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E-Tron als Feinstaub-Sauger - Audi Urban Purifier

Audi hat für seine Elektromodelle ein System entwickelt, das aus der Umgebung Feinstaub auffängt – beim Fahren und beim Laden.

Elektroautos sind mit ihrem Antriebskonzept nicht nur lokal emissionsfrei unterwegs; bei Audi könnten sie zukünftig sogar noch die bestehende Umweltbelastung reduzieren. In einem Pilotprojekt entwickelt Audi gemeinsam mit dem Zulieferunternehmen Mann+Hummel einen Filter für Elektroautos, der Feinstaub aus der Umgebung auffängt. Und zwar sowohl während der Fahrt als auch während des Ladevorgangs. Das Pilotprojekt wurde 2020 gestartet und läuft über einen Zeitraum von vier Jahren.

Audi nennt das System Urban Purifier, weil es gerade in hoch belasteten Städten die Luftqualität verbessern soll. Der Filter sitzt im Vorderwagen und funktioniert ähnlich wie die stationären Anlagen, wie sie bereits in einigen Städten im Einsatz sind. Er ist vor dem Kühler in die bestehende Luftstrecke des Autos integriert, sodass nur wenige Veränderungen am Fahrzeug notwendig sind. Das hält die Kosten niedrig. Das Filterelement wird über den schaltbaren Kühllufteinlass angesteuert. Seine mechanische Funktionsweise ist vergleichbar mit einem Staubsauger. Nach einem ähnlichen Prinzip bleiben auch hier die Feinstaub-Partikel im Filter hängen, und die Luft kann trotzdem hindurchfließen.

Passiv oder aktiv

Bislang ist der Filter in Audi E-Tron-Versuchsfahrzeugen im Einsatz. Während der Fahrt filtert er passiv durch die Bewegung des Fahrzeugs; dabei strömt Luft durch das Filtersystem und dieses fängt auch die kleinsten Partikel auf. Das System kann aber auch beim stationären Ladevorgang aktiviert werden. Dabei fördert der fahrzeugeigene Lüfter Umgebungsluft durch den Kühler.

Die Zwischenbilanz von Audi fällt positiv aus. Nach über 50.000 Kilometern Dauerlauf mit dem Audi E-Tron gibt es keinerlei negative Auswirkungen auf den Betrieb des Elektrofahrzeugs, auch nicht an heißen Sommertagen oder beim Schnellladen. Das Wechselintervall des Filters ist so ausgelegt, dass es mit dem Wartungsintervall des Fahrzeugs zusammenfällt. Der Filter selbst besteht zu 15 Prozent aus recyceltem Material, das komplette System zu 60 Prozent.

Weiterentwicklung geplant

Um den Urban Purifier noch effizienter zu machen, soll er mit bereits bestehenden Sensoren etwa von Wetterstationen vernetzt werden. Außerdem soll eine Anzeigelogik im Fahrzeug entwickelt werden. So können sich Insassen darüber informieren, wann das System aktiv ist und wie viel bereits gefiltert wurde.

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