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Northvolt passt Expansionspläne in Schweden an

Stellenabbau und Fokus auf Zellproduktion Northvolt passt Expansionspläne in Schweden an

Globale wirtschaftliche Herausforderungen und strukturelle Probleme in der Automobilindustrie zwingen den schwedischen Batteriehersteller Northvolt dazu, eine Neuausrichtung seiner Geschäftstätigkeit bekannt gegeben. Das Unternehmen, das für seine nachhaltige Produktion von Lithium-Ionen-Batterien bekannt ist, wird seine Expansionspläne in Schweden erheblich zurückfahren.

northvolt passt expansionspläne in schweden an

Die Northvolt-Fabrik Ett (schwedisch: eins) im schwedischen Skellefteå. (Bild: Northvolt)

Northvolt hat in einer Pressemitteilung bekannt gegeben, dass angesichts einer schwierigen makroökonomischen Lage eine Anpssung der Geschäftsstrategie erforderlich ist. Globale Unsicherheit, welche vor allem im Automobilsektor herrscht, hat die Absatzprognosen für Elektrofahrzeuge deutlich gesenkt. Diese Entwicklungen beeinflussen die Nachfrage nach Batteriezellen stark, was wiederum die gesamte Wertschöpfungskette betrifft, in der Northvolt als Zulieferer eine Schlüsselrolle spielt.

Das Unternehmen erklärte, dass es aufgrund dieser Herausforderungen gezwungen sei, die Wachstumspläne anzupassen. Am schwersten betroffen sind hiervon die geplanten Investitionen in die Erweiterung der Produktionskapazitäten in Schweden. Laut Northvolt sind diese Anpassungen jedoch notwendig, um die langfristige Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens und der europäischen Batterieindustrie zu sichern.

Besonders betroffen von den Einsparungen und Umstrukturierung sind die Standorte in Skellefteå und Västerås. Ein Projekt zur Kapazitätserweiterung in Skellefteå, Standort der Großfabrik Northvolt Ett, wurde nun gestoppt. Dieser Schritt ist Teil einer breiteren Strategieanpassung, die darauf abzielt, das operative Risiko in der aktuellen Wirtschaftslage zu minimieren.

Ebenfalls von der Entscheidung betroffen ist die Forschungseinrichtung Northvolt Labs in Västerås. Hier werden ebenfalls Investitionen heruntergefahren, um die finanziellen Ressourcen des Unternehmens zu schonen. Diese Maßnahmen haben weitreichende Konsequenzen für die Belegschaft. Aktuell sieht es danach aus, dass in Summe 1.600 Arbeitsplätze betroffen sein werden. Northvolt betonte jedoch, dass es sich um einen vorübergehenden Rückschritt handle und man weiterhin das langfristige Ziel verfolge, die Produktion von nachhaltigen Batteriezellen in Europa voranzutreiben.

Der Fokus wird nun verstärkt auf die Verbesserung der Produktionsprozesse und die Steigerung der Effizienz gelegt. Das Unternehmen sieht weiterhin eine starke Nachfrage nach Batterien aus Sektoren wie der stationären Energiespeicherung und erneuerbaren Energien. Auch deshalb bleiben die Schweden dem Übergang zu einer nachhaltigen Wirtschaft treu. Das Unternehmen setzt auf umweltfreundliche Produktionsmethoden und Materialien. In der Mitteilung bekräftigte Northvolt, dass diese Prinzipien trotz der aktuellen Herausforderungen nicht aufgegeben würden.

Die Entscheidung wird sicherlich auch in der europäischen Politik Wellen schlagen. Northvolt galt als das Symbol für die europäische Unabhängigkeit von asiatischen und amerikanischen Batterieherstellern. Die aktuellen Entwicklungen werfen Fragen auf, wie gut Europa aufgestellt ist, um den Wandel hin zu einer Elektromobilität anzuführen und gleichzeitig wirtschaftlich wettbewerbsfähig zu bleiben.  (mr)

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