Bild: Nio (Elektroauto ET5 vor Wechsel-Station)
Bislang ging es Nio mit seinen Stationen für schnellen Akku-Wechsel bei Elektroautos wie Tesla in früheren Jahren mit dem Supercharger-Netz: Kunden wird eine große Sorge genommen, was den Absatz unterstützt, aber erst einmal sind dafür Investitionen erforderlich, die bei Tausch-Stationen zudem höher sind als für bloße Ladestellen. Trotzdem setzt Nio den Ausbau unbeirrt auch in Europa fort – und hat jetzt wie vor einiger Zeit Tesla begonnen, mit anderen Marken Zugriff auf seine Stationen zu vereinbaren.
Elektroauto-Startup Nio mit Partnern
In dieser Woche folgte schon der nächste Nio-Partner: Der private Auto-Konzern Geely Group gab die Unterzeichnung einer strategischen Partnerschaft mit dem Startup bekannt. Die Kooperation betrifft Standards und Technologie für Batterie-Tausch, Ausbau und Betrieb eines Netzes von Stationen, Elektroauto-Entwicklung und Batterie-Management, hat also ungefähr die gleichen Ziele wie die mit Changan.
Im Vergleich zu Tesla, das in Europa fremde Elektroautos ohne Rücksprache mit deren Herstellern an seine Supercharger ließ und das eigene System in Nordamerika zum Standard machen will, scheint Nio also stärker partnerschaftlich vorzugehen. Man werde die jeweiligen Stärken vereinen, heißt es in der Mitteilung von Geely, das nach eigenen Angaben über viel Tausch-Erfahrung bei elektrischen Nutzfahrzeugen verfügt. Für Pkw wird die bestehende Nio-Lösung als die beste der Branche bezeichnet, dürfte also die Basis für die gemeinsame Arbeit bilden.
Tesla will bei Superchargern bleiben
Auch Tesla hatte in der Anfangszeit kurz mit Akku-Wechsel für seine Elektroautos experimentiert, diese Entwicklung aber bald eingestellt. Man wolle bei Tesla nur das absolut Notwendige tun, um eine Energie-Aufnahme zu ermöglichen, erklärte dazu im vergangenen Juni der Technik-SVP Drew Baglino. Ein neuer Supercharger-Standort lasse sich innerhalb von vier Tagen fertigstellen, mit Tausch-Infrastruktur sei das nicht möglich.
Nio aber scheint sich diese Zeit zu nehmen – und in China mit seiner weltweit führenden Elektroauto-Branche keine Probleme zu haben, Partner für das Wechsel-Konzept zu finden. Als nächster wird bereits JAC gehandelt, das im Auftrag unter anderem Elektroautos von Nio und anderen Marken produziert. Zudem entspricht die Kooperation mit Geely der Richtung, die der chinesische Staat für neue Infrastruktur und neue Energie vorgegeben habe, wie es in der Mitteilung dazu heißt.