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BMW M326: Der erste Sechszylinder-Motor des Herstellers

Das von 1936 bis 1955 produzierte Aggregat trieb zahlreiche Modelle an und begründete den Siegeszug der Reihensechszylinder ...

bmw m326: der erste sechszylinder-motor des herstellers

Reihensechszylindermotoren sind eine der Säulen von BMW. Sie sind ein grundlegendes Element der DNA des Herstellers. BMW ist ohne diese Motoren gar nicht denkbar. Und sie sind nicht nur ein Teil der jüngeren Geschichte der Marke: Ihr Ursprung geht auf die Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg zurück, als es in München nicht gut lief und die Situation sicherlich nicht die beste war.

Der BMW 326, das erste Modell, das sich mit innovativen technischen Lösungen und einem Motor, der Geschichte schreiben sollte, an der Spitze des damals von Mercedes besetzten Marktes positionierte, brachte das Unternehmen wieder auf die Beine: der M326. Hier ist seine Geschichte …

Sechs für die Geschichte

Um mit den Stuttgartern konkurrieren zu können, reichte es nicht aus, die Messlatte in Sachen Qualität und Technik höher zu legen. Es mussten auch gute Leistungen und Fahrspaß gewährleistet sein. So übernahmen die Münchner Ingenieure den 1.9er aus dem 319er, modifizierten ihn in vielerlei Hinsicht, vergrößerten Bohrung und Hub und erhöhten den Hubraum von 1.911 auf 1.971 ccm.

Ausgestattet mit einer Kipphebelsteuerung mit hängenden Ventilen und zwei Solex-Vergasern leistete er zunächst 50 PS. Gerade genug für ein Auto der damaligen Zeit, das Sportlichkeit und Eleganz verbinden wollte. Aber das war nur der Anfang einer Geschichte von immer höheren Leistungen. Mit dem ersten Tuning – für den BMW 320 und 321 – sank die Leistung auf 45 PS.

BMW 326

Mit dem 327er begannen die bayerischen Ingenieure, den M326-Motor weiter zu verbessern und steigerten seine Leistung 1937 auf 55 PS, indem sie das Verdichtungsverhältnis von ursprünglich 6:1 auf 6,3:1 änderten. Das war nichts Besonderes, aber es war ein Anfang: Der neue Reihensechszylinder war ein Motor, der noch mehr leisten konnte.

Das “mehr” kam mit dem BMW 328, der 1936 auf dem Nürburgring vorgestellt wurde und eine sportliche Weiterentwicklung des wenige Monate zuvor präsentierten 326 war. Ein Auto, das in Rekordzeit und mit geringem Budget entwickelt wurde und auch für die Teilnahme an Wettbewerben geschaffen wurde.

Dafür wurde ein auf 80 PS gesteigerter M326-Motor mit Aluminium-Zylinderkopf, halbkugelförmigem Brennraum und Querstromventilen verbaut. Die letztgenannte Lösung bot einen nicht unerheblichen Vorteil: Die ungewöhnliche Anordnung der Pleuelstangen ermöglichte es, die Vergaser vertikal anzuordnen. Besser für die Luftzufuhr.

BMW 327

BMW 328

Bei den Rennversionen lag die Leistung zwischen 100 und 110 PS, eine Grenze, die nicht durch die Mechanik, sondern durch das Benzin gesetzt wurde, das damals maximal 80 Oktan erreichte und das Verdichtungsverhältnis auf 9,5:1 begrenzte. Es hätte die Gefahr bestanden, die Kolben zu verbrennen.

Dank der Verwendung spezieller Kraftstoffe, konnten die BMW-Ingenieure die Leistung des M326 noch weiter steigern und ihn auf 136 PS bringen. Es gab noch weitere Entwicklungen, wie zum Beispiel die Einführung der Einspritzanlage mit drei Klappen anstelle von Vergasern im Jahr 1941. 

Zweites britisches Leben

Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs begann BMW (wie sehr freiwillig, darüber wird gestritten) mit der Lieferung des M326-Motors an Bristol. Ein britischer Autohersteller, der 1947 von der Bristol Aeroplane Company gegründet wurde, einem auf Flugzeuge spezialisierten Unternehmen. Genau wie BMW in den Anfangsjahren.

Bristol 450

Das deutsche Triebwerk wurde von britischen Ingenieuren modifiziert und für die Bristol 400-Familie verwendet (die dem BMW 326 und seinen Derivaten sehr ähnlich war). Die Leistung wurde beim Bristol 450 auf 155 PS erhöht, einem sehr speziellen Rennwagen, der eine Höchstgeschwindigkeit von 235 km/h erreichte.

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