Die Pflicht zum Kartenlesegerät an der Ladesäule ist beschlossen, aber was bringt das den Fahrern wirklich? (Image source: Pixabay)
Änderung für E-Auto-Fahrer an der Ladesäule: Kartenlesegerät wird Pflicht
Ladesäulen-Betreiber müssen künftig Lesegeräte für Kredit- und Debitkarten, also für alle gängigen Bankkarten, an ihren Stationen verbauen. Der Entscheidung des Bundestags hat heute auch der Bundesrat zugestimmt, damit sind die Einwände von Energiewirtschaft und Autoherstellern vom Tisch.
Bedeutet im Klartext: Ab Juli 2023 dürfen keine neuen Ladestationen für E-Autos mehr gebaut werden, die nicht die klassische Kartenzahlung ermöglichen (Quelle: dpa via t-online). Damit wird erstmals ein einheitliches Zahlungssystem eingeführt, das unabhängig von Ladesäulenbetreibern, Stromanbietern und Autoherstellern ist.
Im Sinne der E-Auto-Fahrer? Banken sagen ja, Autohersteller nein
Mit der jetzt beschlossenen Pflicht soll das besser werden. Alternative Bezahloptionen werden nicht verboten, wer lieber anders als mit Karte zahlt, kann das weiterhin tun. Auch müssen keine Ladesäulen nachgerüstet werden, die vor Mitte 2023 gebaut wurden oder noch werden. Politik und Banken hatten darauf gepocht, man stelle sich so in den Dienst der Verbraucher.
Energieanbieter und Automobilindustrie sind jedoch anderer Ansicht: In den letzten Wochen und Monaten haben sie Stimmung gegen die geplante Entscheidung gemacht. Ihr wohl stärkstes Argument: Lesegeräte seien teuer, die Technik der Ladesäulen müsse angepasst werden, was wiederum Zeit brauche. Die Pflicht würde den so wichtigen ausbremsen – und davon haben die E-Auto-Fahrer dann auch nichts.
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Außerdem soll die Kartenzahlung bereits jetzt nicht mehr zu den modernen Verfahren gehören, Zahlungen per App oder Abo-Modelle sieht die Autobranche als zukunftsfähiger.
Die Zeit wird es zeigen, allerdings erst in knapp zwei Jahren. Gut möglich, dass die Entscheidung den Ausbau in den kommenden Monaten sogar noch beschleunigt, wenn Unternehmen möglichst viele Ladestationen ohne Kartenlesegerät aufbauen wollen.