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Audi: Umstellung auf Elektroantrieb dauert länger

Am Verbrenner-Ausstieg im Jahr 2033 hält Markenchef Döllner aber fest

audi: umstellung auf elektroantrieb dauert länger

2023 konnten wir noch von kontinuierlich steigenden Absatzzahlen bei Elektroautos berichten, doch 2024 sieht es mau aus. Angesichts der derzeitigen Nachfrageschwäche ist derzeit von vielen Marken zu hören: Die Umstellung auf Elektroantrieb dauere länger als gedacht, die Kundschaft ziehe nicht nicht, man rechne mit weiter hohen Verkäufen von Verbrennern und Plug-in-Hybriden. So tönen nun auch Audi und Porsche.

Die Übergangsphase von Fahrzeugen mit Verbrenner zum Elektroauto werde länger, so der Audi-Chef Gernot Döllner gegenüber Journalisten. An dem vor drei Jahren verkündeten Ziel, ab 2033 nur noch Elektroautos anzubieten, halte man aber fest. Für die neun Jahre bis zu Audis Verbrenner-Aus der Marke rechne man mit einer geringeren Nachfrage nach reinen Elektroautos (BEVs). Stattdessen werde die Kundschaft bei Plug-in-Hybriden (PHEVs) zugreifen, zitiert Autocar den Audi-Boss. Deshalb werde man das PHEV-Angebot ausbauen.

Seit Kurzem auch wieder mit 125 kW und kleiner 52-kWh-Batterie: Audis Elektro-Bestseller Q4 e-tron

Audi e-tron GT: Das Äquivalent zum Porsche Taycan erhielt kürzlich ein Facelift

Derzeit bietet Audi vier Elektromodelle an: die drei SUVs Q4 e-tron, Q6 e-tron (Titelbild) und Q8 e-tron sowie den Gran Turismo e-tron GT. Demnächst kommt noch der A6 e-tron als Limousine und Kombi hinzu, der noch 2024 auf den Markt kommen soll. Nächstes Jahr soll dann der A4 e-tron folgen, und auch an Äquivalenten zum A3 und A8 werde gearbeitet, so der Artikel.

Damit wären dann alle Kernsegmente von der Kompakt- bis zur Oberklasse abgedeckt; ob Audi auch einen Elektro-Kleinwagen à la A1 anbieten wird, ist allerdings noch offen. Einen Einstiegs-Stromer im 25.000-Euro-Segment wie bei VW, Skoda und Cupra hat Audi bislang nicht angekündigt.

So ähnlich dürfte der Audi A6 e-tron aussehen (Bild: Studie von 2021)

Langfristig werden sich Elektroautos durchsetzen, ist Döllner überzeugt. Doch man sehe jetzt, “dass die Brücke länger ist, als wir zunächst dachten.” Man sehe immer noch Wachstum bei den batterieelektrischen Autos, es sei “nur so, dass sich die Wachstumsraten verlangsamt haben.”

Plug-in-Hybride gewinnen laut Döllner vor allem in China und den USA an Relevanz. Man wolle flexibel darauf reagieren. So soll die nächste PHEV-Generation neue Verbrenner und eine deutlich größere Batterie erhalten, womit sie rund 100 Kilometer rein elektrisch schaffen soll. Zu den ersten dieser Fahrzeuge dürften die beiden Plug-in-Hybride sein, die Audi auf Basis des neuen A5 plant: Sie sollen 2025 starten, 220 bzw. 270 kW haben und auf dem neuen 2.0 TFSI mit verbessertem Brennverfahren basieren und Reichweiten von rund 100 km bieten, wie Motor1 bei der Vorstellung des A5 erfuhr.

Audi A5 (2024), hier als Kombi: Das erste Auto auf Basis von PPC

Die neue Verbrennerplattform Premium Platform Combustion (PPC), auf welcher der neue Audi A5 samt Kombi (Motor1) sowie der kommende Q5 basieren, soll nach dem Artikel aber auch Range-Extender-Antriebe unterstützen, also elektrische Antriebe, bei denen der Strom von einem Verbrenner und einem Generator produziert wird. Ob und wann solche Fahrzeuge geplant sind, hat Audi noch nicht verraten.

Wegen der Nachfrageschwäche bei Elektroautos haben in den letzten Wochen auch Mercedes, BMW, Ford, BYD, Kia und Stellantis ihr Engagement in Sachen Hybridantriebe bekundet.

Unter dem Strich

Die Generallinie hatte VW-Chef Oliver Blume vorgegeben. Er sagte kürzlich, er halte nichts davon, wegen einer Nachfrageschwäche gleich die ganze (Elektro-)Strategie in Frage zu stellen. Auch sein Markenchef Döllner folgt dieser Linie. Am Verbrenner-Aus im Jahr 2033 hält er fest, bei den Details ist er flexibel.

Quelle: Autocar

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