Basis soll eine Variante der Scalable Systems Platform (SSP) sein
Audi plant angeblich einen rein elektrisch angetriebenen Nachfolger für den 2023 auslaufenden Verbrenner-Sportwagen R8. Dafür wird offenbar eine eigene Plattform entwickelt, die allerdings Komponenten der Scalable Systems Platform (SSP) nutzt. Das geht nach einem Bericht von Autocar aus Äußerungen von Audi-Entwicklungsvorstand Oliver Hoffmann hervor.
Bisher nutzt die Marke mit den vier Ringen zwei Elektroauto-Plattformen: den MEB für den Q4 e-tron und die J1-Architektur für den Audi e-tron GT. Ab 2024 bringt Audi bekanntlich etliche Modelle auf Basis der Premium Platform Electric (PPE), darunter den Q6 e-tron, den A6 e-tron und den A6 e-tron Avant. Ende des Jahrzehnts startet dann die Scalable Systems Platform (SSP), auf der unter anderem das Audi-Modell mit dem Codenamen Trinity basieren wird.
Audi R8: V10-Sportwagen mit rund 400 kW (hier in der Version V10 RWS)
Sowohl der Audi TT als auch der Audi R8 laufen im Jahr 2023 aus. Zu möglichen Nachfolgern äußerte sich Hoffmann nicht direkt. Er sagte aber, dass daran gearbeitet werde. In den nächsten zwei Jahren werde Audi fast 20 neue Produkte auf den Markt bringen – davon mehr als 50 Prozent batterieelektrisch.
Die SSP-Plattform soll etwa 80 Prozent der Autos aus dem VW-Konzern tragen. Die Plattform unterstützt Antriebe mit über 1.200 kW, wie Konzernchef Oliver Blume bereits verraten hat. Der hohe Leistungswert deutet darauf hin, dass auch Elektro-Sportwagen und Elektro-Supersportwagen auf SSP-Basis geplant sind. Hoffmann bestätigte, dass Audi seine ersten SSP-basierten Elektrofahrzeuge “in der sehr frühen Phase” der Plattform vorstellen wird.
Nicht genannte Audi-Insider haben Autocar schon zuvor mitgeteilt, dass Audi an einem elektrischen Nachfolger des R8 arbeitet. Dabei werde man der Formel mit zwei Türen, Rennsport-Features und überlegener Leistung treu bleiben.
Bildergalerie: Audi PB 18 e-tron (2018)
Schon 2018 hatte Audi mit dem PB 18 e-tron einen Elektro-Sportwagen vorgestellt (Bericht bei Motor1). Die auch AI:Race genannte Studie (Artikel auf der Audi-Website) war 4,53 Meter lang und nur 1,15 Meter hoch. Für den Antrieb sollten drei starken E-Maschinen sorgen – eine vorn und zwei hinten. Letztere trieben über Halbwellen jeweils ein Rad direkt an. Die Systemleistung lag bei 500 kW, kurzzeitig waren 570 kW abrufbar. Der 100-km/h-Sprint sollte gut zwei Sekunden dauern.
Die flüssigkeitsgekühlte Festkörperbatterie mit 95 kWh sollte über 500 WLTP-Kilometer ermöglichen. Dank 800-Volt-System sollte man die Batterie in nur 15 Minuten vollladen können. Kurz nach der Vorstellung hieß es, das Auto solle binnen zwei Jahren auf den Markt kommen, allerdings nur in einer Kleinserie von 50 Stück.
Unser Titelbild zeigt die Studie PB 18 e-tron.
Quelle: Autocar