- Volvo EM90 trifft in China auf harte Konkurrenz
- Startpreis ab umgerechnet circa 104.000 Euro
- Luxus und noch mehr Luxus
- Kommt der Volvo-Van auch nach Europa?
Volvo EM90 trifft in China auf harte Konkurrenz
Auf den Straßen chinesischer Metropolen ist neuerdings eine völlig neue Fahrzeugspezies unterwegs: Luxusvans. Modelle wie Zeekr 009, Denza D9, Hycan V09, Maxus Mifa 9 und Xpeng X9 (alle mit der Nummer 9, da diese in China oft mit Wohlstand, Langlebigkeit und Glück in Verbindung gebracht wird) sollen betuchten Geschäftsleuten die Zeit im Stau versüßen. Denn hier sind die besten Plätze nicht vorne, sondern in Reihe zwei. Wer sich früher in einer Limousine, gerne mit verlängertem Radstand, chauffieren ließ, steigt nun auf einen großen Van im Format eines VW Multivan oder einer Mercedes V-Klasse um. Und am Wochenende dient der Wagen als Luxusshuttle für die Familie. Doch während die europäischen Mini-Busse in der Regel von Transportern abgeleitet sind und ihre Nutzfahrzeugherkunft kaum verleugnen, wurden die neuen asiatischen Modelle von Beginn an als Luxusfrachter konzipiert.
Startpreis ab umgerechnet circa 104.000 Euro
Um beim eng verwandten Zeekr 009 zu bleiben – dieser ist in China umgerechnet 41.000 Euro günstiger als der ab 104.000 Euro erhältliche EM90. Doch Volvo rechnet sich aus, dass eine strahlkräftige Marke auch entsprechend zahlungskräftige Kundschaft anlockt. Schließlich sitzt das Geld in China weiterhin locker. Außerdem hätte Volvo auch nicht viel verloren, würde der EM90 ein Verkaufsflopp werden. Denn recht viel mehr, als aus den Fehlern des seit Anfang 2023 angebotenen Zeekr 009 zu lernen und ihn innerlich auf europäischen Luxus zu trimmen, haben die Schweden nicht gemacht. Optisch ist der Schweden-Van derweil eine mächtige Erscheinung: 5,20 Meter lang und über 2,30 Meter breit, mit einer massiven, hinterleuchteten Kühlerblende. Und damit man weiß, was da für ein Luxusschlitten kommt, leuchtet das große Volvo-Logo hell.
Luxus und noch mehr Luxus
Wer nach einem stressigen Arbeitstag entspannen will, fährt den großen Bildschirm aus dem Dachhimmel aus, genießt TV- oder Streaming-Angebote und lässt sich von bis zu 21 Lautsprechern beschallen. Über Touchschalter und -screens in den Schiebetüren lässt sich das riesige Glasdach verdunkeln oder, für Vans bisher eher ungewöhnlich, die Fenster der elektrischen Schiebetüren öffnen. Zeigen die Display in den Türen normalerweise die Uhrzeit an, kann man hierrüber auch die Klimaanlage für den Fond steuern.
Kommt der Volvo-Van auch nach Europa?
Geladen wird der Volvo über zwei separate Anschlüsse. Am Schnellader füllt er die Batterie über den Anschluss hinten links gemäß Hersteller in knapp einer halben Stunde von 10 auf 80 Prozent. Das Kabel der heimischen Wallbox wird vorne links eingesteckt, dort zieht er den Strom nur einphasig mit 7,4 kW. Für China genügt das, denn fast alle öffentlichen Ladestationen funktionieren mit Gleichstrom. Und wenn nötig, lässt sich der Akku auch als Stromspender (Vehicle-to-Load) verwenden, beispielsweise für ein E-Bike oder ein anderes E-Auto.
Am Ende bleibt die Frage, ob der EM90 womöglich auch nach Europa kommt. Auszuschließen ist das nicht, denn die Konzermutter Geely hat zwar alle Zeekr-Modelle für den alten Kontinent angekündigt, aber nicht den im Vergleich zum Volvo weitaus günstigeren 009-Van. Vielleicht warten die Schweden mit einer Ankündigung aber auch noch ab, wie es hierzulande dem Lexus LM ergeht. Schließlich ist der Toyota-Ableger der erste Luxusvan einer neuen Generation, den man bei uns kaufen kann. (Text: tv, hb/sp-x | Bilder: Hersteller)