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"War sehr wichtig": Wie Lamborghini das Kühlungsproblem im Cockpit löste

Der Pfeil zeigt das ausgetauschte Bauteil, bei dem in der früheren Version Luft austrat

Nach dem Lausitzring-Sieg vor drei Wochen war Mirko Bortolotti wegen der Hitze noch völlig erledigt, doch nach seinem Triumph auf dem Sachsenring, wo die Außentemperaturen auch beinahe die 30 Grad-Marke erreichten, wirkte der DTM-Leader deutlich frischer. Was war der Grund?

“Wir haben ein paar Sachen geändert und konnten bei diesem Rennen ein bisschen mehr Luft ins Auto reinbringen”, verrät der italienische DTM-Leader im Gespräch mit Motorsport-Total.com. “Das war sehr wichtig und hat mein Leben einfacher gemacht.”

Denn auf dem Lausitzring wurden nicht nur Bortolotti nach dem Rennen Eiswürfel über den Kopf geleert, nachdem er so schnell wie möglich aussteigen wollte. Grasser-Ersatzmann Maximilian Paul musste sogar in beiden Rennen vorzeitig aufgeben, weil er im Lamborghini-Cockpit keine Luft mehr bekam und dem Kollaps nahe war.

Mirko Bortolotti

Vor dem Update: Kühlluft trat bereits im Motorraum aus

Das Problem war, dass die Luft vor dem Update bereits im Motorraum austrat und nicht ins Cockpit zum Fahrer gelangte. Aber was haben die Italiener in den zweieinhalb Wochen nach dem 20. August geändert, um den Fahrer, der im Huracan ohne Klimaanlage auskommen muss, mit Kühlluft zu versorgen?

“Wir haben die Kühlung des Cockpits mit einem kleinen Tuning des Designs der Luftkanäle unter der Fronthaube verbessert”, erklärt ein Lamborghini-Sprecher auf Nachfrage von Motorsport-Total.com. “Jetzt gehen sie direkter zum Cockpit.”

Tatsächlich wurde ein Bauteil (siehe Pfeil im Hauptfoto) ersetzt, um den Luftdurchfluss zu verbessern. Denn die Kühlluft wird beim Huracan GT3 Evo2 über die zwei dreieckigen Öffnungen links und rechts vom mittleren Haupt-Kühllufteinlass an der Front ins Fahrzeug geleitet.

Warum der Lamborghini nicht neu homologiert werden musste

Das geschieht auf beiden Seiten über einen einlaminierten Karbontunnel. Das Topf-artige Bauteil, das früher schwarz war und jetzt grau ist, dient als Verbindungsstück zwischen dem Karbontunnel und dem Schlauch, über den die Luft dann ins Cockpit gelangt.

Das Problem war, dass dieses Bauteil in der früheren Version zu groß war, wodurch an dieser Stelle Luft austrat. Eigentlich sollte die Kühlluft jedoch links vom Fahrer und direkt über der Mittelkonsole im Cockpit austreten und so Hitzerennen erträglicher machen.

Interessant ist, dass die Piloten unterschiedlich auf die Kühlung reagieren: Während Nürburgring-Sensationssieger Paul extrem unter dem Kühlungsproblem litt, steckte Grasser-Stammfahrer Clemens Schmid die Hitze besser weg.

Wieso es möglich war, das Fahrzeug trotz bestehender Homologation zu ändern? Das liegt daran, dass die Anpassung nur die Luftführung im Innenraum des Huracan GT3 Evo2 betroffen hat. Hätte man auch an der Außenhaut eine Änderung vornehmen müssen, hätte man das Fahrzeug neu homologieren müssen.

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