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VW will höhere Renditen schon während Umstellung auf E-Autos

(Bloomberg) — Die Volkswagen AG hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, in den kommenden Jahren gleichzeitig die Rendite zu erhöhen und die Umstellung auf Elektroautos zu stemmen — obwohl die Stromer noch immer weniger profitabel sind als Autos mit Verbrennermotor.

Der Wolfsburger Konzern hat sich zum Ziel gesetzt, die Konzernrendite bis zum Ende des Jahrzehnts auf 9% bis 11% zu steigern, nachdem er im vergangenen Jahr 8,1% erreicht hatte. wie er am Mittwoch mitteilte. Der Erfolg dieses Vorstoßes wird weitgehend davon abhängen, ob es gelingt, die Marke VW zu sanieren, deren Margen immer noch hinter denen von Wettbewerbern wie dem Konkurrenten Stellantis mit den Marken Fiat, Peugeot und Opel zurückbleiben.

Um das Ziel zu erreichen, gibt der größte europäische Autobauer seinen vier Markenfamilien mehr Autonomie etwa bei der Erstellung eigener Pläne zur Erreichung von Kosten- und Effizienzzielen. Die Hoffnung ist, dass Audi, VW und Škoda auf sich allein gestellt die aufgeblähten Strukturen in Angriff nehmen können, die bisher VWs Versuch behindert haben, zu den führenden Elektroautobauern wie Tesla oder die chinesische BYD aufzuschließen.

“Wir sehen uns mit neuen Marktteilnehmern konfrontiert, die aggressiv in die internationalen Märkte drängen”, sagte Konzernchef Oliver Blume am Mittwoch bei einem Investoren-Briefing am Hockenheimring in Deutschland. “Deshalb müssen auch wir uns mit hoher Geschwindigkeit verändern.”

Der Einsatz ist hoch. Obwohl VW dank seiner Marken Porsche und Audi immer noch hohe Gewinne erzielt, hat das Unternehmen nach mehr als zwei Jahrzehnten seine Marktführerschaft in China verloren. Softwarepannen haben Kunden verärgert und zu Verzögerungen bei lukrativen Modellen wie elektrischen Varianten des Porsche Macan und Cayenne geführt.

VWs Massen- und Luxusmarken werden jeweils eigene Programme umsetzen, um die Margen mit einer breiteren EV-Produktpalette und einer Reihe von Kostensenkungen zu erhöhen. Der Konzern strebt nach wie vor ein jährliches Umsatzwachstum von durchschnittlich 5% bis 7% bis 2027 an. Der Cashflow soll in diesem Jahr 6 bis 8 Milliarden Euro betragen.

“Es ist wie in einem Fitnesscenter”, sagte Blume, “jeder im Team trainiert, und wenn jeder fitter wird, wird auch der Volkswagen Konzern fitter.”

vw will höhere renditen schon während umstellung auf e-autos

VW-Marke strebt Rekordrendite bis 2026 an | Autobauer plant Sparprogramm zur Steigerung der Marge auf 6,5%

Um die Ziele zu erreichen, insbesondere bei den Kosteneinsparungen, mit denen die Rendite der Marke VW bis 2026 auf den Rekordwert von 6,5% gesteigert werden soll, muss Blume zahlreiche Gruppen unter einen Hut bringen — von der Eigentümerfamilie Porsche-Piech bis hin zu den Gewerkschaften, die die Maßnahmen erheblich verwässern können.

Finanzvorstand Arno Antlitz kündigte an, dass VW eine Prüfung strategischer und finanzieller Beteiligungen im Wert von 15 Milliarden Euro eingeleitet habe, wobei auch der Verkauf von Vermögenswerten in Betracht komme.

Die VW-Plattform für Elektrofahrzeuge soll ab 2026 soll Autos liefern, deren Margen in allen Segmenten mit denen der meisten vergleichbaren Modelle mit Verbrennungsmotor gleichziehen, sagte Blume am Mittwoch vor Analysten. Um die Umstellung voranzutreiben, versucht der Autobauer, die Versorgung mit Batterien durch die Errichtung von Werken in Deutschland, Spanien und Kanada zu sichern. In diesem Jahrzehnt investiert VW 20 Milliarden Euro in die erst ein Jahr alte PowerCo-Batteriesparte, die perspektivisch Zellen für 3 Millionen Fahrzeuge pro Jahr herstellen kann.

VW hat im Rahmen eines rollierenden Fünfjahresplans 180 Milliarden Euro vorgesehen, die in Software, Elektroautos und die Sanierung des Geschäfts in China investiert werden sollen. Das Tempo wird sich hier allerdings verlangsamen: Die Investitionsquote werde bis 2027 auf unter 11% und bis 2030 auf rund 9% zurückgehen, hieß es.

Überschrift des Artikels im Original:VW Maps Out Profit Push With Brands Getting More Autonomy

(Durchgängig aktualisiert.)

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