehe Video nach dem ersten Absatz) sollte Ende 2021 vorgestellt werden, ist inzwischen jedoch erst für Sommer 2024 angekündigt. Auch der A6 E-Tron Avant und der nächste Q8 verspäten sich massiv. Wodurch die Gefahr besteht, dass Audi von der Premium-Konkurrenz peu à peu abgehängt wird. Nicht nur von der traditionellen übrigens, sondern auch von jener aus China oder Süd-Korea.
Hoffmann soll F1-Projekt leiten
Hoffmann soll übrigens nicht gefeuert werden, sondern bei Audi eine neue Aufgabe übernehmen. Wie das “Handelsblatt” mit Verweis auf Kreise des Volkswagen-Konzerns erfahren haben will, soll er künftig Audis Formel-1-Engagement von Herstellerseite aus verantworten. Das klingt einerseits nach einem weiteren Bekenntnis der Ingolstädter zu ihrem F1-Projekt, andererseits aber auch nach Abstellgleis für Hoffmann. Vielleicht entspricht der neue Posten jedoch stärker der eigentlichen Berufung Hoffmanns; er galt stets als Treiber hinter dem Königsklasseneinstieg der Premiummarke.
Erst in der vergangenen Woche sorgte Audi mit einer weiteren personellen Veränderung für Aufsehen. Mit Massimo Frascella verpflichteten die Ingolstädter einen neuen Designchef; der Italiener wechselt von Jaguar Land Rover nach Oberbayern. Sein Vorgänger Marc Lichte soll neue Aufgaben im VW-Konzern bekommen, heißt es. Darauf scheint der 54-jährige Sauerländer, der etwa zehn Jahre das Audi-Design verantwortet hatte, jedoch wenig Lust zu haben. Wie die “Bild” berichtet, will sich Lichte juristisch gegen seine Abberufung wehren.