Volvo

Volvo C40 & XC40: Die Neuauflagen der zwei Elektroautos im Test

volvo c40 & xc40: die neuauflagen der zwei elektroautos im test

Einen Monat begleiteten mich jetzt zwei Elektroautos von Volvo, einmal der Volvo C40 für zwei Wochen und direkt im Anschluss der Volvo XC40 für zwei Wochen. Es handelte sich dabei um die Neuauflagen und ich wollte wissen: Reicht das aus?

Damit ich mir dieses Mal einen besseren Eindruck machen konnte, habe ich beim C40 die Top-Version mit der besten Ausstattung und 300 kW (408 PS) und beim XC40 die Basis mit 175 kW (238 PS) angeschaut (gibt es beide bei beiden Autos).

Elektro-SUVs von Volvo im Alltag

  • Optisch sagen mir die Autos von Volvo weiterhin zu, ich mag das Design, wie auch bei Polestar. Wobei ich sagen muss, dass der XC40 mit der neuen Technik so langsam auch ein Facelift vertragen könnte, vor allem beim Heck und den Lichtern, der C40 wirkt da mittlerweile eine Ecke moderner. Auch mit Blick auf den EX30, der in meinen Augen ebenfalls frischer aussieht, aber günstiger ist. Hier sieht man, dass der SUV etwas in die Jahre gekommen ist, aber vor einer neuen Generation lohnt sich ein Facelift vermutlich nicht mehr wirklich.
  • Das betrifft auch den Innenraum, aber bei beiden Modellen. Für diese Preisklasse kommt etwas viel Hartplastik zum Einsatz, vor allem auch mit Hochglanz, was schnell billig aussieht, da es verkratzt und Fingerabdrücke anzieht. Und auch der Rand um das Display ist mit Blick auf das Jahr 2024 recht dick geraten, das macht man bei Polestar eine Ecke besser (und selbst da habe ich von anderen Personen gehört, dass der Rand zu dick sei). Außerdem bietet die Basis tatsächlich noch Dinge wie manuelle Hebel für die Sitze an und da wir über fast 50.000 Euro sprechen, würde ich mir auch da mehr wünschen, denn auch ohne ein Paket sind das teure SUVs. Aber es gibt noch richtige (und matte) Knöpfe auf dem Lenkrad, die sich sehr gut bedienen lassen und die man nach sehr kurzer Zeit fast blind trifft, da es auch einen sehr logischen Aufbau gibt.

volvo c40 & xc40: die neuauflagen der zwei elektroautos im test

  • Das Display selbst ist gut, Android Automotive sieht zwar noch nicht so gut wie auf den neuen Elektroautos von Volvo aus, bietet aber mittlerweile sehr viele Apps zur Auswahl und das Fahrerdisplay hinter dem Lenkrad gehört für mich zu den besten auf dem Markt. Aber mir fehlt ein Head-up-Display, ein C40 mit Vollausstattung kostet über 65.000 Euro, da ist sowas eigentlich Standard.
  • Bei der Leistung reicht selbst die Basis locker aus, gar keine Frage, als Dual-Motor machen diese Elektroautos der Geely-Gruppe aber wirklich viel Spaß. Die SUVs fahren sich nicht so sportlich wie ein Polestar 2, logisch, aber es tut auch den SUVs gut, dass wir bei einem Elektromotor jetzt einen Heckantrieb haben, das finde ich immer besser als Frontantrieb. Bei 180 km/h ist übrigens Schluss, egal mit welcher Version. Das könnte, vor allem bei einem Auto mit über 400 PS, nicht jedem zusagen, bei Polestar gibt es immerhin 205 km/h.
  • Die Reichweite war vorher die große Schwäche dieser Modelle, die weiterhin umgebaute Verbrenner sind und daher nicht das beste Platzangebot (aber immerhin einen Frunk, was viele Elektro-Plattformen, Grüße an VW, nicht hinbekommen) bieten, aber die Elektromotoren sind jetzt effizienter und es gibt mehr Akku. Um die 550 km stehen auf dem WLTP-Prüfstand, den man im Winter bei -3 Grad komplett in die Tonne hauen kann. Doch selbst unter extremen Bedingungen merkt man, dass sich da etwas getan hat und das werden vermutlich keine Reichweiten-Weltmeister (mit Blick auf über 80 kWh im Akku) mehr, aber die 350 km sind im Alltag, auch mit Autobahn, gut machbar. Im Sommer sind sicher auch über 400 km oder bis zu 450 km möglich, das ist für mich vollkommen ausreichend.
  • Die neuen Geely-Modelle laden jetzt mit bis zu 200 kW, womit die 10 auf 80 Prozent bei optimalen Bedingungen in unter 30 Minuten möglich sind. Das ist Standard, damit hebt man sich aber nicht ab und hinkt sogar einigen Mitbewerbern hinterher. Die schwächere Version mit weniger Power lädt außerdem langsamer und benötigt sogar 34 Minuten dafür. Und es bleibt bei 11 kW an der Wallbox und es gibt auch kein Upgrade auf 22 kW. Ich verstehe, wenn die Hersteller das noch als kostenpflichtiges Upgrade zurückhalten, aber es sollte möglich sein. An einer Wallbox oder öffentlichen Ladesäule laden beide also volle 8 Stunden und bei vielen Standorten kann es da mittlerweile schon eine Blockiergebühr geben. Bei mir gibt es diese nach 4 Stunden und würde man 22 kW anbieten, wäre dieses Problem gelöst.

