- Flacher Lamborghini
- Der Countach bringt frischen Schwung
- Der Lamborghini-Geländewagen war seiner Zeit voraus
- Nicht ganz so bekannte Modelle
- Audi übernimmt Lamborghini
Vor 60 Jahren hat Ferruccio Lamborghini die Firma Automobili Lamborghini gegründet, wir machen einen kleinen Streifzug durch die Geschichte der Marke.
Im Jahr 1948 hat Ferruccio Lamborghini sein Unternehmen gegründet und mit dem Bau von Traktoren begonnen. Es gibt viele Legenden darüber, warum er vor 60 Jahren dann mit der Firma Automobili Lamborghini auch mit dem Bau von Sportautos begonnen hat.
Lamborghini 350 GT (c) Lamborghini
Die Bandbreite reicht von einem Streit mit Enzo Ferrari bis hin zur Unzufriedenheit mit Ferrari-Fahrzeugen.
Fakt aber ist, dass noch im selben Jahr der Gründung mit dem Lamborghini 350 GTV der Prototyp des ersten Lamborghini gezeigt wurde. Die Serienversion wurde als 350 GT vermarktet und konnte mit einem 3,5-Liter-12-Zylinder-Benzinmotor aufwarten.
Die Leistung lag bei 280 PS (206 kW), womit der Lamborghini 350 GT zu den stärksten und schnellsten Autos seiner Zeit zählte.
Schon 1966 kam mit dem Lamborghini 400 GT eine stärkere Version des 350 GT auf den Markt. Optisch hat sich im Vergleich zum Vorgänger aber nicht viel verändert.
Lamborghini 400 GT (c) Lamborghini
Der V12-Motor ist aber auf einen Hubraum von 4,0-Liter vergrößert worden, und die Leistung konnte auf 320 PS (235 kW) gesteigert werden.
Sowohl der 350 GT als auch der 400 GT sorgten mit ihrem eleganten, aber auch sportlichen Look für frischen Wind in der damaligen Sportwagenszene.
Lamborghini Miura (c) Lamborghini
Im gleichen Jahr wie der 400 GT ist auch der Miura präsentiert worden, der auf absolute Sportlichkeit getrimmt war. Er hatte nur Platz für zwei Personen und konnte mit einem V12-Mittelmotor aufwarten.
Flacher Lamborghini
Mit einer Höhe von nur 105 cm war der Miura einer der flachsten Sportwagen, wodurch schon beim Einsteigen viel Geschick gefragt war. Der nur 437 cm lange Sportwagen sorgte mit dem tiefen Schwerpunkt für viel Fahrspaß.
Im Jahr 1968 hat Lamborghini gleich zwei neue Modellreihen präsentiert. Der Islero war dabei der Nachfolger des 400 GT.
Lamborghini Islero (c) Lamborghini
Er verfügte über eine modifizierte Karosserie mit Klappscheinwerfern statt Rundscheinwerfern und zeigte sich noch eleganter als der Vorgänger. Die Leistung des Islero reichte bis zu 350 PS (257 kW).
Das zweite Highlight aus dem Jahr 1968 war der Espada, mit dem Lamborghini seinen bewährten 12-Zylinder-Motor in ein langgestrecktes Fließheckfahrzeug steckte.
Lamborghini Espada (c) Lamborghini
Noch heute zählt der Espada zu den Design-Highlights der Automobilgeschichte. Das von Bertone entworfene Coupé verfügte über eine sehr flache und große Heckscheibe, zur besseren Übersichtlichkeit hat man auch eine zweite kleine steil stehende Heckscheibe oberhalb der Rücklichter eingebaut.
Die großen Glasflächen waren ein Merkmal des 4-Sitzers, der auch nur 118 cm hoch war. Später haben auch andere Hersteller den Look mit der Doppelheckscheibe kopiert, wie etwas Honda beim CRX, Smart beim Roadster Coupé oder auch Citroen beim XM.
Wie der Islero hatte auch der Espada einen V12 mit bis zu 350 PS Leistung an Bord. Die Produktion endete erst 1978 nach 10 Jahren.
Lamborghini Jarama (c) Lamborghini
Nach nur zwei Jahren Bauzeit hat jedoch der Islero mit dem Jarama schon einen modernen Nachfolger erhalten.
Diesmal setzte man mehr auf einen neuen Look, als auf eine technische Verbesserung, wenngleich mit einer Leistung von 364 PS (268 kW) der Jarama wieder etwas stärker war.
Der Countach bringt frischen Schwung
Das absolute Highlight in der Geschichte von Lamborghini ist aber sicher im Jahr 1974 auf den Markt gekommen: Der Countach.
