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Automarkt in Deutschland erholt sich nur schleppend

automarkt in deutschland erholt sich nur schleppend

ARCHIV: Ein Arbeiter montiert einen neuen Porsche 911 Sportwagen im Porsche-Werk in Stuttgart-Zuffenhausen, 10. März 2015. REUTERS/Michaela Rehle (GERMANY – Tags: BUSINESS TRANSPORT)

Frankfurt (Reuters) – Der deutsche Automarkt hat sich im ersten Halbjahr leicht erholt.

Von Januar bis Juni wurden mit 1,47 Millionen Pkw 5,4 Prozent mehr neu zugelassen als im Vorjahreszeitraum, wie das Kraftfahrt-Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Vor allem die Talfahrt bei Elektroautos bremst den Gesamtmarkt: Die Zulassungen brachen in den ersten sechs Monaten um 16,4 Prozent ein. Hintergrund ist der Wegfall der staatlichen Förderung Ende letzten Jahres. Zudem sind kleinere, erschwinglichere E-Modelle Mangelware. Kaufkräftige Kunden, die bereitwillig zum Klimaschutz beitragen, haben sich nach Einschätzung von Experten in den vergangenen Jahren eingedeckt. Der Massenmarkt müsste jetzt folgen, kommt aber nicht voran.

“Die Diskussion um die Rücknahme des Verbrennerverbots 2035 befördert diese Entwicklung zusätzlich und behindert den Hochlauf der Elektromobilität”, erklärte der Präsident des Autoimporteursverband VDIK, Michael Lohscheller. Das Ziel der Bundesregierung von 15 Millionen Elektroautos bis 2030 rücke in immer weitere Ferne.

Im Vergleich zum Jahr vor der Corona-Krise 2019 liege der Pkw-Markt in Deutschland im Jahresverlauf 20 Prozent niedriger, erklärte Constantin Gall, Autoexperte der Unternehmensberatung EY. “Es sieht derzeit nicht so aus, als könne die Lücke zum Vorkrisenniveau mittelfristig geschlossen werden.” Eine schwache Konjunktur und der Kaufkraftverlust der Verbraucher durch die Inflation sowie die Unsicherheit über E-Autos stünden dem entgegen.

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) stutzte wegen der Nachfrageschwäche seine Jahresprognose für die Produktion rein batterieelektrischer Autos in Deutschland: “Rechneten wir zu Beginn dieses Jahres noch mit einem Fertigungsvolumen von 1,15 Millionen Einheiten, gehen wir nun von einer BEV-Inlandsproduktion in Höhe von 1,00 Millionen Fahrzeugen aus.” Entsprechend erwartet der VDA nur noch fünf Prozent Wachstum zum Vorjahr nach 20 Prozent zuvor.

(Bericht von Ilona Wissenbach, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter [email protected])

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