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Messe Eurobike in Frankfurt: Die richtige Richtung

messe eurobike in frankfurt: die richtige richtung

Mit kräftigen Pedaltritten: Besucher der Fahrradmesse Eurobike testen Zweiräder auf dem Frankfurter Messegelände.

Als die Messe Frankfurt nach dem Verlust der Automobilausstellung den Gewinn der Fahrradmesse Eurobike als großen Erfolg feierte, hat mancher skeptisch den Kopf geschüttelt. Dass die Zweirad-Schau einmal tatsächlich die Größe früherer IAAs erreichen könnte, erscheint immer noch unwahrscheinlich. Die bei der Ankündigung erhoffte Besucherzahl von 100.000 liegt noch in weiter Ferne.

Die Tatsache aber, dass nach der Frankfurt-Premiere der Messe im vergangenen Jahr mit 1500 Ausstellern nun schon 1900 Produzenten ihre Neuheiten in Frankfurt präsentieren, zeigt die Dynamik auf dem Fahrradmarkt. Und das macht Hoffnung auf weiteres Wachstum für die Messe. Vor allem aber die Innovationsfreude der Hersteller, die so manchen Prototyp vorstellen, macht deutlich, wie schnell sie sich den Kundenbedürfnissen anpassen.

So sind neben den im Stadtverkehr inzwischen üblichen Lastenrädern, mit denen sich mehrere Kinder chauffieren lassen, inzwischen auch deutlich handlichere Modelle zu sehen, die keinen Tiefgaragenplatz oder ein Reihenhaus-Carport brauchen, sondern auch im Hausflur eines Mehrfamilienhauses Platz finden. Umso größer, aber ebenfalls zunehmend handlicher sind die Modelle, um echte Lasten zu transportieren, und es beispielsweise Lieferdiensten und auch Handwerkern ermöglichen, in der Stadt bequem zu ihren Kunden zu kommen.

Lastenräder stoßen auf immer mehr Gegenliebe

Allen gemeinsam ist, dass sie zeigen wollen, dass es für Mobilität in der Stadt klimafreundliche Alternativen gibt. Und damit treffen sie offensichtlich inzwischen nicht nur in einer kleinen eingeschworenen Gemeinschaft auf Gegenliebe. Die Zahl derer, die den Klimawandel als Ansporn sieht, den eigenen CO2-Fußabdruck zu verringern, wächst – was sich nicht nur daran zeigt, dass beim Frühstück zur Neuheitenpräsentation die Brötchen mit vegetarischer Kräutercreme deutlich schneller weggefuttert sind als die mit Fleischaufschnitt.

Je attraktiver die Fahrt mit dem Rad wird, desto eher wird das Auto stehen gelassen. Es völlig zu verdrängen hat aber keinen Sinn. Vielmehr sind Lösungen gefragt, wie sie beispielsweise die Bahn mit einem Leasingmodell für Klappräder als Ergänzung zum 49-Euro-Ticket bietet. „Intermodal“ heißt dazu das Schlagwort, das beim 8. Nationalen Radverkehrskongress, der zum Auftakt der Messe erstmals in Frankfurt stattfand, zu hören war. In der Kombination aus dem Kongress, der Euro­bike-Fachmesse und den Festivaltagen ist ein Rad-Event gelungen, das wegweisend werden könnte. Auf jeden Fall aber in die richtige Richtung geht – auch für die Messe.

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