- Kilometerfresser sind oft als Taxi unterwegs
- Mercedes W 123 Langversion als deutsches Taxi
- Ohne viele Ersatzteile und Ölwechsel geht es nicht
- Verbrenner gegen E-Auto: Statistik zeigt welche Reparatur teurer ist
- Griechen-Taxi mit 4,6 Mio. Kilometern auf der Uhr
Motor1.com Wie viele Millionen Kilometer hält ein Auto? Im Schnitt sind Autos in Deutschland 10 Jahre alt. Mit Wartung und Pflege sind aber erheblich mehr drin – und extreme Kilometerleistungen. Mercedes und Volvo sind dabei Rekordhalter mit 4,6 bis 7 Millionen Kilometern.
Wie lange behalten Sie ihr Auto und fahren es? Nun, Leasingnehmer würden meist sagen: Drei Jahre und irgendetwas zwischen 30.000 und 40.000 Kilometer. Für andere hingegen muss der fahrbare Untersatz schon aus Kostengründen zehn Jahre und länger halten. Und dann gibt es noch die echten Kilometerfresser, die eine Million und mehr auf dem Tacho haben.
Kilometerfresser sind oft als Taxi unterwegs
autodrom Archiv/SP-X Als Taxi legendär: der W123
Mercedes W 123 Langversion als deutsches Taxi
Hinter dem Rekord-Benz steht ein gewisser Domingo, der auf der Kanaren-Insel als „Dominguito“ bekannt wurde. Laut „Teneriffa News“ kommt der lange 240 D in drei Schichten zu jeweils acht Stunden wird der Mercedes zum Einsatz. Das macht pro Tag rund 700 weitere Kilometer. Inzwischen stehe der Wagen bei sieben Millionen Kilometer.
Allerdings ist einiges nicht mehr original: Der 240 D benötigt laut „Teneriffa News“ bei einer Fahrleistung von 5000 Kilometern pro Woche jedes Jahr bis zu 52 Ölwechsel. Hinzu kämen festgelegte Wartungsintervalle. So werde der Motor vom Typ OM 616 bei jeder weiteren Million Kilometer eingehend geprüft. Der aktuelle Motor sei erst das zweite Aggregat unter der Haube. Ersatz stehe bei Bedarf schon bereit.
Viehmann Der Mercedes W123 ist vor allem in Afrika und im Nahen Osten bis heute als Taxi beliebt
Ohne viele Ersatzteile und Ölwechsel geht es nicht
Damals stand der Wagen bei 3,8 Millionen Kilometern. Die Fahrleistung wurde seither also fast verdoppelt. Während sich das Unternehmen Mühe gab, möglichst viele Originalteile zu behalten, wurden Fahrersitz und Lenkrad modernisiert. Zudem wurden die Sitze der Fahrgäste neu gepolstert und bezogen.
Verbrenner gegen E-Auto: Statistik zeigt welche Reparatur teurer ist
Die Karosserie erhielt zudem einige Verstärkungen, damit trotz der Dauerbelastung keine Ermüdungsbrüche auftreten. Und auch die aktuell verbauten Bremsen wurden einem moderneren Mercedes entnommen.
So soll der extralange Mercedes W 123 mit einigen Ersatzteilen vom Nachfolger W 124 noch weitere Kilometer-Rekorde knacken. Spätestens zur zehnten Million Kilometer soll dann in Maspalomas auf Gran Canaria wieder groß gefeiert werden.
Griechen-Taxi mit 4,6 Mio. Kilometern auf der Uhr
Im Mercedes-Museum in Stuttgart steht ein weiterer Kilometer-Millionär. Und zwar auch ein 240 D, aber ein Strich-Acht in Normalausführung. Er gehörte einst dem griechischen Taxifahrer Gregorios Sachinidis und weist eine Laufleistung von 4,6 Millionen Kilometer auf. Im Laufe der Jahre wurde aus dem 200 D (55 PS) ein 240 D (65 PS, Chassis und Karosserie waren identisch). Sachinides baute zwei Austauschmotoren ein, elfmal wurde das Aggregat überholt. Zum Abschied schenkte Mercedes dem Griechen annno 2004 einen nagelneuen C 200 CDI.
In der darauffolgenden Zeit pendelte der damalige Lehrer mit dem P1800 täglich zu seinem Arbeitsplatz, schon allein diese Strecke machte 125 Meilen, das sind etwas über 200 Kilometer, aus. Darüber hinaus musste der Wagen für Urlaubsreisen herhalten. Nach zehn Jahren, 1976, waren 500.000 Meilen geschafft, 1987 die Million geknackt.
Ins Guinness-Buch der Rekorde trug er sich schon 1998 ein, als er mit 1,69 Millionen Meilen die längste Strecke zurückgelegt hatte, die je ein einzelner Autobesitzer mit einem Privatauto fuhr. 2002 waren zwei Millionen auf der Uhr, diese Rekordfahrt fand auf dem Times Square in New York statt.
Ob solche Leistungen in Zukunft noch möglich sein werden? Moderne Autos haben Unmengen an Elektronik und Chips an Bord. Da fragt sich so mancher, ob diese Fahrzeuge für eine wirklich lange Lebensdauer konzipiert worden sind.
Von Roland Hildebrandt
Das Original zu diesem Beitrag “Bis zu 7 Millionen auf dem Tacho – welche Modelle echte Kilometerfresser sind” stammt von Motor1.com.
Motor1.com