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A4: Feuerwache am Autobahn-Tunnel ist bereit für den Start

Am Sonnabend wird die Wache bei Kodersdorf eingeweiht. Ihr Bau wurde wegen der umfangreichen Sanierung des Tunnels notwendig. Das erste Auto ist auch schon da.

a4: feuerwache am autobahn-tunnel ist bereit für den start

So sieht die neue Feuerwache am Tunnel von innen aus. Ein Fahrzeug steht bereits drin. © Paul Glaser/glaserfotografie.de

Frisch wie aus dem Ei gepellt steht sie da, die nagelneue Feuerwache am Tunnel Königshainer Berge. Sogar ein Fahrzeug ist schon in der Halle abgestellt. Eigentlich sind ja zwei Tunnellöschfahrzeuge geplant. Am kommenden Sonnabend wird die neue Wache mit viel Tamtam eröffnet beziehungsweise eingeweiht.

Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) steht auf der Gästeliste, darüber hinaus natürlich Kreisverwaltung, also Landrat Stephan Meyer (CDU), Autobahn GmbH, Bürgermeister, Wehrleiter aus der Umgebung. Von 14 bis 18 Uhr können sich zudem Bürger ein Bild von der neuen Wache machen, es gibt einen Tag der offenen Tür an der Kastanienallee im Kodersdorfer Ortsteil Wiesa.

    Grund für den Bau der neuen Feuerwache waren die immer wiederkehrenden Sanierungsarbeiten im Tunnel. Aktuell steht ein größeres Vorhaben an. Die Vorbereitungsarbeiten für die insgesamt etwa 50 Millionen Euro teure Sanierung begannen bereits 2022, wie Tino Möhring, Pressesprecher der Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Ost, erklärt. „In den letzten Jahren gab es mehrfach Sanierungen, die beispielsweise die Lüfter oder die Brandmeldeanlage betrafen“, sagt er.

    In diesem Jahr startet die umfangreiche Nachrüstung der betriebstechnischen Ausstattung. Grundlage dafür seien zum einen das Alter beziehungsweise der Zustand der Anlagen sowie gestiegene Anforderungen durch Richtlinien. Ziel sei, ein Höchstmaß an Sicherheit zu gewährleisten und die Technik an den aktuellen Stand anzupassen. So werden unter anderem die Notrufkabinen erneuert, ebenso die Beleuchtung mit LED aufgerüstet, mehr Videotechnik zur lückenlosen Überwachung des Verkehrs installiert, weitere Lüfter in die Röhren gebaut.

      Der Bau einer Feuerwache in Zusammenarbeit mit dem Landkreis ist eine Grundvoraussetzung für die Sanierung des Tunnels. Denn baulich bedingt ist keine stationäre Löschanlage im Tunnel möglich und ebenso wenig ein zuverlässiger Rauchabzug während der Sanierung. Deswegen muss eine Brand- und Rauchausbreitung im Tunnel aber schnellstmöglich eingedämmt werden. Das ist mit den umliegenden freiwilligen Feuerwehren nicht möglich. Deshalb kam es zum Neubau der Feuerwache, quasi als Werksfeuerwehr.

      a4: feuerwache am autobahn-tunnel ist bereit für den start

      So sieht die neue Feuerwache von außen aus. © Paul Glaser/glaserfotografie.de

      Richtfest für die Feuerwache war im vergangenen Herbst. Der Einzug der Wehrleute ist für Februar 2024 geplant. „Ohne die Werksfeuerwehr wäre eine Sanierung unter laufendem Gegenverkehr nicht möglich“, sagt Tino Möhring. Das neue Gebäude ist ausgelegt für den Einsatz von sechs Berufsfeuerwehrleuten rund um die Uhr. Zwei baugleiche Tunnellöschfahrzeuge mit umfangreicher Technik für alle anfallenden Gefährdungen im Tunnel kommen hinzu. Die Kosten der Fahrzeuge betragen rund 1,2 Millionen Euro. Das sächsische Kabinett hatte einer Finanzierung zugestimmt. Die geplanten Baukosten der Feuerwache belaufen sich nach derzeitigen Planungen auf 3,6 Millionen Euro, teurer als ursprünglich geplant.

      Beim A 4-Tunnel “Königshainer Berge” wird zuerst die Nordröhre und anschließend die Südröhre 2025 saniert. Die Bauarbeiten laufen dabei außerhalb der Winterdienstsaison, also jeweils von April bis Oktober. Während der Bauarbeiten fährt der gesamte Verkehr durch die jeweils „freie“ Röhre. Was das für den Autobahnverkehr bedeutet, konnte man in den vergangenen Wochen bereits beobachten. Staus bildeten sich nur auf der A4, sondern auch auf umliegenden Bundesstraßen, die als Ausweichstrecken genutzt wurden, von den verstopften Dörfern rundum gar nicht zu reden.

        Wenn der Königshainer Tunnel fertig saniert ist, bedeutet das nicht, dass es dann gar keine Einschränkung mehr gibt. Wartungsintervalle sind weiterhin notwendig „bei denen die Anlagen auf Herz und Nieren geprüft und gegebenenfalls instandgesetzt werden müssen“, sagt Tino Möhring. In Betrieb genommen wurde der Tunnel 1999. Er ist mit rund 3.300 Metern Länge der drittlängste Autobahntunnel in Deutschland. Im Schnitt passieren täglich rund 30.000 Fahrzeuge den Tunnel, davon sind 40 Prozent Schwerverkehr.

        Die Feuerwache kann außerhalb der Sanierungszeiten im Tunnel vom Landkreis genutzt werden. Das trifft auch auf die Fahrzeuge zu.

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