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Lamborghini im Erlkönig-Look: Warum dieser Rennwagen durch Dresden kurvte

Über mehrere Tage sind zwei auffällige Lamborghini-Sportwagen in Dresden unterwegs gewesen. Was steckt dahinter?

lamborghini im erlkönig-look: warum dieser rennwagen durch dresden kurvte

Dieser Camouflage-Lamborghini fuhr tagelang durch Dresden. © Annette Binninger

Über mehrere Tage kurvten zwei auffällige Sportwagen des italienischen Autobauers Lamborghini durch Dresden. Während einer der beiden extrem flachen Fahrzeuge in recht unauffälligem Anthrazit unterwegs war, kam der andere in einem auffälligen weißen-schwarzen sogenannten Erlkönig-Muster daher. Ein solches Muster setzen Autohersteller gern ein, um Prototypen zu tarnen und vor Nachahmung zu schützen.

lamborghini im erlkönig-look: warum dieser rennwagen durch dresden kurvte

Fotos: Annette Binninger © Annette Binninger

Auffällig war außerdem das Kennzeichen der beiden Wagen. Es fehlte das sonst übliche blaue Feld auf der linken Seite sowie eine Kennzeichnung des Zulassungslandes. Wie das Neustadt-Geflüster berichtet hat, handelt es sich dabei um italienische Kurzzeit-Kennzeichen. Nach einem Bericht von Tag24 sind die beiden Sportwagen neue Lamborghini Revuelto. Nach Herstellerangaben können sie dank einer Stärke von mehr als 1.000 PS innerhalb von 2,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigen. Spitzengeschwindigkeit bis zu 350 km/h. Ab 500.000 Euro soll so ein Wagen zu bekommen sein.

Um Höchstgeschwindigkeiten scheint es bei den Fahrten in Dresden aber nicht zu gegangen zu sein. Im Gegenteil: Die Wagen waren zum Beispiel in der Neustadt und in Blasewitz extrem langsam unterwegs, wie Augenzeugen berichten. Offenbar hatten die extrem tiefergelegten Fahrzeuge Schwierigkeiten bei holprigem Untergrund und Kopfsteinpflaster.

Aber warum waren die Lamborghini ausgerechnet in Dresden unterwegs? Und wofür dienten die Fahrten? Weder beim einzigen Lamborghini-Händler Sachsens in Leipzig noch bei der Gläsernen Manufaktur von VW weiß man genaueres. Lamborghini gehört über die Eigentümerin Audi auch zum VW-Konzern.

Ein Lamborghini-Sprecher sagt nur: “Es handelt sich bei den Fahrzeugen um Entwicklungsfahrzeuge, die über PSW von der Dekra für den Notbremsassistenten dort bewegt werden.” Ein Sprecher der Dekra kann das Rätsel lösen, was das genau heißt.

Tests im Auftrag der Dekra

Demnach betreibt die Dekra mit dem Lausitzring in der Nähe von Dresden “das bedeutendste herstellerunabhängige Testgelände für automatisiertes Fahren in Europa”. Für Fahrzeughersteller und Entwicklungsdienstleister werden dort Fahrerassistenzsysteme und automatisierte Fahrfunktion auf ihre Sicherheit, Vorschriftsmäßigkeit und Praxistauglichkeit untersucht. Bei den Tests werden auch immer wieder Fahrten im öffentlichen Straßenverkehr durchgeführt.

Im aktuellen Fall habe Dekra im Auftrag der Entwicklungsfirma PSW die Assistenzsysteme in den beiden Lamborghini getestet – und zwar sowohl auf dem Lausitzring als auch im öffentlichen Straßenverkehr. “Im Fokus stand dabei auch der Test der Leistungsfähigkeit dieser Systeme im städtischen Umfeld.” Die Tests im Rahmen des aktuellen Projekts seien mittlerweile abgeschlossen.

Seltenheit Lamborghini

Dass die Lamborghini in Dresden für große Aufmerksamkeit sorgen, ist kein Wunder. Laut Kraftfahrtbundesamt wurden in diesem Jahr bislang deutschlandweit nur 899 Lamborghini neu zugelassen. Mit alternativem Antrieb – der Revuelto ist ein Hybrid-Fahrzeug – sind es gar nur vier Stück. Zum Vergleich: Im gleichen Zeitraum sind fast 500.000 Volkswagen neu auf die Straßen gekommen.

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