Jahresproduktion in Skelleftea soll in den nächsten Jahren auf 60 GWh steigen
Das erste Batteriezellenwerk Europas hat mit der Auslieferung begonnen: Northvolt hat letzte Woche die ersten Zellen aus dem Werk Skelleftea an Kunden ausgeliefert. Das meldet nun die Nachrichtenagentur Bloomberg.
Prismatische und zylindrische Zellen von Northvolt
Die Produktion in der Anlage soll im Lauf des Jahres hochskaliert werden. In den nächsten Jahren soll die Zell-Fertigung auf 60 Gigawattstunden pro Jahr steigen. Dabei hat Northvolt bereits Verträge im Wert von mehr als 50 Milliarden Dollar über die Lieferung von Zellen abgeschlossen. Zu den Kunden gehören BMW, Volkswagen, Volvo und Scania.
Zudem gab Northvolt bekannt, dass auch Europas größte Batterierecycling-Anlage nun den Betrieb aufgenommen hat. Die Anlage in Fredrikstad (etwa 90 km südlich von Oslo) gehört Hydrovolt, einem Joint Venture zwischen Northvolt und dem norwegischen Aluminiumhersteller Hydro. Dort sollen jährlich rund 25.000 Batterien recycelt werden, wie Northvolt am Sonntag meldete.
Bisher dominieren asiatische Batteriehersteller den globalen Batteriemarkt für E-Autos. Das sorgt für Probleme mit der Verfügbarkeit, wenn Sanktionen oder Zölle den Handel hemmen, wenn logistische Probleme auftreten oder zum Beispiel Chinas Häfen wegen einem Corona-Ausbruch gesperrt sind. Zudem erhöht es die Kosten und vergrößert den CO2-Fußabdruck der Elektroautos.
Mit Northvolt Ett arbeitet nun ein erstes Batteriewerk in Europa, viele weitere sind geplant, teils von Joint Ventures zwischen einem Auto- und einem Batteriehersteller, teils auch Werke von Autoherstellern in Eigenregie. Mit den explodierenden Preise für Batterierohstoffe wie Lithium und Cobalt könnte nun ein neues Problem entstehen.
