Veranstaltung der Gasoline-Gang
Vintage Motor- und Musikfestival: Rollende Schönheiten locken Oldtimer-Freunde nach Peißenberg
Autos sehen und Freunde treffen hieß es im Biergarten.
Peißenberg – Petrus ist entweder Oldtimer-Fan oder Franco Colle hat mit dem Wettergott einen langfristigen Vertrag geschlossen. Denn auch beim elften Vintage Motor- und Musikfestival der Gasoline-Gang strahlte die Sonne auf chromblitzende Schönheiten herab, die massenhaft in Peißenberg aufgefahren waren und tausende von Bewunderern anlockten.
Bonneville und Buick, Camaro und Chevrolet, Pontiac und Plymouth – allein diese Namen lassen die Augen vieler Oldie-Liebhaber glänzen wie die von Kindern unterm Weihnachtsbaum. Bei den Fachsimpeleien unter Fans kommen Begriffe wie Energiekosten oder Umweltschutz gar nicht erst vor – wer hat sich über solche Themen bei der Produktion vor 60 oder mehr Jahren schon den Kopf zerbrochen?
In einer langen Schönheitsparade fuhren die US-Cars, Motorräder und Roller an der Tiefstollenhalle vor, bestaunt von zahlreichen Schaulustigen und fachkundig kommentiert von Michael Grabler. In fünf unterschiedlichen Kategorien gab es Preise in Form von selbst gebastelten Pokalen und T-Shirts, aber wichtiger als Trophäen war für die rund 500 Fahrer aus Deutschland, Italien, Österreich und der Schweiz das Motto „Dabeisein ist alles“.
„Das Gasoline-Festival ist für mich ein Höhepunkt im ganzen Jahr und eine Herzensangelegenheit“, sagt Organisator Franco Colle. Er wuchs bis zur ersten Klasse in der Nähe von Cortina in den Dolomiten (Italien) auf, dann zog er zu seinen Eltern nach Bad Tölz, die dort eine Eisdiele hatten. In der Tölzer Flint-Kaserne waren amerikanische Soldaten stationiert, die mit ihren eindrucksvollen Straßenkreuzern durch den Isarwinkel cruisten. Colle machte eine Ausbildung zum Kfz-Mechaniker und Autolackierer, betreibt jetzt aber selbst seit Jahrzehnten eine Eisdiele und hat schon die Veranstaltung für kommendes Jahr im Blick: „Sie wird am 15. Juni stattfinden, mehrere Bands dafür sind bereits gebucht.“
Die Rockabellas Miri und Mary trugen passend zum Auto Rot.
Viele Besucher sind seit den Anfängen dabei
Zu den Festival-Besuchern, die schon seit den Anfängen mit dabei sind, gehört Manuel Herrmann aus Peiting. Er war mit seinem Schwiegervater und seinen Kindern Emilia und Ben gekommen und erzählt: „Autos und Lastwagen haben mich schon immer begeistert, deshalb arbeite ich heute als stellvertretender Fuhrparkleiter bei der Diakonie Herzogsägmühle.“
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Früher war der 41-Jährige im Rennsport tätig und mehrfacher Zugspitzmeister, heute fährt er einen Chevrolet K 1500 Silverado mit 5,7 Litern Hubraum und 270 PS. „Den habe ich etwas umgebaut, damit er ausschaut wie ein Monstertruck!“ Ein solches Gefährt ist allerdings auch beim Energieverbrauch ein Monstrum: Er liegt je nach Fahrweise zwischen 25 und 28 Litern. Von Peter Stöbich