Toyota

Technische Probleme! Hing der Toyota-Sieg in Bahrain am seidenen Faden?

Es schien, als hätte Toyota beim WEC-Finale in Bahrain einen souveränen Doppelsieg gefeiert, der zu keinem Zeitpunkt in Gefahr war. Doch Sebastien Buemi, Brendon Hartley und Ryo Hirakawa hatten allen Grund zur Sorge: Ein Kupplungsdefekt am siegreichen GR010 Hybrid mit der Startnummer 8 ließ das Fahrertrio zittern – und auch am Toyota #7 gab es Probleme!

Pascal Vasselon, der technische Direktor von Toyota, erklärt nach dem Rennen, dass das Problem “kritisch” war und dazu führte, dass “wir das Auto nach einem Stopp fast nicht mehr starten konnten”. Allerdings gelang es dem Team mithilfe des Hybridsystems an der Vorderachse, den Toyota #8 nach den Boxenstopps wieder in Bewegung zu setzen.

“Die Kupplung ließ sich nicht trennen, sodass wir den Anlasser [Motor] nicht benutzen konnten”, beschreibt Vasselon das Problem, infolgedessen lediglich das Hybridsystem zum Anfahren genutzt werden konnte. “Aber das Problem war, dass die kalten Reifen dazu führten, dass die Vorderreifen durchdrehten und die Hinterreifen keinen Antrieb hatten.”

Ein “ziemlich intensives Rennen” für Toyota

Dadurch “dauerte es ziemlich lange, bis der Motor ansprang”, berichtet der technische Direktor von Toyota. Das Team fand später eine Lösung, die zwar Vorteile brachte, aber das grundlegende Problem nicht löste. “Am Ende sind wir im zweiten Gang gestartet, was besser war”, sagt Vasselon.

Nichtsdestotrotz verlor der siegreiche Toyota #8 bei jedem Boxenstopp wertvolle Zeit, die der Franzose jedoch nicht genau beziffern konnte. Der Kupplungsdefekt machte sich schon in der frühen Phase des Rennens bemerkbar, allerdings waren erst “die letzten drei Stopps kritisch”, verrät der Toyota-Technikchef.

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Ryo Hirakawa

Der Toyota #8 hatte mit einem Kupplungsdefekt zu kämpfen

Foto: Motorsport Images

Insgesamt war das Rennen für Toyota “ziemlich intensiv, weil wir an beiden Autos Probleme hatten”, berichtet Vasselon. Heißt: Auch der Toyota #7 von Kamui Kobayashi, Mike Conway und Jose Maria Lopez war von technischen Problemen betroffen.

Wie in Portimao: Probleme mit dem FIA-Sensor

Wie schon beim Rennen in Portimao gab es Schwierigkeiten mit einem vorgeschriebenen Drehmomentsensor an der Antriebswelle, der sich gelöst hatte. Anders als in Portugal, wo es sich um einen elektronischen Fehler handelte, lag diesmal ein mechanischer Defekt am Drehmomentsensor vor.

“Es ist wirklich erstaunlich, zwei völlig unterschiedlicher Sensorausfälle am selben Auto zu haben”, sagt der Franzose. Toyota konnte anschließend das Backup nutzen, um die Einhaltung der gültigen Balance-of-Performance-Einstufung nachzuweisen. Dadurch hielt sich der Zeitverlust in Grenzen.

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Mike Conway, Kamui Kobayashi

Der Toyota #7 hatte wieder ein Problem mit dem FIA-Sensor

Allerdings sei das Backup “nicht 100%ig genau”, erklärt Vasselon. “Um also sicherzustellen, dass wir keinen Vorteil haben, haben wir uns logischerweise darauf eingestellt.” Das Ausfall des Sensors trat etwas zur Hälfte des Rennens auf und stellte das Team vor eine wichtige Entscheidung.

Toyota zittert bis zur Zieldurchfahrt

“Wir waren besorgt, dass der Kabelbaum abreißen könnte, weil der Sensor daran hing”, erklärt der technische Direktor. “Wir fragten uns, ob wir besser anhalten und den Sensor abklemmen oder das Risiko eingehen, dass der Kabelbaum abreißt.”

Das hätte zum Ausfall geführt. “Wir haben bei den Boxenstopps ein bisschen hingeschaut”, sagt Vasselon. “Der Sensor hing zwar, aber er blieb an seinem Platz.” Nichtsdestotrotz machte sich das Team bis zur Zieldurchfahrt noch Sorgen – erst dann war der vierte Toyota-Doppelsieg in dieser Saison sicher.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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