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Sieg in Monaco und Le Mans: Ferrari schafft 2024 Historisches

So was hat man lange nicht gesehen: Ferrari triumphiert in der Motorsport-Saison 2024 sowohl beim Formel-1-Rennen in Monaco als auch bei den 24h Le Mans

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Ferrari-Logo: Das springende Pferd in Silber auf rotem Grund

Ferrari hat die 24 Stunden von Le Mans gewonnen und damit seinen Vorjahressieg wiederholt. Für die Traditionsmarke aus Maranello war es bereits der elfte Erfolg beim Langstrecken-Klassiker in Frankreich. (Hier unseren ausführlichen Rennbericht lesen!)

Wirklich historisch ist aber etwas, das in der Ferrari-Pressemitteilung zum Le-Mans-Sieg nur eine kleine Randnotiz darstellt: Erstmals seit 1934 ist es einem Hersteller gelungen, in einer Motorsport-Saison sowohl den Monaco-Grand-Prix in der Formel 1 als auch das 24-Stunden-Rennen in Le Mans für sich zu entscheiden.

Denn wenige Wochen, bevor Antonio Fuoco, Miguel Molina und Nicklas Nielsen im Ferrari 499P als Le-Mans-Sieger abgewinkt wurden, hatte Charles Leclerc im Ferrari SF-24 in Monaco triumphiert.

In einer Welt vor der Formel 1

Vor 90 Jahren sah die Motorsport-Welt freilich noch etwas anders aus: Die Formel 1 als Rennserie gab es noch nicht, wohl aber Grands Prix wie in Monaco. Doch wo inzwischen 78 Runden für eine Gesamtdistanz von rund 260 Kilometer gefahren werden, absolvierten die Fahrer 1934 100 Runden für knapp 320 Kilometer.

Für Alfa Romeo war der Monaco-Grand-Prix 1934 ein voller Erfolg: Die Marke stellte mit Carlo Felice Trossi nicht nur den Mann auf der Poleposition, sondern im Rennen mit Guillaume Moll und Louis Chiron ebenfalls die Fahrer ganz vorne: Doppelsieg! Das schaffte Ferrari 2024 nicht ganz: Hinter Leclerc und McLaren-Fahrer Oscar Piastri belegte Carlos Sainz im zweiten SF-24 “nur” Platz drei.

Außergewöhnliches erreichte Alfa Romeo 1934 auch in Le Mans: Luigi Chinetti und Philippe Etancelin hatten nach 24 Stunden in ihrem Alfa Romeo 2.3L S8 rund 180 Kilometer (!) Vorsprung auf den zweitplatzierten Riley 12/6 MPH Racing von Jean Sebilleau und Georges Delaroche – nachdem Chinetti ein Leck im Benzintank seines Fahrzeugs erfolgreich mit Kaugummi gestopft hatte.

Alfa Romeo vor Ferrari in der Formel 1

Alfa Romeo war es auch, das 1950 beim ersten Lauf zur neuen Automobil-Weltmeisterschaft – der heutigen Formel 1 – den Sieg einstrich: Giuseppe Farina gewann den Grand Prix in Silverstone auf Alfa Romeo 158, aber nicht gegen Ferrari: Der Rennstall von Enzo Ferrari stieg erst beim zweiten WM-Lauf in Monaco in die neue Rennserie ein – und belegte dort mit Alberto Ascari den zweiten Platz hinter Juan Manuel Fangio in einem weiteren Alfa Romeo.

Anders als Ferrari aber verschwand Alfa Romeo bald wieder aus der Formel 1: Nachdem erst Farina und dann Fangio auf Alfa Romeo Weltmeister geworden waren (eine Konstrukteurswertung gab es damals noch nicht), zog sich die italienische Marke aus der Meisterschaft zurück. Das stürzte die Formel 1 in eine Krise: Mangels Hersteller wurde die WM 1952 und 1953 für Formel-2-Autos ausgeschrieben. Und da schlug die große Stunde für Ascari und Ferrari.

Alfa Romeo kommt wieder

Während Ferrari ununterbrochen in der Formel 1 startete, kehrte Alfa Romeo erst 1970 als Motorenlieferant zurück und war ab 1979 wieder mit einem Alfa-Romeo-Team vertreten, ohne aber an die alten Erfolge anknüpfen zu können. Nach 1985 war Schluss. Und von 2018 bis 2023 fungierte Alfa Romeo als Titelsponsor für das Sauber-Team: eine reine Marketing-Aktion ohne technischen Beitrag.

In Le Mans wiederum war Ferrari nicht ständig vertreten: Nach 1973 zog sich das Team werksseitig zurück, für viele Jahre sah man an der Sarthe nur Privatier-Projekte und später Ferrari-Autos in den kleineren Klassen. Das Comeback in der Spitzenkategorie gab Ferrari 50 Jahre nach dem Rückzug im Jahr 2023. Den Monaco-Sieg damals aber schnappte sich Max Verstappen im Red Bull.

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