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Mobilität ohne Grenzen: Verkehrs-Konzept für den Naturpark Diemelsee vorgestellt

Insgesamt 17 Maßnahmen

Mobilität ohne Grenzen: Verkehrs-Konzept für den Naturpark Diemelsee vorgestellt

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Präsentieren das neue Mobilitätskonzept des Naturparks Diemelsee: (von links) Antonius Dünnebacke, Severin Keßler, Bürgermeister Thomas Trachte, Karl Briehl, Benedikt Wrede, Hendrik Block, Markus Düppe, Heinz Merl, Karl-Heinz Kalhöfer-Köchling, Michaela Schröder, Bürgermeister Volker Becker, Felix Kühnel.

Einfach mal das Auto stehen lassen und mit reinem Umweltgewissen reisen: Rund um den Diemelsee soll künftig vor allem sanfte Mobilität angesagt sein.

Willingen – Das sieht zumindest das neue Mobilitätskonzept vor, das der Naturpark Diemelsee in Auftrag gegeben hat. Der einzige Haken an dem Papier: Umsetzen müssen es andere.

Weniger Autos, mehr Bus und Bahn: Ziel des Konzeptes ist es, den touristischen Individualverkehr im Naturpark Diemelsee durch öffentliche Verkehrsmittel deutlich zu reduzieren. Es umfasst insgesamt 17 Maßnahmen, die in übersichtlichen Steckbriefen dargestellt sind. Diese Steckbriefe enthalten jeweils Informationen darüber, was konkret getan werden musss, wer zuständig ist, wie sich die Maßnahmen untereinander sinnvoll verknüpfen lassen und wo es Fördermittel geben könnte.

„Für eine erfolgreiche Umsetzung des Konzeptes sind ein Zusammenschluss der Akteure, ausreichende finanzielle Mittel und zusätzliche personelle Ressourcen erforderlich“, sagte Felix Kühnel vom Büro „plan:mobil“ in Kassel, der am Mittwoch das Konzept der Verbandsversammlung vorstellte. Sprich: Der Naturpark muss auch die beteiligten Länder, Landkreise, Kommunen und Verkehrsverbände überzeugen. Verbandsvorsteher Thomas Trachte nannte das Konzept daher ein „Arbeitspapier“.

Das Planungsbüro hat in den vergangenen Monaten den Verkehrsraum am Diemelsee aus touristischer Sicht analysiert und konkrete Vorschläge entwickelt. Der Schwerpunkt liegt vor allem auf dem grenzüberschreitenden Nahverkehr: Solche Verbindungen gebe es derzeit kaum, erläuterte Kühnel. Häufig drehen die Busse an der Landesgrenze zwischen Nordrhein-Westfalen und Hessen um oder die Linien verkehren nur außerhalb der Schulferien.

Auch die grenzüberschreitende Fahrradmitnahme in Bussen und Bahnen hat das Planungsbüro berücksichtigt. Eine geplante Maßnahme ist beispielsweise die kostenlose Fahrradmitnahme im ÖPNV entlang des Diemelradweges. Im Bereich des Nordhessischen Verkehrsverbundes (NVV) ist das schon möglich, auf westfälischer Seite muss noch ein spezielles Ticket gelöst werden. Stärker in den Fokus sollen auch Fahrrad, Pedelec, Car- und E-Bike-Sharing rücken. Ein weiteres Problem: Wer seine An- und Abreise und die Mobilität vor Ort planen will, muss meist auf mehrere Informationsangebote zurückgreifen, etwa die digitale Fahrplan-Auskunft der Bahn und Webseiten privater Car-Sharing-Anbieter. Eine umfassende Informationsbereitstellung entlang der gesamten Reiseroute mit Buchungsmöglichkeit gebe es bislang nicht, so Kühnel. Darauf konzentriert sich ein weiterer Maßnahmen-Vorschlag.

Als Impulsprojekt schlägt das Büro „plan:mobil“ eine grenzüberschreitende Verbindung von Marsberg über Diemelsee-Heringhausen nach Brilon vor. In einem ersten Schritt soll in einer Testphase geprüft werden, ob eine neue Buslinie auch an Wochentagen zwischen Marsberg und Heringhausen verkehren kann, gegebenenfalls auch für den Berufspendlerverkehr. Im weiteren Verlauf soll durch die Verknüpfung der bestehenden Linien 385 Bredelar – Diemelsee und 486 Brilon – Hoppecke – Bontkirchen eine durchgehende Verbindung vom Diemelsee nach Brilon geschaffen werden.

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