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BMW XM: Ein Panzer für die ganze Familie

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BMW XM: Ein Panzer für die ganze Familie

BMW hat in seiner Geschichte große Designwürfe geliefert. Den M1 etwa. Oder, moderner, den i3, der auch elf Jahre nach seiner Präsentation noch gut aussieht. Ebenso der i8, der so sportlich auftritt wie ein Ferrari, aber nur drei Zylinder hat (und einen E-Antrieb). Zeitlos schön der 507. Und dann gibt es den BMW XM.

Mehr darf ich nicht schreiben. Die Tochter, die viel Ahnung von Autos hat, aber diesbezüglich offenbar recht wenig Geschmack, verbietet es. Nur zur Einordnung: Ihr gefällt auch die erste Generation des BMW X6.

Der XM also – sieht aus, wie er eben ­aussieht. Man hat ihn schon als Panzer bezeichnet, und das war noch eine der netteren Be­schreibungen. Mit einem Leergewicht von 2,6 Tonnen kann man eigentlich auch nicht mehr von einem Pkw sprechen. Setzen wir fünf stattliche Männer hinein, dann sind wir über einem Gesamtgewicht von drei Tonnen.

Das Riesen-SUV, das mit Außenspiegeln zu breit für die linke Fahrspur auf Baustellen ist (2235 mm) und dessen Länge man nicht in ­Millimetern, sondern eher in Fußballfeldern misst, ist primär für den chinesischen und amerikanischen Markt gemacht. Aber er verkauft sich auch bei uns überraschend gut: 156 Stück wurden 2023 in Österreich abgesetzt, vier davon waren sogar XM Label Red: Achtzylinder mit Elektrounterstützung mit einer Systemleistung von 748 PS. Einstiegspreis: knapp 200.000 Euro.

Fährt sich ausgezeichnet

Unser Testmodell gab sich bescheidener, es war der neue XM 50e mit einem doppelt aufgeladenen Sechszylinder-Benzinmotor mit einem Plug-in-Hybrid-Elektromotor. Einstiegspreis: vergleichsweise wohlfeile 127.908 Euro. Systemleistung: 476 PS. In Kombination mit der präzise schaltenden Achtgang-Automatik kann man das Schwergewicht mit einer Leichtigkeit und Kraft (700 Nm) bewegen, die Freude macht. Das muss man BMW zugestehen: Der XM fährt sich trotz seines Gewichts ausgezeichnet. Lenkt gut ein, glättet Bodenunebenheiten im Road-Modus weg, und die Stabilisierung gleicht jedes Wanken so lange aus, bis die 2,6 Tonnen aus der Kurve schieben.

Wirklich beeindruckt waren wir nach dem Einsteigen. Erstens, weil man dann den XM nicht von außen sieht, und zweitens, weil der Innenraum ungefähr die Größe einer Wohnung einer vierköpfigen Familie in Tokio hat. Noch nie hatte man nach oben, nach links und rechts so viel Platz. Der Radstand von über drei Metern bietet – eben leider zulasten des Gesamtgewichts – auch drei staatlichen Männern auf den Hintersitzen viel Platz. Der Kofferraum kann als kleine Garage dienen, und ich habe mir eingebildet, im Innenraum ein leichtes Echo zu hören.

Hübsch ist der Dachhimmel, den man in unterschiedlichen Farben beleuchten kann. Überhaupt leuchtet alles rundherum, begleitet beim Start von einem eigens für BMW von Hollywood-Komponist Hans Zimmer kreierten Sound. Die Massagesitze muss man gar nicht erwähnen, die gehören dazu, wie die Carboneinlagen und das Bowers & Wilkins Surround Sound System, das besser klingt als viele private Hi-Fi-Studios.

Man kann den BMW XM 50e fahren, wie ein M-Modell gefahren gehört, dann überschreitet man einen Verbrauch von zehn Litern auf 100 Kilometer. Oder man lädt ihn regelmäßig auf, rein elektrisch kommt er um die 75 Kilometer weit. Ausreichend also für die Pendlerstrecke – und vor allem ein Spaß, wenn man mit so einem Trumm von Auto lautlos dahingleitet.

Und was soll ich sagen: Mit der Zeit gewöhnt man sich an viel, optisch auch an den XM. Vielleicht ist die Tochter doch eine Visionärin.

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