Die First Lady der Ukraine scheint das Ziel russischer Propaganda geworden zu sein
Russische Desinformationskampagnen sind nichts Neues, diese hier ist allerdings besonders bizarr. Eine staatliche russische Nachrichtenseite verbreitet, dass Olena Selenski, die Frau des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr, einen Bugatti Tourbillon von Bugatti Paris gekauft haben soll. Das Autohaus bestreitet dies und hat in einer Erklärung deutlich gemacht, dass es rechtliche Schritte gegen die Urheber dieser Propaganda einleiten wird.
Die Seite enthält eine angeblich falsche Rechnung für das Auto und ein gefälschtes Video auf Instagram, in dem jemand, der sich als Mitarbeiter eines Autohauses ausgibt, den Verkauf eines Tourbillon an Selenski ankündigt. Die Geschichte auf dieser Website wurde dann von RIA Novosti, einer staatlichen russischen Publikation, aufgegriffen.
Das ukrainische Zentrum für die Bekämpfung von Desinformation weist auf X darauf hin, dass diese Behauptungen offensichtlich falsch sind. Es vermutet auch, dass die Behauptungen mit dem NATO-Gipfel nächste Woche in Washington D.C., an dem Selenski teilnehmen wird, in Zusammenhang stehen.
Letztlich ist all das relativ plump und sollte eigentlich für jeden durchschaubar sein, der ein Fünkchen Medienkompetenz besitzt. Allerdings scheint es dennoch genügend Menschen zu geben, die auf den Zug aufspringen. Auf X ist “Bugatti” mit fast 100.000 Beiträgen ein Trendthema, und das nicht nur, weil sich die Leute für den Tourbillon begeistern.
Der BBC-Journalist Shayan Sardarizadeh glaubt, dass dieses Stück Propaganda auf ein Netzwerk von Websites zurückzuführen ist, das von John Mark Dougan betrieben wird, einem ehemaligen Polizisten aus Florida, der in Russland lebt und eine Reihe von pro-russischen Desinformationsseiten betreibt. Die BBC berichtete letztes Jahr, Dougans Seiten hätten das Gerücht verbreitet, Wolodomyr Selenski habe zwei Yachten mit US-Steuergeldern gekauft. Diese falsche Geschichte wurde von den US-Senatoren Marjorie Taylor Greene und J.D. Vance zitiert.