Eine von Interpol koordinierte Polizeiaktion in 61 Ländern hat Online-Betrügern einen schweren Schlag versetzt, 257 Millionen US-Dollar wurden beschlagnahmt.
(Bild: Dmitry Demidovich/Shutterstock.com)
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Den Ermittlern fielen laut Interpol bei den zwischen März und Mai durchgeführten Razzien umgerechnet insgesamt auch etwa 2 Millionen US-Dollar in Kryptowährungen in die Hände. Es seien weitere Vermögenswerte im Wert von über 120 Millionen US-Dollar beschlagnahmt worden. Darunter Immobilien, hochwertige Fahrzeuge, teurer Schmuck und viele andere Wertgegenstände und Sammlerobjekte. Mithilfe des Systems “Global Rapid Intervention of Payments” (I-GRIP) von Interpol, das auf das Aufspüren und Stoppen illegaler Erträge aus Straftaten ausgerichtet ist, hätten die beteiligten Polizeikräfte allein bei einem Betrugsversuch mit geschäftlichen E-Mails 331.000 US-Dollar abfangen. Ein spanisches Opfer habe diese Summe nach Hongkong überwiesen.
Online-Betrug hat Auswirkungen auf die Weltwirtschaft
In ähnlicher Weise verhinderte dem Verbund zufolge die Koordination zwischen dem Betrugsbekämpfungszentrum der Polizei von Singapur und dem Anti-Täuschungs-Koordinationszentrum der Ordnungshüter von Hongkong sowie den örtlichen Banken einen Betrugsversuch im Bereich des technischen Supports. Hier sei ein 70-jähriges Opfer vor dem Verlust von Ersparnissen im Wert von umgerechnet rund 281.200 US-Dollar bewahrt worden. Gemeinsame Ermittlungen der brasilianischen und portugiesischen Behörden hätten ferner mehrere weltweit operierende Betrugsnetzwerke zerschlagen.
“Die Ergebnisse dieser globalen Polizeioperation sind mehr als nur Zahlen”, betonte Isaac Kehinde Oginni, Direktor des Interpol-Zentrums für Finanzkriminalität. “Sie bedeuten, dass Leben gerettet und Verbrechen verhindert wurden.” Auch die Weltwirtschaft werde durch solche, viele Nationen umfassenden Aktionen gestärkt. First Light ist vom Start in 2023 an hauptsächlich vom chinesischen Ministerium für öffentliche Sicherheit finanziert worden. Beteiligt waren auch die zentralen Polizeiämter für Europa, Europol, sowie etwa die Pendants für Afrika und Asien. “Die Welt hat mit den schwerwiegenden Herausforderungen des Social-Engineering-Betrugs zu kämpfen”, erläuterte Yong Wang, Leiter des nationalen Zentralbüros von Interpol in Peking:. “Organisierte Verbrecherbanden sind von Südostasien bis in den Nahen Osten und Afrika aktiv, mit Opfern auf allen Kontinenten.” Schätzungen zufolge entstehen allein der deutschen Wirtschaft pro Jahr 206 Milliarden Euro Schaden durch Cybercrime.
(usz)