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Formel 1 wie Mario Kart? Verstappen kritisiert neues Reglement

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VERSTAPPEN Max (ned), Red Bull Racing RB20, portrait during the Formula 1 AWS Grand Prix du Canada 2024, 9th round of the 2024 Formula One World Championship, WM, Weltmeisterschaft from June 07 to …

von Kevin Hildebrand

2026 ist es soweit und die Formel 1 bekommt ein neues Reglement.

Dieses soll vor allem für eines sorgen: besseres Racing. Die Autos der neuen Generation werden kürzer, schmaler und sollen weniger wiegen.

Dazu fällt die aktuell umstrittene Überholhilfe DRS weg, eine aktive Aerodynamik, bei der der Fahrer jederzeit auf einer Runde zwischen einer Konfiguration mit viel und einer mit wenig Abtrieb hin- und herschalten kann sowie ein “Override-Modus” für mehr elektrische Energie auf Knopfdruck sollen stattdessen für mehr Action im Rennbetrieb sorgen. Dazu kommen noch weitere Änderungen wie komplett nachhaltige Kraftstoffe, stärkere Sicherheitsbestimmungen und Motoren mit noch mehr elektrischer Leistung.

Weltmeister Max Verstappen hofft, dass den neuen Fahrzeugen dadurch nicht zu schnell der Saft ausgeht: “Das neue Reglement ist eine Konsequenz der kommenden Motoren. Die Leistung teilt sich ja 50:50 auf Verbrennungsmotor und Elektrik. Schnell war klar: Da ist eine aktive Aerodynamik gefragt, mit einem Auto, das weniger Luftwiderstand aufbaut, denn andernfalls könnte einem Fahrer die elektrische Energie ausgehen, bevor die Runde vollendet ist. Das hängt alles zusammen.”

Die Formel 1 wird ab 2026 mit diesen Änderungen vor allem eines: komplizierter! Selbst Verstappen gibt zu: “Aktuell fragt sich jeder, wie alles funktionieren wird. Da gibt es viele Faktoren, die ich erst noch umreißen muss.”

Daher zog der Niederländer vergleiche zum Videospiel “Mario Kart”, bei dem die Spieler ebenfalls Hilfsmittel zur Verfügung haben, um die eigene Leistung zu erhöhen oder die der Konkurrenten zu schmälern. Der 26-Jährige witzelte: “Fehlen eigentlich nur noch Bananenschalen und Schildkrötenpanzer!”

Verstappen: Sorgen um das Mindestgewicht

Am meisten zweifelt der amtierende Weltmeister jedoch an den zukünftig geplanten Vorgaben für das Gewicht der Fahrzeuge. Schon jetzt haben die Teams Probleme, das Mindestgewicht zu erreichen, dank jeder Menge Elektronik, Batterien und Co. sind die Boliden der aktuellen Formel 1-Generation einfach zu schwer.

2026 soll das Mindestgewicht noch einmal um 30 Kilogramm fallen. Dazu sagte Verstappen: “Schon heute sind einige Rennwagen mit Übergewicht unterwegs, und es wird für die Teams nicht einfach sein, die Autos 30 Kilo leichter zu machen. Auch wenn die Rennwagen kompakter sein werden. Mir wäre lieber, die Autos würden 100 oder 150 Kilo leichter, aber mit diesen Hybrid-Motoren ist das reines Wunschdenken.”

Auch die Tatsache, dass man zukünftig per Knopfdruck mehr Leistung zum Überholen freischalten kann, sorgte bei dem Red Bull-Piloten noch für Fragezeichen: “Im Moment ist es für viele Leute noch ein Fragezeichen, wie sich alles entwickeln wird. Es braucht definitiv noch ein paar Simulationen.”

Wie stark die Auswirkungen des neuen Reglements am Ende tatsächlich werden, lasse sich aber bislang nur erahnen. Verstappen geht von “einem großen Neustart” für die Formel 1 aus, der je nach Strecke unterschiedlich stark auffallen dürfte: “Auf manchen Strecken wird das neue Reglement besser aussehen als anderswo, wo man eher Energie-limitiert unterwegs ist. Aber damit müssen wir umgehen.”

Begeisterung sieht anders aus. Daher zieht der Niederländer ein eher nüchternes Fazit: “Vielleicht bin ich am Ende ja positiv überrascht, wenn ich ins Auto steige. Ich weiß es nicht. Im Moment denke ich mir: Was auch immer es wird, wir fahren halt damit.”

Verstappen warnte im Vorjahr vor neuen Regeln

Auch wenn Verstappen während der Pressekonferenzen vor dem Rennen in Kanada noch immer nicht vor Euphorie sprühte – seine Meinung zu dem neuen Reglement ab 2026 klang trotzdem deutlich gemäßigter, als das noch vor rund einem Jahr der Fall war.

Im Rahmen des Großen Preis von Österreich 2023 wurde Verstappen zu seiner Meinung zu den geplanten Reglementänderungen gefragt. Er sagte damals: “Ich habe mit dem Team gesprochen und die Daten gesehen, und die sehen einfach furchtbar aus.”

Der 26-Jährige fürchtete, dass aufgrund des stärkeren Fokus auf elektrische Energie den Rennern auf Vollgas-Strecken wie Monza schnell die Power ausgehen könnte. Außerdem warnte er: “Für mich sieht es so aus als hätte das Team mit dem stärksten Motor zukünftig einen riesigen Vorteil. Und das sollte nicht Sinn der Sache sein.”

Alles in allem fasste Verstappen seine Meinung damals zusammen: “2026 ist nicht mehr weit weg und wir müssen uns das genauer ansehen. Gerade ist meine Vorfreude auf diese Regeln nicht allzu groß.”

Seitdem hat sich zwar scheinbar etwas zum Positiven verändert und der Niederländer sah an diesem Wochenende nicht mehr ganz so schwarz für die Zukunft wie noch vor einem Jahr – richtig begeistert ist er von der Zukunft der Formel 1 ist er aber auch noch nicht.

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