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Standards für Elektroautos mit Wechsel-Akku: Volvo-Eigentümer als 2. Partner von Startup Nio

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Bild: Nio (Elektroauto ET5 vor Wechsel-Station)

Bislang ging es Nio mit seinen Stationen für schnellen Akku-Wechsel bei Elektroautos wie Tesla in früheren Jahren mit dem Supercharger-Netz: Kunden wird eine große Sorge genommen, was den Absatz unterstützt, aber erst einmal sind dafür Investitionen erforderlich, die bei Tausch-Stationen zudem höher sind als für bloße Ladestellen. Trotzdem setzt Nio den Ausbau unbeirrt auch in Europa fort – und hat jetzt wie vor einiger Zeit Tesla begonnen, mit anderen Marken Zugriff auf seine Stationen zu vereinbaren.

Elektroauto-Startup Nio mit Partnern

Den Anfang machte vergangene Woche eine Vereinbarung mit Changan Automobile, dem kleinsten der vier großen staatlichen Auto-Konzerne in China. Für Elektroautos ist er bislang nicht bekannt, aber das soll sich offensichtlich ändern: Beide Unternehmen würden künftig zusammen Standards für Batterie-Tausch entwickeln, Stationen bauen und teilen sowie passende Elektroautos und Lösungen für Batterie-Management entwickeln, kündigten Nio und Changan laut einem Bericht von CnEVPost an.

In dieser Woche folgte schon der nächste Nio-Partner: Der private Auto-Konzern Geely Group gab die Unterzeichnung einer strategischen Partnerschaft mit dem Startup bekannt. Die Kooperation betrifft Standards und Technologie für Batterie-Tausch, Ausbau und Betrieb eines Netzes von Stationen, Elektroauto-Entwicklung und Batterie-Management, hat also ungefähr die gleichen Ziele wie die mit Changan.

Im Vergleich zu Tesla, das in Europa fremde Elektroautos ohne Rücksprache mit deren Herstellern an seine Supercharger ließ und das eigene System in Nordamerika zum Standard machen will, scheint Nio also stärker partnerschaftlich vorzugehen. Man werde die jeweiligen Stärken vereinen, heißt es in der Mitteilung von Geely, das nach eigenen Angaben über viel Tausch-Erfahrung bei elektrischen Nutzfahrzeugen verfügt. Für Pkw wird die bestehende Nio-Lösung als die beste der Branche bezeichnet, dürfte also die Basis für die gemeinsame Arbeit bilden.

Tesla will bei Superchargern bleiben

Anders als Changan ist Geely mit den Marken Volvo und Polestar sowohl schon bei Elektroautos aktiv als auch in Europa präsent; hinzu kommen Lotus, im Joint-Venture mit Mercedes smart und die Neugründung Zeekr. Nach denen von Nio könnten also bald weitere Elektroautos mit schnell wechselbarem Akku auch auf den europäischen Markt kommen. Die erste Swap Station des Startups außerhalb Chinas wurde Anfang 2022 in Norwegen eröffnet. Inzwischen gibt es auch mehrere in Deutschland und anderen Ländern Europas, und in der Heimat mehr als 2000.

Auch Tesla hatte in der Anfangszeit kurz mit Akku-Wechsel für seine Elektroautos experimentiert, diese Entwicklung aber bald eingestellt. Man wolle bei Tesla nur das absolut Notwendige tun, um eine Energie-Aufnahme zu ermöglichen, erklärte dazu im vergangenen Juni der Technik-SVP Drew Baglino. Ein neuer Supercharger-Standort lasse sich innerhalb von vier Tagen fertigstellen, mit Tausch-Infrastruktur sei das nicht möglich.

Nio aber scheint sich diese Zeit zu nehmen – und in China mit seiner weltweit führenden Elektroauto-Branche keine Probleme zu haben, Partner für das Wechsel-Konzept zu finden. Als nächster wird bereits JAC gehandelt, das im Auftrag unter anderem Elektroautos von Nio und anderen Marken produziert. Zudem entspricht die Kooperation mit Geely der Richtung, die der chinesische Staat für neue Infrastruktur und neue Energie vorgegeben habe, wie es in der Mitteilung dazu heißt.

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