Abarth 500e / Bild: Stellantis Bild 1/2 – Fahrbericht Abarth 500e
2 Er sieht ein bisschen aus wie ein Spielzeug – schon aufgrund seiner Abmessungen und des offensichtlichen Spaßfaktors – doch hat es elektrisch angetrieben faustdick hinter den Ohren. Kein Wunder, dass der Fahrer hinter dem Steuer strahlt.
Der Fiat 500 ist ein Treffer – gerade in seiner neuesten Generation, in der er allein als Elektroversion zu bekommen ist. Und diese gibt es als Abarth 500e nunmehr als schmackhaften Energieriegel. Die Optik ist typisch Abarth: tiefe Schürzen und Abarth-Schriftzüge hier und da – dazu graue Außenspiegelkappen und fette Räder – so sieht ein Citysportler aus, der gerade Frauenherzen erobern will. Innen gibt es dunklen Sportcharme, jede Alcantara und wohl konturierte Sportsitze – dazu animierte Instrumente und ein 10,25 Zoll großer Touchscreen in der Mitte der Armaturentafel.
Müde Höchstgeschwindigkeit
Die Sache mit dem Klang
Bei der Höchstgeschwindigkeit patzt der Abarth 500e schmerzhaft, denn 155 km/h sind für eine Sportversion schlicht inakzeptabel; gerade wenn der Verbrenner Tempo 225 läuft. Ist es kurvenreich und weniger schnell, liegt der Stromer vorn. Was das Fahrverhalten angeht, profitiert der 3,67 Meter lange 500e von den offensichtlichen Vorteilen der neuen Generation der Architektur mit 2,4 Zentimeter mehr Radstand und einer sechs Zentimeter breiteren Spur vorne wie hinten, was sich in einem spürbar besseren Fahrkomfort und einer höheren Kurvenstabilität niederschlägt. Nicht überspielen kann die modernere Plattform das Zerren am Lenkrad durch den erhöhten Radschlupf in allen drei Fahrmodi.
Start unter 40.000 Euro
Geschmacksache bleibt der aufdringliche Motorsound, der viele Abarth-Fans begeistert. Ist dieser beim Verbrenner jedoch real erzeugt, wurden an der Fahrzeugunterseite des Elektromodells neben den Hinterrädern leistungsstarke Lautsprecher angebracht, die die akustischen Töne von Aufnahmen mit benzinbetriebenen Abarths wiedergeben. Die Töne erzeugen eine Wirkung, da sie beim Beschleunigen und Bremsen an Lautstärke zunehmen oder abnehmen, was dazu beiträgt, die Geschwindigkeit zu spüren und auch die Momente des sportlichen Fahrens mit Dramatik zu füllen. Problematisch ist, dass der Klang beim Fahren mit kontinuierlicher Gaspedalbelastung ebenso monoton wie langweilig wird und die Lautstärke wie schon bei den Verbrennerverbrenner allzu viel des Guten ist, was gerade zu sensiblen Tages- und Nachtzeiten oder in geschlossenen Stadtgebieten für Ärgernis sorgen kann. Zwar lässt sich der sonore Klang auch deaktivieren, aber in einem Innenraum ohne Taster muss der Fahrer drei Menüs in der Instrumentierung durchgehen, bis er sein Akustikziel erreicht – und zwar nur bei ausgeschaltetem Fahrzeug.
Die reale Reichweite dürfte bei den versprochenen 265 Kilometern liegen, denn selbst bei sportlicher Fahrweise lag der Durchschnittsverbrauch bei 17 kWh/100 Kilometern und damit im Rahmen der Werksangabe. Bitter wird es beim Nachladen, denn am einer Schnellladesäule tankt der Elektro-Stachel mit gerade einmal 85 Kilowatt. Damit werden sich die Abarth-Fans arrangieren müssen, wenn der 500e im kommenden Monat zu Preisen ab 37.990 Euro in den Handel kommt. Die offene Variante kostet mindestens 40.990 Euro.
Abarth 500e / Bild: Stellantis Fahrbericht Abarth 500e Abarth 500e / Bild: Stellantis Fahrbericht Abarth 500e Abarth 500e / Bild: Stellantis Fahrbericht Abarth 500e Abarth 500e / Bild: Stellantis Fahrbericht Abarth 500e Abarth 500e / Bild: Stellantis Fahrbericht Abarth 500e Abarth 500e / Bild: Stellantis Fahrbericht Abarth 500e Abarth 500e / Bild: Stellantis Fahrbericht Abarth 500e Abarth 500e / Bild: Stellantis Fahrbericht Abarth 500e Abarth 500e / Bild: Stellantis Fahrbericht Abarth 500e Abarth 500e / Bild: Stellantis Fahrbericht Abarth 500e
Von Joaquim Oliveira
press-inform.de