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Toyota Yaris Hybrid: Ein Hoch auf den kleinen Wagen

toyota yaris hybrid: ein hoch auf den kleinen wagen

Toyota Yaris Hybrid: Ein Hoch auf den kleinen Wagen

Die Elektrifizierung des Antriebsstrangs schreitet unablässig voran, was aber nicht bedeutet, dass wir gleich vom Elektroauto reden. Das verzeichnet derzeit zwar die höchsten Zuwächse bei den Neuzulassungen (in Österreich plus 61,3 Prozent im ersten Halbjahr), ist aber hauptsächlich eine Angelegenheit für Firmen und ihre Dienstnehmer, die durch steuerliche Förderungen einen Business Case erkennen. Nur jedes fünfte E-Auto im Land wird dagegen von einer Privatperson gekauft. Ein Ende der Förderungen wäre wohl ein schnelles Ende des Elektroautos.

Den zweithöchsten Zuwachs bei den Neuzulassungen verzeichnen Hybride mit Verbrennungs- und E-Motor (plus 46,5 Prozent), sie belegen auch schon den zweiten Platz insgesamt (27,6 Prozent). Das Gros der Neuzulassungen entfällt auf reine Benziner (34 Prozent) – noch, weil hier kaum mehr Wachstum stattfindet. Diesel legte zuletzt wieder leicht zu und liegt vor Elektro (20 versus 18,4 Prozent). Bei den Hybriden eingerechnet sind solche mit Stecker (Plug-in), die steuerlich gefördert werden, die mit etwa einem Drittel aber den geringeren Anteil ausmachen.

Versus Elektropanzer

Der klassische Hybrid, wie der Toyota Yaris einer ist, steht also ungefördert im Wettbewerb und muss seinen Nutzen konkret beweisen, um Käufer zu finden. Das ist erwähnenswert, weil die Frage des Antriebs jene des Formats weitgehend verdrängt. So können sich mega­lomanische BEV-Auswüchse mit über 2,8 Tonnen Kampfgewicht (Beispiel: Mercedes EQS SUV) als Klimaretter gerieren und ihre Halter Förderungen einstreichen, weil sie ihre 400 bis 500 PS elektrisch mobilisieren, während Kleinwagen, die kaum mehr wiegen als allein die Traktionsbatterie solcher Elektropanzer, ohne Steuervorteil ins Rennen gehen.

Elektrifizierte Kleinwagen sind rar auf dem Markt, die Technik gilt als teuer. Deutsche Anbieter haben sie so gut wie gar nicht im Programm, nicht zuletzt, weil man sich vor 25 Jahren auf den Diesel als Zukunftstechnologie eingeschossen hat (leider ohne eine wirksame Abgasreinigung einzupreisen, was zum Niedergang geführt hat). Das Kostenthema hat Hybridpionier Toyota am besten im Griff. Was mit dem Prius begonnen hat, erstreckt sich auf alle Baureihen bis hin zum Offroad-Haudegen Land Cruiser. Am unteren Ende steht der Yaris, hybridisiert ab 24.090 € in der Preisliste (die Benzinervariante startet bei 19.790 €). Das Modell wird baugleich auch als Mazda2 Hybrid verkauft, wem die Marke näher ist. Wie bei jedem Hybrid zählt für die Kfz-Steuer nur die Leistung des Verbrenners, in dem Fall 68 kW, während man mit 85 kW (116 PS) Systemleistung seiner Wege fährt.

Der Vorteil beschränkt sich nicht allein auf den Verbrauch, der im Yaris den Vierliterbereich nie verlässt. Es ist der Fahrkomfort, der einen jedes Mal mit Freude ins Cockpit steigen lässt. Dabei hat freilich nicht nur der Antrieb seinen Anteil, denn auch die Größe – oder Kleinheit – ist ein Gewinn im täglichen Umgang. Mit knapp vier Metern Länge sind gute Karosserieübersicht und bessere Chancen auf Parkplätze gewahrt, ohne dass Enge im Innenraum herrschen würde, jedenfalls bis zur Ein-Kind-Familie.

Die kleine, im BEV- oder PHEV-Vergleich winzige Batterie dient als Pufferspeicher, der kurzfristig rein elektrisches Fahren ermöglicht – vor allem beim Rangieren und Anfahren, und wenn man in der Stadt so dahinrollt. Die Batterie speist sich aus dem Verbrenner und aus der Rekuperation, die in Fahrstufe B bei vorausschauender Fahrweise kaum zusätzliches Bremsen notwendig macht. Egal, wie man fährt, es verbleibt immer ein gewisser Füllstand in der Batterie, um beim Beschleunigen mitzuhelfen.

Die Spritzigkeit, die sich daraus ergibt, ist die große Stärke des Kleinen. Dafür braucht‘s nicht viel PS, sondern wenig Gewicht und den ansatzlosen Schub eines E-Motors. Beispiel: Eine Kreuzungs- oder Abbiegesituation, die man schnell hinter sich bringen will. Was passiert, wenn man im normalen Verbrenner im Stand aufs Gas latscht? Zuerst einmal nichts, bis die Drehzahl aufbraust und die Vorderräder im Drehmomentüberschwang ein Quietscherl hinlegen. Da hat man im Yaris das Manöver schon erfolgreich hinter sich, ebenso forsch wie geschmeidig. Zur Bedienung gibt’s sonst nicht viel zu sagen, sie ist übersichtlich, selbsterklärend und umfasst Drehregler. In GR-Sport-Variante ist maximale Ausstattung an Bord – auch Schmuck wie Ziernähte und 18-Zoll-Räder, den man schmerzfrei einsparen könnte. 16 Zoll tun’s auch.

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