Konzern verschiebt den Fokus beim Wasserstoff mehr auf Lkws
Speiseeis im Februar oder Wintermäntel im August: Manche Dinge verkaufen sich einfach nicht richtig gut. So ist es auch beim Toyota Mirai, wie inzwischen sogar Toyota-Manager eingestehen.
“Wir haben es mit dem Mirai probiert, waren aber nicht erfolgreich”, gab nun Toyota-Cheftechniker Hiroki Nakajima gegenüber Autocar zu Protokoll. Künftig will der Konzern den Fokus beim Wasserstoff eher auf Lkws legen.
Der Toyota Mirai startete schon 2014
Die zweite Generation ist deutlich schicker
Neuzulassungen des Toyota Mirai in Deutschland | ||||||||
2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 (bis Okt.) |
Summe |
25 | 61 | 54 | 67 | 94 | 308 | 337 | 158 | 1.104 |
In den acht Jahren vom Marktstart in Deutschland bis heute wurden kaum mehr als 1.100 Mirai abgesetzt. In Europa waren es nach Zahlen von JATO Dynamics in diesem Jahr bisher 506 Stück.
Bildergalerie: Toyota Mirai (2021)
Toyota ist mit dem Mirai (wie Hyundai mit dem Nexo) ein Pionier bei Brennstoffzellenautos. Doch der Markterfolg lässt bislang auf sich warten. Chefingenieur Nakajima führt das auch auf die geringe Zahl der Wasserstofftankstellen zurück.
Ganz abschreiben will Toyota aber auch Wasserstoff-Pkws nicht. Man versuche derzeit, die Komponenten wie den Brennstoffzellen-Stack und die Wasserstofftanks kleiner zu machen. So könnten diese auch in kleinere Autos eingebaut werden. Der Toyota Mirai ist mit fast fünf Meter Länge schon eine ausgewachsene Limousine. Mit 65.990 Euro ist das Auto auch nicht eben billig. Kleinere Brennstoffzellenautos wären günstiger und könnten so größere Verkaufszahlen erreichen.
447 Stück im Jahr 2022: Auch der Hyundai Nexo mit Brennstoffzellen verkauft sich nicht wie geschnitten Brot
Zudem soll die nächste Generation von Toyota-Brennstoffzellen nur noch halb so viel kosten wie die derzeitige. Der Wirkungsgrad soll außerdem um 20 Prozent steigen. Der neue Brennstoffzellen-Stack wurde laut Nakajima speziell für Nutzfahrzeuge entwickelt. Ein halb so großer Stack soll ebenfalls entstehen, um die Technologie auch in Autos einsetzen zu können.
Statt zylindrischen Wasserstofftanks könnten künftig andere Tankformen verwendet werden, die den Platz im Auto besser ausnützen. So hat Toyota einen flachen sowie einen sattelförmigen Tank entwickelt, wobei letzterer eine Antriebswelle umschließen kann.
Quelle: Autocar