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Volvo EM90 vorgestellt: Großer Elektrovan, zunächst für China

Luxuriöser Van mit nur 200 kW für den chinesischen Mega-Stau

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Kommt er nun nach Europa oder kommt er nicht? Diese Frage haben wir uns in den letzten Wochen öfter gestellt – jedes Mal, wenn Volvo wieder einen Teaser zum EM90 veröffentlichte. Aber wozu sollte sich der schwedische Hersteller die Mühe machen, wenn der Neuling ein reines China-Modell bleiben wird? Am heutigen 12. November wurde das Auto jedenfalls offiziell vorgestellt.

Die Modellbezeichnung EM90 zeigt an, dass der Neuling im gleichen Segment wie der EX90 startet. Volvo bezeichnet das Auto als den ersten Luxus-Van der Marke. Mehrzweckfahrzeuge (MPVs) erfreuten sich zunehmender Beliebtheit, schreibt Volvo. Insbesondere auf dem chinesischen Markt, wo die neue Großraumlimousine als Erstes eingeführt wird. Wie mit dem EX30 am anderen Ende der Produktpalette sollen mit dem EM90 neue Zielgruppen angesprochen werden.

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Exterieur: Erstmals mit illuminiertem Volvo-Logo

Die sechssitzige Großraumlimousine ist rollendes Büro und Wohnzimmer zugleich. Das Exterieur-Design war im Prinzip schon von zwei Bildern des chinesischen Ministeriums MIIT bekannt.

Die Front hält sich mit den Thors-Hammer-Leuchten an den Marken-Look. Das Muster auf dem geschlossenen Grill ist von Wolkenkratzern inspiriert. Erstmals aber leuchtet das Volvo-Logo. In der Seitenansicht dominierten die Schiebetüren mit ihren wuchtigen Türöffnern.

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Am Heck gibt es einen ebenfalls beleuchteten Volvo-Schriftzug sowie Rückleuchten in T-Form – wobei letzte ebenfalls an Wolkenkratzern erinnern sollen. Die Räder in 19 bzw. 20 Zoll wirken an dem wuchtigen Wagen eher klein.

Cockpit mit hoher Konsole zwischen den Sitzen

Im Cockpit gibt es einen großen 15,4-Zoll-Touchscreen im Querformat und ein Instrumentendisplay. Die Vordersitze trennt eine hohe, schwebende Mittelkonsole mit einem Getriebewahlhebel aus Orrefors-Kristallglas für die Fahrmodi P, N, R und D.

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Oben auf dem Armaturenbrett thront mittig ein runder Lautsprecher. Die Blende am Armaturenbrett nimmt das Wolkenkratzer-Motiv des Grills wieder auf, und offenbar ist es auch beleuchtet. Viele Funktionen lassen sich über einen Sprachassistenten steuern, der durch einen Avatar auf dem Touchscreen visualisiert wird.

Fond mit großem Monitor und noblen Einzelsitzen

Fast noch wichtiger als das Cockpit ist aber der Fond. Alle Insassen haben ihren eigenen Bereich, wo man verschiedene Unterhaltungs- und Komfortfunktionen individuell nutzen kann. Die Steuerung erfolgt dabei über die Armlehne der Einzelsitze oder über einen holzgerahmten Touchscreen.

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In der zweiten Reihe finden sich Lounge-Sitze 120 Millimeter dicken Zero-Gravity-Kissen, die Massagefunktion, Sitzbelüftung und -heizung bieten. Die dritte Sitzreihe ist dank der seitlichen Schiebetüren und der verschiebbaren Sitze in zweiter Reihe leicht zugänglich.

Das Panorama-Schiebedach erstreckt sich sich über das komplette Interieur. Ein Sonnenverdeck und verschiedene Beleuchtungsmodi, darunter eine dem Nordlicht nachempfundene Illumination, kreieren ein skandinavisches Ambiente.

Auch im Fond gibt es einen großen Bildschirm (15,6 Zoll), der am Dach montiert ist und fürs Videostreaming oder digitale Geschäftskonferenzen gedacht ist. Der Sound dazu kommt aus einem Audiosystem von Bowers & Wilkins mit 3D-Sound und 21 Lautsprechern. Auf Knopfdruck oder Sprachbefehl verwandelt sich das Interieur auch in ein Schlafzimmer. Neben den Bildschirmen werden dann auch Sitze, Fenster, Klimaanlage und Beleuchtung angepasst.

Wie alle neuen Volvos unterstützt der EM90 Over-the-Air-Updates und eine App verwandelt das Smartphone in einen digitalen Fahrzeugschlüssel. Für die Assistenzsysteme besitzt der Van diverse Kameras und Radar-Sensoren.

Antrieb: Der gleiche 200-kW-Motor wie im EX30 

Der Antrieb ist für ein so luxuriöses Oberklasseauto geradezu spartanisch: Es ist ein 200-kW-Motor, vermutlich der gleiche wie im EX30 oder den Smart-Modellen. Der Standardsprint dauert 8,3 Sekunden – vermutlich ist das noch üppig für die Staus in den chinesischen Großstädten. Damit ist das Auto deutlich schwächer motorisiert als das Schwestermodell Zeekr 009 mit 394 kW. Apropos: Volvo nennt die Maße des EM90 nicht, doch der 009 misst volle 5,21 Meter und ist 1,85 Meter hoch. Der Radstand ist mit 3,21 m noch deutlich größer als beim EX90 (2,99 m).

Während es den 009 wahlweise mit 116- und 140-kWh-Batterie gibt, wird beim EM90 nur die kleinere Batterie angeboten. Sie sorgt für bis zu 738 km Reichweite, allerdings nach chinesischer CLTC-Norm. Aufgeladen wird in unter 30 Minuten (10-80 Prozent); die maximale Ladeleistung wird nicht genannt. Wie der Volvo EX90 ermöglicht auch der EM90 bidirektionales Laden: Er kann andere Elektroautos und externe Verbraucher wie E-Bike, Camping-Kühlschrank und dergleichen aufladen.

Durch die serienmäßige Luftfederung, geräuscharme Reifen und eine laut Volvo “erstklassige” Schallisolierung und Geräuschunterdrückung fährt das Auto praktisch lautlos.

In China für 818.000 Yuan konfigurierbar

Der Luxus-Van rollt zunächst auf den chinesischen Markt, Bestellungen sind dort ab sofort möglich. Nach dem chinesischen Volvo-Konfigurator beginnen die Preise bei 818.000 Yuan, also rund 106.000 Euro. Zusammen mit dem EX30, der in Deutschland wohl erst zum Jahresanfang ausgeliefert wird, und dem EX90, dessen Marktstart auf Mitte 2024 verschoben wurde, gehört er zu den neuesten Puzzlesteinen von Volvo Elektrifizierung. Ab 2030 will der zu Geely gehörende Hersteller ausschließlich reine Elektroautos anbieten.

Bildergalerie: Volvo EM90 (2024)

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Quelle: Volvo (Allgemein), Volvo (Details), Volvo (Interieur)

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