Nio-Auto mit Semi-Festkörperakku fährt über 1000 Kilometer
Die Strecke, bei der Nio-Firmenchef William Li dabei war, führte von der chinesischen Metropole Shanghai in die Nähe von Xiamen an der Ostküste des Landes. Der 14-stündige Trip wurde live ins Netz gestreamt. Am Ende waren es genau 1.044 Kilometer, die zurückgelegt wurden. Der Akku-Ladestand fiel dabei auf 3 Prozent. Theoretisch hätte man noch weitere 30 Kilometer weit fahren können – oder auch direkt vor Ort in der Akku-Tausch-Station gegen einen voll aufgeladenen Akku in wenigen Minuten wechseln und wieder zurückfahren können. Der Nio-CEO machte nach der Fahrt aber lieber erstmal eine Pause.
Die Reichweite von E-Autos hängt auch nicht unwesentlich von den äußeren Bedingungen ab. Bei der Testfahrt hatte es Außentemperaturen zwischen -2 und 12 Grad Celsius. Die Temperatur im Fahrzeuginneren wurde konstant bei 20 Grad gehalten. Die Strecke war durchgehend flach, das Ladungsgewicht (Insassen und Live-Stream-Equipment) lag bei etwa 190 Kilogramm.
Neues Akkupaket
Der Test wurde durchgeführt, um das neue Batterie-Paket für das Fahrzeug in Szene zu setzen. Es ist trotz der höheren Kapazität nicht größer als die Akkupacks mit 75 und 100 kWh für das Fahrzeug.
Nio bietet in China die Akkus als Battery as a Service (BaaS) Abo-Modell an. Das heißt, Kund*innen können den Akku ihres Fahrzeuges bei Interesse upgraden. Das Upgrade von 75 kWh auf 100 kostet pro Monat umgerechnet 113 Euro. Wie viel das Upgrade auf das neue Semi-Festkörper-Akkupaket kosten wird, ist noch unbekannt. Es dürfte jedoch nicht wenig sein, denn laut Nio-Präsident Qin Lihong wird alleine die Batterie so viel kosten wie ein Auto vom Typ ET5, der ab umgerechnet knapp 40.000 Euro zu haben ist.
Was sind Halb-Festkörper-Akkus?
Die Vorteile gegenüber konventionellen Lithium-Ionen-Akkus sind höhere Energiedichte, längere Lebensdauer sowie weniger Gefahr für Defekte wie etwa Kurzschlüsse. Gleichzeitig lassen sich SSBs im Vergleich zu reinen Festkörperakkus günstiger herstellen.
