Auf „Mission Zero“
Autounfälle vermeiden: ADAC und Autobahn GmbH kooperieren bei Verkehrssystem C-ITS
ADAC und die Autobahn GmbH kooperieren künftig noch enger bei der „Mission Zero“: Mit dem intelligenten Verkehrssystem C-ITS soll die Zahl der Verkehrstoten und Schwerverletzten langfristig auf Null gesenkt werden.
Region/Penzing – Da der Mensch als zentraler Bestandteil des Straßenverkehrssystems nicht immer fehlerfrei handelt oder zu spät reagiert, sollen möglichst alle Kraftfahrzeuge mit einer Technologie ausgestattet werden, die ihn rechtzeitig über Head-Up-Display, Bildschirm und Tonsignal vor der Gefahr warnt. Wie zum Beispiel vor Unfallstellen, stehenden Einsatzfahrzeugen von Polizei, Roten Kreuz oder Feuerwehr, Rettungsgassen, vor ADAC-Pannenhilfen, Tagesbaustellen und mehr. Um sie in Theorie und Praxis kennenzulernen, hatte der ADAC Kfz- und Verkehrsfachleute in sein Testzentrum Mobilität auf dem ehemaligen Fliegerhorst Penzing eingeladen. Dabei wurde die Kooperationsvereinbarung zwischen ADAC und der Autobahn GmbH erneuert.
Auf „Mission Zero“ – Autos kommunizieren
Wie Dr. Reinhard Kolke, Leiter des ADAC-Technik Zentrums, in seiner Begrüßung betonte, bedeute C-ITS einen großen Mehrwert für den Verkehr. Nur eine Million Fahrzeuge seien bereits damit ausgerüstet. Es bedeute politischen und unternehmerischen Willen, das voranzutreiben. Um es auf den Punkt zu bringen: Je mehr Fahrzeuge mit C-ITS unterwegs sind und über eine Infrastruktur miteinander kommunizieren, desto mehr Unfälle können auch vermieden werden.
Als Vorbild präsentierte sich hier Prof. Gerd Riegelhuth, Geschäftsbereichsleiter der Autobahn GmbH. Als erster Autobahnbetreiber in Europa werden alle Baustellenfahrzeuge mit C-ITS ausgestattet. Laut Karsten Schulze, ADAC-Technikpräsident, sei die Teilnahme der Automobilhersteller noch ernüchternd. Bislang würden nur VW, VW-Nutzfahrzeuge, Audi, BMW, Mercedes, Volvo, Cupra und Polestar die Technik einsetzen. Dr. Michael Güntner ist Vorsitzender der Autobahn GmbH-Geschäftsführung und wünschte sich von der EU eine Anschubfinanzierung zur Digitalisierung der Autobahnen. Und wie auch der ADAC fordert er eine einheitliche Übertragungstechnik, die in allen Fahrzeugen integriert wird. Warnungen müssten ohne Verzögerung übermittelt werden können, auch wenn kein Mobilfunkempfang besteht. Selbst Warnschilder und Einsatzfahrzeuge von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten sollten mit C-ITS ausgestattet werden.
BRK Landsberg ist dabei
Hier zeigte sich Andreas Lehner, Kreisgeschäftsführer des Roten Kreuzes Landsberg, beispielgebend. Da er auch für die überregionale Bestellung von Rettungsfahrzeugen zuständig ist, lässt er nicht nur die Landsberger, sondern auch Hunderte von neuen Einsatzwagen mit C-ITS ausstatten. Eines seiner neuen Rettungsfahrzeuge war auf dem Parcours der ehemaligen Start- und Landebahn im Einsatz. In mit C-ITS ausgerüsteten Pkws erlebten die Gäste bei Autobahngeschwindigkeit die Funktion bei Unfallstellen, stehenden Autobahn-, Straßenwacht-, Polizei- oder Rettungsfahrzeugen, bei einem von hinten sich nähernden Einsatzfahrzeug zur Bildung einer Rettungsgasse oder einer C-ITS-Lichtsignalanlage mit Einsatzfahrzeug von rechts.