FIAT

Fiat 600e – Fahrbericht

Beginnend auf der historischen Einfahrstrecke des ehemaligen Fiat-Werks in Lingotto, durften wir mit dem neuen Stromer von Fiat auf den Turiner Straßen unsere ersten Eindrücke sammeln.

Mit Designzügen, die an den damaligen 600er erinnern, erweitert Fiat sein derzeitiges Produktportfolio mit einem neuen B-Segment-Modell. Mit einer Reichweite von 604 km in der Stadt, gemessen nach dem WLTP-Verfahren, soll der neue Bruder des 500ers den Elektromarkt aufmischen. Als Basisplattform dient die flexible eCMP2-Plattform, die auch bei seinem näheren Verwandten, dem Jeep Avenger, zum Einsatz kommt.

fiat 600e – fahrbericht

Fiat 600e (c) Johannes Ibrahim

Besonders angenehm gestaltet Fiat den Bestellvorgang des 500er-Bruders, denn hier hat man eine Auswahl zwischen zwei verschiedenen Varianten. Einmal die Einstiegsvariante RED und die Topversion La-Prima. Dadurch kann Fiat die Produktionskosten geringer halten, wodurch das Auto zu einem attraktiven Einstiegspreis erhältlich ist.

Mit einem Einstiegspreis von 36.000€ brutto bietet der 600e einen preiswerten Einstieg in den Dolce Vita Lifestyle. Wer sich für die La Prima Variante entscheidet, muss einen Aufpreis von 5000€ in Kauf nehmen und landet somit bei einem Preis von 41.000€.

fiat 600e – fahrbericht

Beim Thema „Ausstattung“ muss man im großen Cinquecento aber keine Abstriche machen. Mit an Bord sind im Topmodell La Prima die aktuellen Assistenzsysteme wie ein Spurhalteassistent mit adaptivem Tempomat, ein Totwinkelassistent und eine 360-Grad-Kamera. Für den passenden Reisekomfort sorgen eine in 64 Farben individuell einstellbare Ambientebeleuchtung und ein Fahrersitz mit integrierter Massagefunktion.

Geräumiger Kofferraum im Fiat 600e

Mit einem Kofferraumvolumen von 360 l zählt der 600e zu seinen Klassenbesten. Gelegentlich kommt es ja schon mal vor, dass man beide Hände voll hat und gleichzeitig den Kofferraum öffnen möchte. Mit einem kleinen Fußkick unter die Heckstoßstange lässt sich die Heckklappe wie aus Zauberhand öffnen.

fiat 600e – fahrbericht

Optisch macht der 600e einen sehr familienfreundlichen und modernen Eindruck. Die italienische DNA ist sowohl im Exterieur als auch im Interior erkennbar. Die runden LED-Scheinwerfer in der Front geben in Kombination mit der Frontstoßstangenform das typische Fiat 500-Lächeln wieder. Anders als beim 500e verläuft die Seitenlinienführung.

fiat 600e – fahrbericht

Im Gegensatz zum 500e hat der 600e eine schräg abfallende Seitenlinie, die ihm eine sportlichere Optik verleiht. Im Innenraum erinnert der Aufbau stark an das Modell aus den 50er-Jahren. Anstelle des damaligen analogen Tachos wurde ein aktuelles 7-Zoll großer Digitaltacho und weiters ein 10,25-Zoll Infotainmentsystem eingebaut. Das Spiegeln des Smartphones ist im 600e via Android Auto oder Apple Carplay möglich.

fiat 600e – fahrbericht

Mit dem Ziel der Platzmaximierung im Innenraum haben die Ingenieure auch an der Agilität des Fiat 600e gearbeitet, angefangen bei seiner kompakten Größe von 4,17 m Gesamtlänge und einem 2,56 m langen Radstand. Der Wendekreis beträgt 10,5 Meter und gehört damit zu den besten in dieser Klasse. Fahrwerkstechnisch ist der Italiener sehr komfortabel abgestimmt und eignet sich daher auch gut für die unebenen Straßen Turins.

Sparsamer Stromverbrauch

Wenn es mal doch schneller um die Kurven gehen muss, bietet das Fahrwerk selbst bei kurvenreicheren Streckenabschnitten genügend Feedback, um das Fahrzeug sicher auf der Straße zu halten.

fiat 600e – fahrbericht

In unserer Testrunde von knappen 80 km waren wir mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 14,4 kWh auf 100 km unterwegs. Ob diese Leistung auf das fahrerische Talent zurückzuführen ist oder auf den effizienten Fiat-Antrieb, bleibt offen. Die Werksangabe für den Stromer liegt nämlich bei 15,2 kWh auf 100 km.

Die Techniker von Fiat haben den Fokus auf Nachhaltigkeit und Effizienz gelegt und einen komplett neuartigen Motor konzipiert, der nur halb so laut ist wie sein Vorgänger. Mit dem 600e-Projekt wurde die Reichweite um 25 % verbessert, hauptsächlich dank der Weiterentwicklung von Motor und Batterie.

fiat 600e – fahrbericht

Ein Teil der zusätzlichen Reichweite ist aber auch auf die Arbeit an Aerodynamik und Gewicht zurückzuführen. Somit sollten Reichweiten um die 300 km ohne Probleme realisierbar sein. Sollte man dann doch mal länger unterwegs sein und den notwendigen Ladestopp einlegen müssen, soll die 54 kWh große Batterie in 27 Minuten von 20% auf 80% (100 kW Ladestation) geladen und wieder bereit sein für den nächsten Roadtrip.

Hybrid-Variante folgt Mitte 2024

Der 600er ist ab sofort bei den Händlern bestellbar. Die ersten Fahrzeuge werden im kommenden Frühjahr dann auf den Straßen Österreich zu sehen sein. Mitte nächsten Jahres soll auch eine Hybridvariante folgen. Angetrieben wird diese mit einem 100 PS starken 1,2 Liter-Dreizylindermotor, der gemeinsam mit dem 28 PS starken Elektroantrieb einen CO2-Ausstoß von 110 g auf 100 km ermöglichen soll.

fiat 600e – fahrbericht

Fiat möchte mit der Hybridvariante eine passende Alternative bieten für Gebiete, deren E-Infrastruktur noch nicht so ausgereift sind.

Mit dem neuen Modell bietet Fiat eine passende Alternative zum Fiat 500e für diejenigen, die doch etwas mehr Platz im Alltag benötigen. Durch seine schnittige Optik, das gute Platzangebot im Innenraum und einen attraktiven Einstiegspreis wird der 600e wahrscheinlich öfters auf den Straßen Österreichs zu sehen sein.

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