mid Groß-Gerau – Notbremsassistenten werden mit Dummys getestet, in diesem Fall sogar mit Kinderwagen und Hund. ADAC / Ralph Wagner
Zu den neuen Systemen zählen unter anderem:
Intelligenter Geschwindigkeitsassistent (ISA): Das System warnt akustisch, optisch oder haptisch vor Überschreiten der Höchstgeschwindigkeit.
Rückfahrassistent: Warnung des Fahrers vor hinter dem Fahrzeug befindlichen Personen und Objekten.
Notbremsassistent: Das System erkennt eine Gefahrensituation selbstständig und veranlasst das Abbremsen des Fahrzeugs, um einen Zusammenstoß zu vermeiden oder abzumildern.
Spurhalteassistent: Greift ein, wenn das Fahrzeug die Fahrspur verlässt und ein Zusammenstoß drohen könnte.
Allerdings offenbaren durchgeführte Tests regelmäßig auch Schwächen der Systeme. So zeigt sich zum Beispiel, dass Spurhaltesysteme in manchen Situationen gegen den Fahrerwunsch arbeiten. Rückfahrassistenten erkennen mitunter für den Betrachter offensichtliche Objekte (zum Beispiel Begrenzungspfosten) nicht und eine eventuell notwendige Notbremsung oder sonstige Fahrmanöver werden nicht eingeleitet. Auch der Intelligente Geschwindigkeitsassistent (ISA), der als unterstützendes System im Einzelfall hilfreich sein kann, ist nach Erkenntnissen des ADAC aktuell noch nicht ausreichend erprobt und ausgereift.
Zu viele Fehler, beispielsweise bei Erkennung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit, verbunden mit ständigen Warnungen oder unplausible Lenkeingriffe durch Spurhalteassistenten, senken die Kundenakzeptanz. Der Mobilitätsclub fordert die Hersteller auf, nur gut ausgereifte Systeme auf den Markt zu bringen. Regelmäßige Softwareupdates sollten dazu beitragen, die Systeme fortlaufend zu optimieren.
Gleichzeitig sei es, so der ADAC, wichtig, dass die Autohersteller Kunden umfangreich über die Funktionen der Assistenzsysteme informieren und Käufer diese schon bei einer Probefahrt ausprobieren. Verbraucher müssten die Fähigkeiten, aber auch die Grenzen der Systeme kennen und wissen, wann ein Eingriff übersteuert werden könne und sollte. Kundenakzeptanz bedeute schließlich auch, dass während der Fahrt die Systeme aktiviert blieben. Eine Abschaltroutine der Systeme beim Losfahren sei, trotz mancher Schwächen, ein verschenktes Sicherheitspotential.
Der Artikel “Sinnvolle Fahrassistenten mit Grenzen” wurde am 02.07.2024 in der Kategorie News von Solveig Grewe mit den Stichwörtern Assistenzsystem, Test, Dummy, Sicherheit, Verkehr, Straßenverkehr, News, veröffentlicht.