Volvo liefert ab, aber nicht ganz

Der etwas größere Akku, die höhere Ladeleistung und effizienteren Motoren waren wichtig, um mit der Konkurrenz mithalten zu können. Doch Volvo hat das Upgrade eher klein ausfallen lassen, denn Dinge wie Head-up-Display, 22 kW Ladeleistung und ein moderner Innenraum hätten den beiden SUVs wirklich nicht geschadet.

Ich mag das Trio (mit dem Polestar 2) weiterhin, aber man merkt auch, dass die Modellpflege gerne noch etwas größer hätte ausfallen dürfen. Der neue Volvo EX30 ist eigentlich das günstigere Auto, wirkt aber in vielen Bereichen deutlich moderner.

Und man merkt auch, dass es im Kern weiterhin Verbrenner-Modelle sind, denn der Kofferraum bietet zwar üppig Platz, ist gut aufgebaut und der Frunk reicht für ein (im Winter oft dreckiges) Ladekabel aus, die Rückbank ist aber doch grenzwertig.

Für mich punktet Volvo vor allem weiterhin mit dem Design, denn der C40 gefällt mir selbst ausgesprochen gut und das Upgrade bei der Reichweite war wichtig, um mit der Konkurrenz mitzuhalten, aber mit diesem Upgrade hätte ich mir noch einen Hauch mehr erhofft, denn EX30 und EX90 zeigen, dass Volvo das durchaus kann.

Bisher weigert sich Volvo übrigens noch, die Preise zu senken, aber wie man hört, könnte das bald bei der Schwestermarke mit der Limousine anstehen, daher gehe ich davon aus, dass dann auch Volvo mitzieht. Ein Volvo EX30 ist über 10.000 Euro günstiger und ja, er ist kleiner, aber der Abstand dürfte hier gerne kleiner werden.

Die Elektroautos bei Volvo kommen übrigens sehr gut bei Kunden an, diese beiden Neuauflagen dürften das Interesse aufrecht halten – falls man die Preise noch ein bisschen senkt. Ich bin jetzt aber wirklich mal auf den neuen Volvo EX30 gespannt.

PS: Ein Highlight zum Abschluss, was sich nicht verändert hat, was mich aber bei Android Automotive immer wieder begeistert. Ein vollwertiger Assistent, wie der Google Assistant, ist ein echter Mehrwert. Ich teste viele Autos und der Dienst ist leider oftmals viel zu schlecht, der Google Assistant ist aber sehr zuverlässig.

Er versteht mich gut (auch wenn es nervt, dass Google immer alles wiederholt, was man sagt) und er kann auch komplexe Dinge erledigen. Ich habe zum Beispiel nach dem Lied aus dem Trailer für GTA 6 gefragt und das war kein Problem. Google hat das direkt erkannt und den Song über meinen Musikdienst (Spotify) abgespielt.

volvo c40 & xc40: die neuauflagen der zwei elektroautos im test

TOP STORIES

Top List in the World