Der keilförmige Sportwagen war als Nachfolger des Miura ein mutiger Schritt und wirkte bei seiner Premiere wie ein Auto von einem anderen Planeten.
Vor allem die Flügeltüren sorgten für einen spektakulären Auftritt und sollten den Zugang zum eng geschnittenen Cockpit verbessern.
Beim Countach war einfach jedes Detail sehr speziell. Die Front war geprägt von hinter Glas angebrachten Blinkern und Standlicht, darüber waren Klappscheinwerfer mit Doppelrundleuchten untergebracht.
Für genügend Luftzufuhr zum Mittelmotor sorgten die seitlichen Lufthutzen, die ebenfalls zum markanten Look beigetragen haben.
Im Laufe der Jahre hat Lamborghini den Countach immer weiter verfeinert, und er ist in verschiedenen Ausbaustufen bis 1990 am Markt geblieben.
Dabei hat man sowohl den Hubraum, als auch die Leistung ständig erhöht, die Bandbreite reichte von 4,0-Liter bis 5,2-Liter Hubraum und die Leistung von 355 PS (261 kW) bis 455 PS (335 kW).
Die schnellsten Modelle sprinteten in nur 4,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h und waren über 300 km/h schnell.
Der Diablo hat im Jahr 1990 den Countach abgelöst, wobei dieser nicht mehr an den Kult-Status seines Vorgängers herangekommen ist. Aber er war natürlich noch stärker und sportlicher als sein Vorgänger, die Leistung lag bei bis zu 653 PS (480 kW).
Lamborghini Diablo (c) Lamborghini
Erstmals in einem Lamborghini Sportwagen war ab 1993 im Diablo VT auch ein Allradantrieb an Bord, womit die Leistung noch besser auf die Straße gebracht werden sollte.
Der Lamborghini-Geländewagen war seiner Zeit voraus
Er war aber nicht der erste Lamborghini mit Allradantrieb. Schon 1966 ist mit dem LM002 ein Geländewagen auf den Markt gekommen, der mit einem extrem bulligen Design aufwarten konnte.
Lamborghini LM002 (c) Lamborghini
Lamborghini war somit der erste Sportwagenhersteller, der schon vor der Zeit des SUV-Wahns auf einen Geländewagen gesetzt hat.
Lamborghini Cheetah (c) Lamborghini
Dennoch hat es der LM002 im Jahr 1986 mit weitaus luxuriöserer Ausstattung zu den Händlern geschafft. Lamborghini erhoffte sich vor allem im arabischen Raum gute Verkaufszahlen für den robusten Allradler mit Sportwagenen-Genen.
Immerhin hatte der LM002 den bewährten V12-Motor vom Countach mit 5,2-Liter-Hubraum und 455 PS (335 kW) Leistung unter der Haube.
Nicht ganz so bekannte Modelle
Zwischen 1975 und 1986 sind aber auch einige andere, nicht ganz so populäre Lamborghini-Modelle auf den Markt gekommen.
Lamborghini Urraco (c) Lamborghini
Mit dem Urraco hat Lamborghini einen 2+2-Sitzer unterhalb des Countach auf den Markt gebracht, dieser ist 1981 vom Jalpa ersetzt worden. Der wiederum war der Nachfolger des Silhouette, womit der Jalpa gleich zwei Modellreihen ersetzt hat.
Lamborghini Silhouette (c) Lamborghini
Audi übernimmt Lamborghini
Die Modellgeschichte von Lamborghini war durch viele Höhen und Tiefen geprägt, die gezeigt haben, dass es ein kleiner unabhängiger Sportwagenhersteller schwer hat. Ab den 1970er-Jahren wechselte die Sportwagenmarke öfters den Besitzer, bis 1998 Audi das Unternehmen übernommen hat.
Lamborghini Jalpa (c) Lamborghini
Das neue Jahrtausend hat damit für Lamborghini unter komplett neuer Zugehörigkeit gestartet und mit dem Murcielago im Jahr 1991 gleich einen Diablo-Nachfolger hervor gerufen.
Der Stil der Vorgänger mit den Flügeltüren und der markanten Karosseriegestaltung hat auch der Murcielago weitergeführt.
Lamborghini Murcielago (c) Lamborghini
Schon ein Jahr nach dem Murcielago ist mit dem Gallardo auch ein Lamborghini-Einstiegsmodell präsentiert worden, mit dem die Sportwagenmarke ihre Verkaufszahlen ordentlich steigern konnte.
Lamborghini Gallardo Spyder (c) Lamborghini
Heute zählt Lamborghini zu den gefragtesten Luxusherstellern, und man kann sich über gut gefüllte Auftragsbücher freuen. Für uns bleibt aber nach wie vor der Countach das Maß aller Dinge, wenn es um Lamborghini geht.
